Wohngebiete klimaneutral heizen: Landkreis Lüneburg unterstützt Kommunen bei der Wärmeplanung
Wie sieht die Wärmeversorgung in Zukunft aus? Welche Möglichkeiten gibt es zum Heizen mit erneuerbaren Energien? Welche Lösungen bieten sich für welche Wohngebiete an? Darum drehte sich am Montag (27. November 2023) ein Workshop zur Kommunalen Wärmeplanung in Scharnebeck, zu dem der Landkreis Lüneburg alle Städte, Samtgemeinden und Gemeinden eingeladen hatte. In einem Wärmeplan muss jede Kommune festschreiben, wie die klimafreundliche Versorgung mit Wärme gestaltet sein soll, der Landkreis unterstützt die Kreiskommunen bei dieser Pflichtaufgabe. Im Workshop erfuhren die Rathauschefs Details zum kreisweiten Wärmekataster und diskutierten mögliche gemeinsame Vorgehensweisen. Wie der Landkreis Lüneburg das Thema gemeinsam mit den Kommunen anpackt, stößt auch auf Interesse in Hannover.
Denn an einer guten Wärmeplanung kommt künftig keine Kommune mehr vorbei, machte Ronja Röckemann, Mitarbeiterin in der Stabstelle Klimaschutz, Kreisentwicklung, Wirtschaft in ihrem Vortrag deutlich: „Laut aktuellem Gesetzentwurf zur Kommunalen Wärmeplanung werden alle Kommunen verpflichtet, einen Wärmeplan zu erstellen.“ In dem Wärmeplan wird sowohl erfasst, wo überall Wärme benötigt wird – durch die sogenannte Bedarfsanalyse. Dazu werden die Möglichkeiten der Wärmeerzeugung dargestellt – durch die sogenannte Potenzialanalyse. Darauf aufbauend werden verschiedene Ziele für die Wärmeversorgung erstellt und konkrete Maßnahmen festgeschrieben.
„Als Landkreis haben wir bereits für unser gesamtes Gebiet die Erstellung eines Wärmekatasters in Auftrag gegeben“, führt Ronja Röckemann fort. „Darauf können die Kreiskommunen sehr gut aufbauen, da ein großer Teil der Bedarfs- und Potentialanalyse damit abgedeckt wird.“ Das Wärmekataster ist eine digitale Karte, in der die Bedarfe und Potentiale dargestellt sind. So werden beispielsweise bestehende Wärmenetze erfasst, Potentiale von Geothermie dargestellt, aber auch Einsparmöglichkeiten deutlich gemacht. „Wir rechnen damit, dass das Kataster im Sommer 2024 fertig sein wird“, erläutert die Landkreis-Mitarbeiterin den Zeitplan. „Neben dem Wärmekataster wird es auch ein Solardach- und ein Gründachkataster geben. Alle drei Kataster können auch von Bürgerinnen und Bürgern genutzt werden. So können sie beispielsweise überprüfen, ob sich eine Solaranlage auf ihrem Dach lohnt.“
Die teilnehmenden Bürgermeisterinnen und Bürgermeister – ob aus städtischen oder ländlichem Gebiet – stehen mit ihren Teams vor keiner einfachen Aufgabe. Das wurde bei der Diskussion deutlich. Klar wurde auch, dass sich die Kommunen eine Zusammenarbeit im Landkreis wünschen und bereits einige Kommunen erste Schritte eingeleitet haben, den Wärmeplan anzugehen. „Wir stehen als Landkreis gerne an Ihrer Seite“, betonte Janna Hoveida, Stabsstellenleiterin Klimaschutz beim Landkreis. „Gemeinsam packen wir die Wärmeplanung an. Ich freue mich sehr, dass alle Kommunen im Workshop vertreten waren und mitziehen.“ Im Blick haben die Verantwortlichen dabei immer das Bedürfnis der Bürgerinnen und Bürger, die Versorgung mit bezahlbarer Wärme gesichert zu wissen. Denn allen Beteiligten ist klar: Wärme ist ein Grundbedürfnis.
Gute Zusammenarbeit im Landkreis Lüneburg – Lob aus Hannover
Aus Hannover nahmen zwei Vertreter der Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen (KEAN) an dem Workshop teil. Sie stellten verschiedene Leuchtturm-Projekte im Wärmebereich vor und standen für Fragen zum gesetzlichen Rahmen zur Verfügung. „Der Landkreis nimmt als übergeordnete Verwaltungsebene eine wichtige Rolle bei der Unterstützung der Kommunen ein. Insbesondere im Hinblick auf die Auseinandersetzung der Kommunen mit der Kommunalen Wärmeplanung als neuer Pflichtaufgabe spielt das eine wichtige Rolle“, so Patrick Nestler, zuständig für das Thema Kommunale Wärmeplanung bei der KEAN. „Daher ist das Vorgehen des Landkreises Lüneburg, seine Kommunen sowohl mit einem Wärmekataster als auch mit diesem Vernetzungsworkshop zu unterstützen, eine vielversprechende Herangehensweise.“
Dass ein Umbau des Wärmesektors notwendig ist, ist aus Sicht der KEAN unabdingbar. Denn immer noch heizen rund 88 Prozent der Haushalte mit fossilen Brennstoffen wie Öl oder Gas. Lösungsansätze fürs klimaneutrale Heizen – etwa mit Erdwärme, Wärmepumpen oder durch Dämmung von Gebäuden – seien bekannt und sollten umgesetzt werden.
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