Nisthilfe für die Schwalben: Teilnehmende der Aktion „Schwalben willkommen“ ausgezeichnet

Die Schwalben können auf sie zählen: Bei der Aktion „Schwalben willkommen“ haben rund 140 Bürgerinnen und Bürger aus dem Landkreis Lüneburg die Mehl-, Ufer- und Rauchschwalben über den Sommer bei sich nisten lassen. Heute (6. Oktober 2023) zeichnete Landrat Jens Böther die Teilnehmenden für ihr Engagement aus. Bei einem Empfang im Kulturforum Gut Wienebüttel betonte der Verwaltungschef, wie wichtig der Artenschutz ist und überreichte den Vogelfreundinnen und -freunden die Plakette „Schwalbenfreundliches Haus 2023“.

 Bereits seit 16 Jahren macht die Kampagne auf das Aussterben der Schwalben aufmerksam und bietet dank der Teilnehmenden wertvolle Unterstützung. Landrat Jens Böther bedankte sich in seiner Rede bei den Menschen mit Herz für die Vögel: „Sie packen an, leise, bescheiden. Sie akzeptieren Gezwitscher in den frühesten Morgenstunden und nehmen es den Schwalben auch nicht krumm, wenn diese ihren Haushalt etwas unordentlich führen. Das ist toll.“ Weil die Schwalbenpopulationen seit Jahren rückläufig sind, appelliert der Landrat: „Ich wünsche mir im nächsten Jahr in noch mehr strahlende Gesichter blicken zu können.“ Die Schwalben sind aus verschiedenen Gründen gefährdet. Trockene Sommer sowie die neuen Bauweisen von Häuserfassaden sind für die Vögel ein Problem. Sie finden weniger Baumaterial für ihre Nester und könne diese an glatten Wänden nicht befestigen.

 Diesen Problemen stellt sich Familie Fricke entschieden entgegen. Sie nehmen seit mittlerweile fünf Jahren an der Schwalbenaktion teil. Familie Fricke besteht aus Vater Marcel, Mutter Julia, Tochter Mary-Lou sowie Großvater Martin Friedrich. „Seit wir 2018 erstmals von der Aktion erfahren haben, senden wir jedes Jahr ein Foto der Schwalben bei uns Zuhause ein“, berichtet Julia Fricke. Großvater Martin Friedrich ergänzt mit einem Schmunzeln: „Die Schwalben selber haben wir aber schon seit ungefähr hundert Jahren hier.“ In diesem Sommer haben Julia Fricke und ihr Vater mehr als 160 Schwalben gezählt. „Das ist ein schönes Zeichen, vielleicht werden es nächstes Jahr sogar noch mehr“, resümieren die beiden. Die Familie hat jedoch festgestellt, dass die Schwalben von Jahr zu Jahr mehr Unterstützung benötigen. „Wir bringen mittlerweile kleine Brettchen an, damit die kleinen Vögel es einfacher haben hier zu nisten“, sagt Marcel Fricke. Die Schwalben begleiten Familie Fricke seit Generationen. Nun freuen sich die Eltern, dass ihre Tochter Mary-Lou mit den gefiederten Freunden aufwachsen und ihre Kindheit verbringen kann, so wie sie selbst einst.

 Weitere Informationen zu den Schwalben gibt es unter www.landkreis-lueneburg.de/schwalben.