30 Jahre Rückgliederung am 30. Juni 2023
Wiedervereint im Landkreis
Diese Wiedervereinigung ist einmalig in Deutschland: Am 30. Juni 2023 feierten die Gemeinde Amt Neuhaus und Teile der Stadt Bleckede 30 Jahre Rückgliederung in den Landkreis Lüneburg. Um an diese einzigartige Geschichte zu erinnern, lud der Landkreis Lüneburg gemeinsam mit den beiden Kommunen alle Interessierten zu einer Radtour entlang der Elbe von Bleckede nach Neu Darchau ein. Nach einem Empfang in Konau endete der Tag mit einem Bürgerfest am Fähranleger. Eingeladen dazu waren neben allen Bürgerinnen und Bürgern auch politische Vertreterinnen und Vertreter.
Eindrücke von der 30-Jahre-Feier
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Eine besondere Wiedervereinigung - zum geschichtlichen Hintergrund
Seit 1993 gehören das Amt Neuhaus sowie Teile der Stadt Bleckede wieder zum Landkreis Lüneburg. Während der deutschen Teilung waren die Orte rechts der Elbe Teil der DDR, Familien und Freundeskreise deshalb 48 Jahre lang durch den Fluss und mehrere Grenzanlagen getrennt. Nach der deutschen Wiedervereinigung erfolgte auf Wunsch der Menschen in der Region sowie der Politik eine ganz besondere Zusammenführung. Am 30. Juni 1993 wurde die Rückgliederung der Gemeinde Amt Neuhaus und der Ortsteile Neu Bleckede und Neu Wendischthun nach Niedersachsen per Staatsvertrag besiegelt.
Der damalige niedersächsische Innenminister Gerhard Glogowski überbrachte die Nachricht am 29. Juni 1993 persönlich in Neuhaus und löste spontane Feiern auf den Sportplätzen zwischen Neuhaus und Rosien aus. Das war für alle Beteiligten ein großer Moment, dem ein langjähriger Prozess voranging. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Amt Neuhaus infolge der Grenzziehung Teil der DDR. Nach der Wiedervereinigung am 3. Oktober 1990 gehörte Neuhaus zunächst zum Landkreis Hagenow in Mecklenburg-Vorpommern.
Bereits mit der Grenzöffnung 1989 kam es rasch zu nachbarschaftlichen Kontakten zwischen dem Landkreis Lüneburg und den damaligen Gemeinden des Amtes Neuhaus sowie dem damaligen Kreis Hagenow. Die Stadt Bleckede richtete schnell eine zunächst provisorische Fährverbindung zwischen Bleckede und Neu Bleckede ein. Erste Stimmen sprachen sich auch bereits 1990 für eine Rückgliederung des Amtes Neuhaus in den Landkreis Lüneburg aus.
Am 16. Juli 1990 überreichten die gewählten Räte der Gemeinden des damaligen Amtes Neuhaus eine Resolution an den Landkreis Lüneburg, in der die Zuordnung des Amtes Neuhaus in den Landkreis Lüneburg gefordert wurde. Zwei Wochen später wurden der damalige Niedersächsische Ministerpräsident Gerhard Schröder und in Kopie der damalige Chef des Bundeskanzleramtes, Bundesminister Rudolf Seiters, schriftlich über die Resolution und den Wunsch der Menschen im Amt Neuhaus informiert.
Auch der Kreistag des Landkreises Lüneburg verabschiedete am 10. September 1990 im großen Einvernehmen eine Resolution. Es folgten zahlreiche Verhandlungen bis schließlich - nicht ganz drei Jahre nach der Resolution - die Rückgliederung durch den Staatsvertrag besiegelt wurde. Mit diesem Tag besteht der Landkreis Lüneburg in der Form, in der man ihn heute kennt, mit Gemeinden links- und rechtsseitig der Elbe.