Klimaschutz – ausgezeichnet: Landkreis Lüneburg erhält den European Energy Award
Masterplan lässt Politik und Verwaltung Ziele aktiv und systematisch verfolgen.
(lk) Klimaschutz steht weit oben auf der Agenda: Als einer von bisher erst vier Landkreisen in Niedersachsen erhielt der Landkreis Lüneburg gestern (Montag, 24. April 2023) die europaweite Auszeichnung „European Energy Award“ (eea). Bei einer Feierstunde in der Ritterakademie nahm Landrat Jens Böther gemeinsam mit rund 50 Gästen aus Politik und Verwaltung den Preis von Jürgen Rummel von der eea-Bundesgeschäftsstelle entgegen. Damit rückt der Landkreis dem politischen Ziel der Klimaneutralität ein Stück näher, denn hinter der Auszeichnung stehen mehr als 90 konkrete Projekte und Maßnahmen der Kreisverwaltung für den Klimaschutz.
Fast auf den Tag genau zwei Jahre hat das 12-köpfige Energieteam des Landkreises Lüneburg auf die Auszeichnung hingearbeitet: Im April 2021 trafen sich die dazugehörigen Führungskräfte aus der Kreisverwaltung erstmals mit Beraterin Kornelia Gerwien-Siegel. „Mithilfe des eea haben wir unsere Handlungsfelder für den Klimaschutz strukturiert unter die Lupe genommen und Arbeitspakete erstellt“, erklärt Landrat Jens Böther. Ob Mobilität, Raumordnung, kommunale Gebäude, interne Organisation, Ver- und Entsorgung oder Kommunikation und Kooperation – alle wichtigen Bereiche wurden angesprochen und ziehen mit. „Mit dem Energiepolitischen Arbeitspapier hat der Kreistag einen Masterplan auf den Weg gebracht, in dem unsere Ziele für die kommenden Jahre klar definiert sind“, so der Verwaltungschef. „Das hilft uns, strukturiert und sinnvoll vorzugehen und Prioritäten zu setzen.“
Als herausragende Leistung hebt der eea-Bericht das kommunale Elektromobilitätskonzept für den Landkreis und die Hansestadt Lüneburg hervor. „Die Frage war: Wie können der Fuhrpark und die ÖPNV-Flotten elektrifiziert werden?“, so eea-Laudator Jürgen Rummel. Inzwischen ist der Landkreis aktiv in der Umsetzung. Bis 2030 werden alle Dienstfahrzeuge, soweit technisch möglich, klimaneutral unterwegs sein. Besonders ist auch die Dachmarke „Klimaschutz daheim“, unter der das Klimaschutz-Team fortlaufend ein umfangreiches Beratungsangebot für Privathaushalte und Hauseigentümer bereitstellt, darunter Kampagnen wie die „Grüne Hausnummer“ und den „Solarcheck“, aber auch Energieboxen, die zum Ausprobieren in den Büchereien ausgeliehen werden können.
Mit dem Runden Tisch Klimaneutralität 2030 hat der Landkreis ein Expertengremium ins Leben gerufen, in dem relevante Akteure vernetzt sind. Dazu gehören Kreispolitik, Städte und Gemeinden, Umwelt- und Landwirtschaftsverbände, Energieversorger, IHK und Handwerkskammer sowie die Leuphana Universität. Für die kommenden Jahre nimmt der Landkreis verstärkt die Energieversorgung der Menschen in der Region in den Blick: Solar-und Wärmekataster sowie die Förderung von regionalen Nahwärmekonzepten stehen an, außerdem ein Förderprogramm für Energetische Sanierung.
Eine Kernbotschaft des eea ist: Das Zertifizierungsverfahren ist ein fortlaufender Prozess, mit dem systematisch Ziele für den Klimaschutz gesetzt und weiterverfolgt werden. Regelmäßig wird geschaut: Was hat der Landkreis erreicht? Welche neuen Schritte wollen wir gehen? „Mit der Preisverleihung werden die Erfolge des Landkreises Lüneburg für den Klimaschutz sichtbar. Unsere Arbeit, unsere Maßnahmen für den Klimaschutz, für kommende Generationen“, so Landrat Jens Böther bei der Preisverleihung. „Es freut mich sehr, dass wir die Auszeichnung gleich im ersten Anlauf erhalten haben.“ Gleichzeitig betonte der oberste Chef der Kreisverwaltung: „Wir sind nicht am Ziel. Vielmehr haben wir heute einen Meilenstein, ein wichtiges Etappenziel auf unserem Weg in eine nachhaltigere Zukunft erreicht – wir machen weiter.“
Weitere Informationen zum Klimaschutz im Landkreis Lüneburg gibt es unter www.landkreis-lueneburg.de/klimaschutz.
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