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Ein Schild zeigt wo die ehemalige innerdeutsche Grenze an der Elbe verlief.
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30 Jahre Mauerfall

Unvergessliche Szenen

„Wahnsinn!“ – Mit einem Wort versuchten 1989 die Menschen an der Elbe das Unfassbare auszudrücken: Die Mauer war gefallen, der Stacheldraht fiel und Familien und Freunde konnten sich nach jahrzehntelanger Trennung wieder begegnen. Endlich konnten die Menschen aus Ost und West die Grenze passieren. Dies bleibt für die Menschen der Region ein unvergessliches Erlebnis. Der Landkreis Lüneburg erinnerte am 9. November 2019 mit einer Feierstunde in Neuhaus/Elbe an die Friedliche Revolution vor 30 Jahren. In der voll besetzten Marienkirche begrüßte Landrat Jens Böther etwa 300 Menschen, die Pastor Matthias Schieferdecker zunächst mit einer kurzen Andacht einstimmte.

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Freiheit und Demokratie weiter gestalten

Diese Botschaft gaben die Festredner Professor Dr. Richard Schröder und der ehemalige Beauftragte für die Stasi-Unterlagen Jörn Mothes den Gästen mit auf den Weg. Beide boten mit zahlreichen Schicksalsbeschreibungen und Anekdoten – nachdenklich, aber auch amüsant – einen Rückblick auf die Friedensgebete und die Ereignisse vor der Wende. „Die Deutsche Einheit war ein Geschenk, das nicht vom Himmel fiel“, fasste Jörn Mothes die Geschichte der Friedlichen Revolution zusammen. Alle seien selbst mitverantwortlich dafür, die damals errungene Freiheit zu erhalten.

Geplante Elbbrücke

Eine Aufforderung, die Landrat Jens Böther gerne mittrug: „Wir sind heute hier, um den Menschen Danke zu sagen, die durch ihren Einsatz die Wiedervereinigung erst möglich gemacht haben. Und wir möchten die Erinnerung daran wachhalten.“ Bereits in der Begrüßung hatte der neue Landrat Bezug auf die geplante Elbbrücke genommen, die aus seiner Sicht die Verbindung zwischen Ost und West vollenden würde: „Ich werde mich als Landrat mit voller Kraft dafür einsetzen, dass diese Brücke gebaut wird.

Feierstunde zu 30 Jahre Mauerfall im Amt Neuhaus

Musikalisch nahm das Sinfonische Blasorchester Flutissima Gäste mit Melodien wie „Wind of Change“ und „Über sieben Brücken“ auf eine emotionale Zeitreise mit. Ausgesucht hatte die Musik Altlandrat Manfred Nahrstedt, der noch zu der Feier eingeladen hatte und nun erstmals wieder als Gast bei einer Landkreis-Veranstaltung war.

Brückenfest

Seit dem Tag der Deutschen Einheit 2012 wird am Fähranleger in Darchau gemeinsam gefeiert: Die Menschen aus Amt Neuhaus und dem übrigen Kreisgebiet begegnen sich bei Musik und Brückenbrot. Mit dem Fest feiern die Bewohner von beiden Elbufern die traditionelle Verbundenheit im Landkreis Lüneburg. Viele wünschen sich nach wie vor eine feste Elbquerung und erinnern mit dem Fest auch an die derzeit geplante Elbbrücke.

Zum geschichtlichen Hintergrund

Mehr als 40 Jahre lang waren Familien und Freunde aus dem Landkreis Lüneburg und der Region durch die innerdeutsche Grenze entlang der Elbe getrennt. Mit der Grenzöffnung 1989 lebten alte Verbindungen wieder auf. Viele Menschen im Amt Neuhaus wünschten sich zu Niedersachsen und zum Landkreis Lüneburg zu gehören. Mit dem Staatsvertrag und dem Austausch der Ratifikationsurkunden zur Rückgliederung am 29. Juni 1993 in Schwerin wurde dieser Wunsch erfüllt.

30 Jahre Mauerfall

Einen Einstand feierte Pastorin Andrea Jandke-Koch.
Landrat Jens Böther begrüßt die Gäste.
Auch Festredner Jörn Mothes stimmte mit Schicksalsbeschreibungen und Anekdoten nachdenklich.
Freiheit und Demokratie: Die Friedliche Revolution ebnete den Weg zum Mauerfall vor 30 Jahren.
Landrat Jens Böther (m.) mit den Festrednern.

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