Reaktivierung von Bahnstrecken
Welche mögliche Verbindungen gibt es auf der Schiene von Lüneburg nach Amelinghausen und weiter nach Soltau sowie von Lüneburg nach Bleckede? Die Schieneninfrastruktur Ost-Niedersachsen GmbH (SInON) hat im September 2023 erstmals öffentlich ein Betriebskonzept vorgestellt. Grundlage ist eine Machbarkeitsstudie des Gutachterbüros Contrack, das der Landkreis Lüneburg in Auftrag gegeben hatte.
Der Landkreis Lüneburg setzt sich gemeinsam mit den Kommunen an der Strecke für die Reaktivierung ein.
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Betriebskonzept mit fünf Haltepunkten
Wie kann eine verlässliche Bahnverbindung auf der vorhandenen Strecke zwischen Lüneburg, Amelinghausen und Soltau aussehen? Am 12. September 2023 stellte die SInON GmbH im Mobilitätsausschuss des Landkreises Lüneburg erstmals öffentlich ein Betriebskonzept vor, das in enger Absprache mit der Landesnahverkehrsgesellschaft entwickelt wurde. In wenigen Jahren könnten Personen innerhalb von 21 Minuten mit dem Zug von Lüneburg nach Amelinghausen fahren, Soltau wäre von Lüneburg aus in 49 Minuten erreichbar. Bislang sind für die Strecke ab Lüneburg-Westbahnhof fünf Haltepunkte vorgesehen: Lüneburg-Soltauer Straße, Lüneburg-Rettmer bzw- Häcklingen, Melbeck/Embsen, Amelinghausen und Soltau.
Mögliche Strecken
Betrachtet wurden in der Machbarkeitsstudie die Verbindungen von Lüneburg nach Bleckede sowie von Lüneburg nach Amelinghausen bzw. die Weiterführung nach Soltau. Die Heide-Linie ist demnach vielversprechend, bei der Elbe-Strecke in Richtung Bleckede gibt es positive Ansätze. Wirtschaftlich ist laut Gutachten auf jeden Fall die kombinierte Reaktivierung beider Strecken. Am 25. Mai 2022 befasste sich der Mobilitätsausschuss öffentlich mit dem Gutachten, das dem Kreis seit dem 2. Mai 2022 vorlag und an das Land Niedersachsen weitergeleitet wurde.
„Die Bahnstrecke über Amelinghausen nach Soltau erreicht einen sehr guten Nutzen-Kosten-Index – hier lohnt sich der Schienenverkehr“, sagt Landrat Jens Böther. Die Strecke nach Bleckede erzielt nach der aktuellen Bewertungsmethode hingegen einen Nutzen-Kosten-Indikator (NKI) unter eins. Jedoch ändert sich in diesem Jahr die maßgebliche „Standardisierte Berechnung“, die die Grundlage für den NKI ist. „Dies wird sich für die Strecke positiv auswirken. Da bleiben wir am Ball“, betont Jens Böther. „Außerdem haben die Gutachter die beiden Strecken in Kombination betrachtet: Gemeinsam erreichen sie durch Synergien einen NKI, der über eins liegt, und sind damit wirtschaftlich.“
Bei den Berechnungen berücksichtigte das Gutachter-Büro die Ist-Situation und die Auswirkungen einer Reaktivierung der bestehenden Bahnstrecken für den regulären Betrieb. Beide werden bis heute sporadisch für historische Bahnen bzw. Gütertransporte genutzt. Jens Böther betont: „Die neuen Bahnverbindungen zwischen Heide und Elbe können für viele Menschen im Landkreis vorteilhaft sein – Berufspendler, Schüler, Touristen und Unternehmen, die ihre Güter umweltfreundlich auf der Schiene transportieren können.“
Das vollständige Gutachten finden Sie im Downloadbereich.