Kopfweidenpflege
Die Pflege der typischen Kopfform wird vom Landkreis Lüneburg bezuschusst
Weiden werden seit langem in vielen europäischen Niederungen in die typische Kopfform geschnitten. Früher wurden Kopfweiden in der landwirtschaftlichen Nutzung als Grundstücksbegrenzung oder zur Befestigung von Gräben gepflanzt. Das geschnittene Holz wurde als Brennholz, Flechtmaterial oder für den Weidezaunbau verwendet. Heutzutage sind Kopfweiden vor allem ein fester Bestandteil im landwirtschaftlich geprägten Landschaftsbild und dienen zusätzlich durch ihre hohe Strukturvielfalt als wichtiger Lebensraum und Nahrungsquelle für viele Insekten, Vögel und Pilzarten. Kopfweiden haben daher durch die hohe Strukturvielfalt eine große und wichtige Bedeutung für den Artenschutz (siehe unten).
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Bedeutung für den Naturschutz
Für den Naturschutz haben Kopfweiden eine sehr wichtige Bedeutung, da sie viele unterschiedliche Strukturen und somit einen vielseitigen Lebensraum für viele verschiedene Arten bieten. Durch regelmäßige und richtige Pflege entstehen beispielsweise Hohlräume in den Stämmen, welche als idealer Brut- und Nistplatz für Vögel dienen. Zusätzlich stellen die Kopfweiden durch ihre Strukturvielfalt einen wichtigen Lebensraum für viele Insekten und Pilze dar. Aber auch für Fledermäuse sind Kopfweiden sehr wichtig. Sie bieten ihnen ein Sommerquartier, reichlich Nahrung und dienen zudem als Leitstruktur. Kopfweiden sind also kleine eigenständige Biotope, welche für den Erhalt der Artenvielfalt zu schützen und zu erhalten sind.
Kopfweiden müssen regelmäßig gepflegt werden
Die Wuchsform der Kopfweide ist eine vom Menschen geschaffene Wuchsform. Um diese Wuchsform zu erhalten bedarf es einer regelmäßigen Pflege.
Um die Wuchsform der Kopfweide zu erzeugen, muss zunächst die Weide in einer Höhe von ca. zwei bis vier Metern geköpft werden. Anschließend treiben an der Schnittstelle viele neue Triebe aus, welche durch einen regelmäßigen Rückschnitt gepflegt werden müssen.
Für eine sachgerechte Pflege im Sinne des Natur- und Artenschutzes ist es wichtig drauf zu achten, dass die Strukturvielfalt trotz Pflege möglichst erhalten bleibt und dass die neuen Triebe mindestens einmal zur Blüte kommen, was nach zwei Jahren der Fall ist. Dabei gibt es unterschiedliche Möglichkeiten die Kopfweide zu pflegen:
- Die komplette Kopfweide maximal alle drei Jahre pflegen, sodass die neuen Triebe einmal zur Blüte gekommen sind.
- Abwechselnde/versetzte Pflege von zusammenstehenden Kopfweiden
- Abwechselnde/versetzte Pflege innerhalb eines Baumes, d.h. dass Äste unterschiedlichen Alters geschnitten bzw. stehen gelassen werden.
Um also ein Ausbrechen der Triebe aus dem Altholz zu verhindern, sollte die Kopfweide alle drei bis zehn Jahre zurückgeschnitten werden. Wenn die Äste jedoch als Flechtmaterial genutzt werden sollen, ist ein jährlicher Schnitt durchzuführen.
Hinweis: Der Landkreis behält es sich jedoch vor nur sachgerechte Pflege im Sinnes des Artenschutzes zu bezuschussen.
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Rückschnitte nur zwischen Oktober und Februar
Die Rückschnitte sind in der Zeit von Oktober bis Ende Februar eines Jahres vorzunehmen, jedoch nicht bei starkem Frost. Es müssen glatte Schnitte durchgeführt werden, dicht am „Kopf“, sodass kleine Stummel stehen bleiben, die im nächsten Jahr neu austreiben. Es ist darauf zu achten, dass nicht ins Altholz geschnitten wird, um die Gesundheit des Baumes nicht zu gefährden. Große Äste sollten mit Schnitten von zwei Seiten entfernt werden, um ein Ausbrechen des Astes zu verhindern.
Unterstützung durch den Landkreis
Der Landkreis Lüneburg unterstützt die Pflege der Kopfweiden für Privatpersonen auch im kommenden Winter mit max. 5.000 Euro. Pro Baum können bis zu 50 Euro beim Landkreis Lüneburg, Fachdienst Umwelt, beantragt werden. Bezuschusst werden jedoch nur die Bäume, bei denen eine sachgerechte Pflege zu erkennen und nachzuvollziehen ist. Nach einer stichprobenartigen Prüfung erfolgt die Auszahlung der Zuschüsse bis Ende des kommenden Jahres.
Ein Antragsformular für die aktuelle Pflegeperiode finden Sie unter Downloads.