Wenn Kinder eine helfende Hand brauchen: Unterstützung der heilpädagogischen Beratung
Sie sind für die Kinder da: Die Kindertagesstätten und Grundschulen im Landkreis Lüneburg. Sie bilden und betreuen die kleinsten und schutzbedürftigsten Mitglieder unserer Gesellschaft. Doch was kann getan werden, wenn ein Kind in einer Kindertagesstätte oder Grundschule sozial-emotionales Verhalten zeigt, dass sowohl die Fachkräfte, als auch die anderen Kinder vor Herausforderungen stellt? „Kinder agieren nie böswillig, sie können aber mitunter ihre Kraft und ihre Taten nicht richtig einordnen oder bewusst steuern. Darunter leiden vor allem sie selbst. Wir möchten an dieser Stelle helfen, denn kein Kind soll sich verloren oder alleine fühlen“, macht Ines Benne, Fachdienstleiterin für Jugendhilfe und Sport vom Landkreis Lüneburg, klar. Dass die Kinder auch weiterhin unterstützt werden müssen, darüber war sich der Jugendhilfeausschuss im Landkreis Lüneburg am Dienstag, 22. August 2023, schnell einig. Für fünf Jahre werden der heilpädagogischen Einzelfallberatung deswegen für externe Expertise jährlich 50.000 Euro zugesichert.
Betroffene können sich beim Landkreis Lüneburg unter der Telefonnummer 04131 26-1718 melden. „Das Angebot für die Beratung richtet sich an Mitarbeitende, Leitungskräfte sowie Eltern in Kindertagesstätten und Grundschulen. Unser Ziel ist eine bestmögliche Unterstützung für die Kinder sowie für die pädagogischen Fachkräfte und Eltern“, betont Martina Mirbach vom Fachdienst Jugendhilfe und Sport des Landkreises Lüneburg. Wie ein solcher Fall aussehen kann, darüber berichtete Antje Lichtenstein von der Lebenshilfe Lüneburg-Harburg im Ausschuss. Sie trug eine beispielhafte Geschichte von „Emil“ vor, einem Kind aus einer Krippe im Landkreis Lüneburg: Emil ist sehr aktiv. Er hat viel Energie und weiß oftmals nicht wohin damit. Seine Impulsivität kann er noch nicht gut steuern und die Kontaktaufnahme zu anderen Kindern fällt ihm schwer. Er geht zu den anderen Kindern in der Krippe und beißt oder schubst sie, dabei kann es auch mal laut werden. Er selber fühlt sich in der Situation unwohl, möchte sich eigentlich nur austoben, Kontakt aufbauen und dabei niemanden verletzen. Emil ist kein Einzelfall, doch profitiert er von der heilpädagogischen Einzelfallberatung. Mittlerweile beißt und schubst er nicht mehr. Er hat gemeinsam mit den pädagogischen Fachkräften Alternativen für sich entdecken können. Auch wenn er noch eine Menge Energie besitzt, greift er nun stattdessen beispielsweise zur Knete.
Im Kita-Jahr 2022/2023 gab es insgesamt 41 Beratungen in 23 Einrichtungen. „Das Beratungsangebot hat sich seit der Einführung vor drei Jahren etabliert“, berichtet Martina Mirbach. „Dennoch schauen wir ganz genau auf die Entwicklung des Angebotes. Die Belastung für die Fachkräfte ist hoch. Wir beobachten ebenfalls, dass das Verhalten mancher Kinder herausfordernder wird.“ Deshalb soll der Beratungsumfang flexibel erhöht oder ergänzt werden können. „Wir notieren unter anderem gute Entwicklungen dank der neu angewendeten Marte-Meo-Methode, bei der videounterstützt beraten wird“, so Mirbach. Ob bei einem Kind die heilpädagogische Beratung erfolgreich ist, wird sechs Monate nach Abschluss der Beratung geprüft. „In einem Gespräch kommen dann alle beteiligten Personen an einen Tisch und besprechen die Entwicklung.“
Weitere Informationen zur Jugendhilfe gibt es unter www.landkreis-lueneburg.de/sozialraumbueros.
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