Danach suchen andere
Zum Inhalt springen
Abstimmung per Handzeichen in einer Kreistagssitzung.

Auszug - Schulreform; hier: Aufstellung des Schulentwicklungsplanes  

Kreistag
TOP: Ö 10
Gremium: Kreistag Beschlussart: geändert beschlossen
Datum: Mo, 15.12.2003    
Zeit: 14:00 - 17:45 Anlass: Sitzung
Raum: Ritterakademie
Ort: Ritterakademie, Am Graalwall, 21335 Lüneburg
2003/55.1 Schulreform;
hier: Aufstellung des Schulentwicklungsplanes
   
 
Status:öffentlichVorlage-Art:Beschlussvorlage
Verantwortlich:Heuer, UrsulaAktenzeichen:5510.01.00
  Bezüglich:
2003/55
Federführend:Bildung und Kultur   
 
Wortprotokoll
Beschluss
Abstimmungsergebnis

Diskussionsverlauf:

Diskussionsverlauf:

EKR Dr. Porwol berichtet, dass das Land Niedersachsen ein neues Schulgesetz beschlossen habe, um die Bildungsqualität zu verbessern und die Schulstandorte zu sichern. Er erläutert hierzu ausführlich die wesentlichen Inhalte des neuen Schulgesetzes. Bei der Umsetzung des neuen Schulgesetzes seien weitere Planungsnotwendigkeiten zu berücksichtigen. Zum einen sei in den nächsten Jahren mit einem deutlichen Schülerzuwachs zu rechnen, der jedoch über die Jahre hinweg deutlich wieder sinken werde. Des Weiteren bestehe ein Konsens zwischen der Verwaltung und den politischen Gremien, dass die Schulzentren im Landkreis Lüneburg nicht weiter wachsen sollten. Da sich der Landkreis Lüneburg Schulneubauten nur für den langfristigen Bedarf leisten könne, müssen zur Überbrückung des derzeitigen Schüleranstiegs provisorische Lösungen angedacht werden. Um in dieser Angelegenheit zu einem einvernehmlichen Ergebnis zu gelangen, seien intensive Gespräche mit Schulleitern, Elternvertretern, Vertretern der Bezirksregierung sowie mit Vertretern der Fraktionen und einem Vertreter des Nieders. Kultusministeriums geführt worden. Eine einvernehmliche Einigung konnte jedoch bislang nicht erzielt werden. Ursprünglich habe die Verwaltung überlegt, neue selbständige Schulen zu gründen. Dies sei allerdings nur bei der Festlegung von Schulbezirken möglich. Ein diesbezügliches Interesse konnte jedoch innerhalb der Kreistagsfraktionen nicht festgestellt werden. Als weitere Überlegung habe die Verwaltung die Gründung von Außenstellen angedacht. Es komme hierdurch zu einer Verbesserung des schulischen Angebotes im ländlichen Raum, da ein flexibles breit gefächertes pädagogisches Spektrum geschaffen werde könne. EKR Dr. Porwol erklärt, dass sich die Verwaltung für eine Außenstelle des Gymnasiums Scharnebeck in Bleckede, für eine Außenstelle des Gymnasiums Oedeme in Embsen sowie eine Außenstelle der Haupt- und Realschule Embsen in Amelinghausen ausspreche. Ferner bittet er um Verständnis, dass nach Auffassung der Verwaltung die Gründung einer Außenstelle in Amelinghausen nur dann pädagogisch sinnvoll sei, wenn es vorher zu einer Zusammenlegung der Haupt- und Realschule in Embsen komme.

 

KTA Kaidas erklärt, dass die CDU-/Unabh.-Fraktion der vorliegenden Beschlussfassung nicht zustimme und hierzu die geheime Abstimmung beantrage. Ferner teilt er mit, dass die CDU-Fraktion zusammen mit der FDP-Fraktion eine neue Beschlussempfehlung vorgelegt habe, deren geheime Abstimmung ebenfalls beantragt werde. KTA Kaidas weist darauf hin, dass der Landkreis Lüneburg als Schulträger für die Umsetzung des neuen Schulgesetzes verantwortlich und somit Einigkeit über eine gemeinsame Zielrichtung erforderlich sei. In diesem Zusammenhang verweist er auf die zahlreich geführten Gespräche in den letzten Wochen, in denen bedauerlicherweise keine einvernehmliche Lösung erarbeitet werden konnte. Es habe sich seiner Meinung nach gezeigt, dass der Landkreis Lüneburg über ein qualitativ hohes bzw. ständig modernisierendes Schulangebot verfüge. Um über die Einrichtung selbständiger Schulen abschließend entscheiden zu können, müsse zunächst die Entwicklung der Schülerzahlen ausreichend beobachtet werden. Hinzu komme eine zusätzliche Verschuldung in Millionenhöhe. KTA Kaidas schlägt vor, die bestehenden Schulen mit Hilfe finanzieller Mittel aus der Wirtschaft zu stärken und somit das Angebot zu verbessern. Um den Kindern weiterhin gute Ausbildungsmöglichkeiten zu bieten, bittet er um Zustimmung zu dem gemeinsam von CDU- und FDP-Fraktion eingebrachten Antrag und erläutert diesen nochmals ausführlich. In diesem Zusammenhang sagt er zu, die Schülerzahlen weiter zu beobachten und im Rahmen der Fortschreibung des Schulentwicklungsplanes entsprechend einzubringen.

 

KTA Schumann-Schilling bedauert ebenfalls, dass trotz zahlreicher Gespräche in den letzten Wochen keine gemeinsame Beschlusslage erarbeitet werden konnte. Sie begründet ausführlich die gemeinsame Antragstellung mit der CDU-Fraktion. Die FDP-Fraktion habe sich mit der CDU-Fraktion zusammengeschlossen, da sie ebenfalls die Einrichtung von Außenstellen an den genannten Standorten wünsche mit dem Ziel, nach einer gewissen Zeit der intensiven Beobachtung zumindest in Bleckede ein selbständiges Gymnasium zu installieren. Diese Lösung werde im Sinne von qualitativ guten Schulen und unter dem Aspekt der finanziellen Realisierung bereits seit langer Zeit von der FDP-Fraktion angestrebt. Da über kurz oder lang mit rückläufigen Schülerzahlen gerechnet werden müsse, sei die Errichtung von neuen Schulen überflüssig und mit einer zusätzlichen Verschuldung verbunden.

 

KTA Nahrstedt erläutert ausführlich die Sichtweise der SPD-Fraktion und begründet die Ablehnung der Schulbezirke im Sekundarbereich I. Er weist darauf hin, dass ein neues Schulgesetz erlassen worden sei, um die Bildungsqualität zu verbessern, die bestehenden Schulstandorte zu sichern sowie ein begabungsgerechtes und wohnortnahes Schulwesen zu ermöglichen. Durch mehr individuelle Förderung und gezielte Fördermaßnahmen sollen bessere Lernergebnisse sowie positive Schulabschlüsse erreicht werden. Ein weiteres wichtiges Element des neuen Schulgesetzes sei die geplante Eigenständigkeit der Schulen, die für mehr Wettbewerb im Bildungsbereich beitragen soll. Wettbewerb setzt aber Mitbewerber voraus und die gilt es im ländlichen Bereich zu schaffen. Vor diesem Hintergrund und unter Berücksichtigung der Abschaffung der O-Stufe könne davon ausgegangen werden, dass viele Eltern ihre Kinder an den Gymnasien anmelden. Hinzu komme, dass aufgrund der steigenden Bevölkerungszahlen ebenfalls mit einem Anstieg der Schülerzahlen zu rechnen sei. Um sich ein Bild über die Meinungen und Präferenzen der betroffenen Eltern zu machen, habe die SPD-Fraktion im letzten Kreistag eine Elternbefragung beantragt, die jedoch mehrheitlich abgelehnt worden sei. Aufgrund der vielen Eingaben in den letzten Tagen habe die SPD-Fraktion das Vorhaben eines eigenständigen Gymnasiums in Embsen noch einmal überdacht und dem Kreistag einen diesbezüglichen Änderungsantrag vorgelegt. KTA Nahrstedt erläutert diesen ausführlich und bittet, diesem zuzustimmen.

 

KTA Danzenbächer fast nochmals ausführlich die letzten Monate zusammen, in denen zahlreiche Gespräche hinsichtlich der zu verabschiedenden Schulreform stattgefunden haben. Letztendlich sei ein Beschluss erarbeitet worden, der sowohl vom Schulausschuss wie auch vom Kreisausschuss mehrheitliche Zustimmung fand und an den Kreistag weitergegeben worden sei. Dieser Beschluss beinhalte die Schaffung zusätzlicher gymnasialer Angebote in der Fläche des Landkreises Lüneburg. KTA Danzenbächer weist eindringlich darauf hin, dass es sich bei der Einrichtung von Außenstellen um eine zweitklassige Lösung handele. Um den Schülerinnen und Schülern eine erstklassige Lösung anbieten zu können, bittet KTA Danzenbächer dem Kreisausschussbeschluss vom 08.12.2003 zuzustimmen.

 

KTA Hornig sieht einer endgültigen Entscheidung im heutigen Kreistag kritisch entgegen. Der Kreistag habe jedoch die Aufgabe, die Schülerzahlen und die vorhandenen Raumkapazitäten in ein vernünftiges Verhältnis zu bringen. Hinzu komme, dass nicht genügend Räume zur Verfügung stehen, um die von den Schülern gewünschte Beschulung durchzuführen. Ferner weist er darauf hin, dass weder die Gemeinden noch der Landkreis Lüneburg über finanzielle Mittel verfügen, um die derzeit geforderte Schulreform entsprechend umzusetzen. Er schlägt vor, zunächst einmal die Entwicklung der Schülerzahlen ausgiebig zu beobachten, um zu einem späteren Zeitpunkt für alle Beteiligten eine richtige Entscheidung über die Festlegung von neu zu gründenden Schulen treffen zu können.

 

KTA Scharf schließt sich der Auffassung von KTA Hornig an. Sollten die Schülerzahlen in den nächsten 2 bis 3 Jahren erheblich ansteigen, könne über die Einrichtung selbständiger Schulen erneut diskutiert und entschieden werden. KTA Scharf erläutert ausführlich den erarbeiteten Vorschlag seiner Fraktion hinsichtlich der Umsetzung des Schulentwicklungsplanes.

 

KTA Peters stellt mit Freude fest, dass bei der Umsetzung der Schulreform Einigkeit darüber bestehe, dass neben der kostengünstigen Lösung auch die pädagogische Qualität zu beachten sei. Hinsichtlich der Qualitätsbetrachtung bestehen seitens der Fraktionen jedoch unterschiedliche Meinungen. Da in der Stadt Lüneburg die Schülerzahlen stetig steigen und einige Schulen aufgrund ihrer PCB Sanierung nur beschränkt aufnahmefähig seien, ist die Stadt Lüneburg auf die Entlastung ihrer Gymnasien durch den Landkreis Lüneburg angewiesen. Ferner teilt er mit, dass die Stadt Bleckede seit mehreren Jahren über die Schaffung eines gymnasialen Angebotes nachdenke. Der Rat der Stadt Bleckede habe nun die Einrichtung eines eigenständigen Gymnasiums in Bleckede einstimmig beschlossen und schriftlich mitgeteilt. Für die mittelfristig notwendigen Schulbaumaßnahmen habe die Stadt Bleckede ihre organisatorische sowie finanzielle Unterstützung zugesagt. Um zukünftige Anbauten im Schulzentrum Scharnebeck zu verhindern, sollte die Chance genutzt werden, in Bleckede ein eigenständiges Gymnasium zu errichten. KTA Peters berichtet von geführten Gesprächen mit verschiedenen Schulleitern. Diese haben ergeben, dass kleine Gymnasien in der Fläche nicht nur lebensfähig seien, sondern sich auch durch besondere Qualität auszeichnen können. Um die Infrastruktur in Bleckede zu verbessern, sollte der Einrichtung eines eigenständigen Gymnasiums in Bleckede zugestimmt werden. Weiterhin teilt er mit, dass die Samtgemeinde Amelinghausen die Einrichtung einer Haupt- und Realschule wünsche. Das Gebäude der Orientierungsstufe Amelinghausen könne hierzu räumlich genutzt werden. Die Samtgemeinde Amelinghausen habe ebenfalls ihre finanzielle Beteiligung an erforderlich werdenden Erweiterungsbauten signalisiert. Die Genehmigungsfähigkeit der Hauptschule Amelinghausen hänge u.a. von mittelfristig gesicherten Schülerzahlen ab. Die Verwaltung müsse sich aus diesem Grunde vor Einreichung der Unterlagen bei der Bezirksregierung noch einmal mit der Samtgemeinde Amelinghausen kurzschließen, um eventuell auftretende Widersprüche der unterschiedlich prognostizierten Schülerpopulationen auszuräumen. Des Weiteren hänge die Genehmigungsfähigkeit auch vom Standort Embsen ab. Dort müsse sich die Realschule zukünftig auf die Samtgemeinde Ilmenau beschränken, sodass sie voraussichtlich zweizügig werde. Um ein funktionsfähiges qualitativ hochwertiges Schulsystem zu schaffen, sei der Zusammenschluss der Real- und Hauptschule in Embsen ratsam. Die gewünschte Auslagerung des Gymnasiums Oedeme, so KTA Peters, sei aus rechtlichen Gründen nicht zulässig. Aufgrund der räumlichen Entfernung des Gymnasiums Oedeme zur Schule in Embsen und der durch die Errichtung einer Haupt- und Realschule in Amelinghausen frei werdenden Räume sehe er die Einrichtung einer Außenstelle als die sinnvollste Lösung an.

 

KTA Hoppe betont, er erhoffe sich durch die neue Landespolitik eine Förderung und Stärkung des ländlichen Raumes, einhergehend mit einer Verbesserung des schulischen Angebotes. Aufgrund der Tatsache, dass die Einbindung von Schulbezirken, was die erforderliche Schülerzahl in Bleckede sichern würde, keinen breiten Konsens finde, könne derzeit nur für eine Außenstelle gestimmt werden. Seitens der CDU-Fraktion sei man sich aber einig, über kurz oder lang den Beschluss fassen zu können, in Bleckede ein eigenständiges Gymnasium einzurichten. Die Akzeptanz des Ostkreises für ein Gymnasium in Bleckede werde sich seiner Meinung nach in den nächsten Jahren finden. Aus dem Kreis jetziger Kindergarten- und Grundschuleltern wisse er, dass diese keine Probleme hätten, ihre Kinder nach Bleckede zu fahren. Er erwarte, dass Schulträger und Bezirksregierung die personellen Voraussetzungen für dieses Konzept schaffen.

 

KTA Koch erklärt, dass auch er die Einrichtung von eigenständigen Schulen zum jetzigen Zeitpunkt für nicht sinnvoll halte, da derzeit noch völlig unklar sei, wie die mittelfristige Entwicklung der Bevölkerungszahlen zukünftig aussehen werde. Stattdessen müsse die Eigenständigkeit der bestehenden Schulen erhalten sowie die Leistungsfähigkeit gestärkt werden. Da aufgrund des Wegfalls der Orientierungsstufen in Embsen und Amelinghausen vorhandene Unterrichtsräume nicht genutzt werden, sollten diese für die Außenstelle der Realschule in Amelinghausen sowie für die Auslagerung des Gymnasiums Oedeme in Embsen entsprechend genutzt werden. Hinzu komme, dass hierdurch unnötige Baumaßnahmen verhindert würden und die regionale Schulstruktur erhalten bleibe. Sollte die Einrichtung von eigenständigen Schulen aufgrund der ansteigenden Schülerzahlen dennoch erforderlich werden, könnten die geforderten Außenstellen jederzeit geschlossen bzw. umgebaut werden, ohne zusätzliche Kosten zu verursachen.

 

KTA Ringe erinnert daran, dass der Kreistag erst vor einigen Jahren beschlossen habe, das Schulzentrum Embsen als kreiseigenes Schulzentrum einzurichten. Die hierfür erforderlichen Abschlussarbeiten seien auch erst in diesem Jahr vollendet worden. Des Weiteren habe das Schulzentrum Embsen in diesem Jahr eine neue Sportplatzanlage sowie einen neuen Busbahnhof erhalten. Die Einrichtung einer eigenständigen Haupt- und Realschule in Amelinghausen würde das Schulzentrum Embsen aufgrund der vorliegenden Schülerzahlen erheblich schwächen. Um die vorhandenen Räume in Amelinghausen nutzen zu können, halte er allenfalls die Einrichtung einer Außenstelle in Amelinghausen für sinnvoll. Um die zukünftige Qualität des Schulzentrums Embsen sichern zu können, sollten die Grund- und Hauptschule sowie die Realschule als eigenständige Schulen bestehen bleiben. Er unterstütze den gemeinsamen Antrag der CDU-Fraktion und der FDP-Fraktion.

 

KTA Studtmann ist davon überzeugt, dass diese Thematik in einigen Jahren erneut diskutiert werden müsse, wenn in der heutigen Sitzung keine Aussprache für neue Standorte erfolge. Sie schildert ausführlich ihren persönlichen Standpunkt entgegen der mehrheitlichen Auffassung der CDU-Kreistagsfraktion und begründet diesen ausführlich. Ihr gehe es hierbei ausschließlich um die ausgewogene Schulentwicklungsplanung für den gesamten Landkreis Lüneburg. Die Grundlagen des neuen Schulgesetzes sowie die Zielsetzung der Verordnung zur Schulentwicklungsplanung seien ihres Erachtens zu berücksichtigen. Da derzeit immer mehr Schüler aus dem Landkreis Lüneburg die Schulen im Bereich der Stadt Lüneburg besuchen, werden diese über kurz oder lang Raumprobleme bekommen. Hinzu komme, dass sich der Bedarf für die Berufsbildenden Schulen erhöhen werde. Um die hieraus resultierenden Baumaßnahmen zu verhindern, müssen schulische Angebote in den Gemeinden geschaffen werden. KTA Studtmann erklärt, dass sie sich unter diesen Aspekten für das Gymnasium in Bleckede, in Embsen sowie eine eigenständige Haupt- und Realschule in Amelinghausen ausspreche. Um im Schulentwicklungsplan entsprechend berücksichtigt zu werden, bittet sie um Zustimmung zu eigenständigen Schulen für die Standorte Bleckede, Embsen und Amelinghausen.

 

KTA Graff nimmt Bezug auf den gemeinsamen Antrag der CDU-Fraktion und der FDP-Fraktion und durchleuchtet eingehend die dort aufgeführten Punkte. Er macht deutlich, dass eine Umsetzung dieses Antrages vonseiten der Grünen-Kreistagsfraktion nicht befürwortet werde und begründe dieses ausführlich. Des Weiteren könne er nicht nachvollziehen, aus welchen Gründen seitens des CDU-Fraktionsvorsitzenden die geheime Abstimmung beantragt werde und bittet um öffentliche Abstimmung. 

 

KTA Sonntag erinnert an die vor vielen Jahren geführte Diskussion hinsichtlich der Bildung der Realschule in Adendorf. Entgegen des damals prophezeiten Untergangs der Realschule stellt er heute fest, dass beide Realschulen in Scharnebeck und Adendorf florieren. In Anbetracht dieser Erkenntnis sei er nicht der Auffassung, dass grundsätzlich die Einrichtung eigenständiger Schulen die Zerstörung bestehender Schulen mit sich bringe. Er erläutert nochmals ausführlich die Unterschiede zwischen einer Außenstelle und einem eigenständigen Gymnasium und stellt die Vor- und Nachteile dar. Da ein eigenständiges Gymnasium für alle Beteiligten mehr Sicherheit biete, halte er eine diesbezügliche Umsetzung für sinnvoll und bittet um einvernehmliche Zustimmung.

 

KTA Perschel berichtet, dass die Samtgemeinde Ostheide sich bereit erklärt habe, Schülerinnen und Schüler aus den Gemeinden Barendorf, Reinstorf, Vastorf und Thomasburg nach Dahlenburg zu schicken. Des Weiteren habe sie ihre Unterstützung hinsichtlich der Real- und Hauptschule in Bleckede signalisiert. Darüber hinaus übernehme die Samtgemeinde Ostheide bis auf weiteres die Beförderung der Schülerinnen und Schüler von Wendisch Evern nach Embsen. Da kein kooperativer Umgang zwischen den einzelnen Samtgemeinden bestehe, müssen zunächst die Schülerströme eingehend beobachtet werden, bevor die Einrichtung von eigenständigen Schulen erfolge könne. Wäre seitens der einzelnen Samtgemeinden ein derartiger Umgang erfolgt, hätten hierdurch die derzeit bestehenden Unstimmigkeiten verhindert werden können.

 

KTA Schurreit betont ausdrücklich, dass es bei der heutigen Entscheidung lediglich um die Vorbereitung der Schulentwicklungsplanung gehe, eine Fortschreibung hingegen werde erst Ende 2007 erfolgen. Anhand der vorliegenden Fakten schildert er nochmals ausführlich die Gründe, die für die Errichtung von selbständigen Schulen an den gewünschten Standorten sprechen. Des Weiteren führt er aus, dass der Standort Amt Neuhaus zukünftig mit berücksichtigt werden müsse. Es sei geplant, die Gemeinde Amt Neuhaus durch eine Brücke mit dem Landkreis Lüneburg zu verbinden. Sollte sich herausstellen, dass der Standort Amt Neuhaus ebenfalls durch den Landkreis Lüneburg zu organisieren sei, würde für diese Orientierung der Standort Bleckede in Betracht kommen. Dies sei ein weiterer Grund, am Standort Bleckede die Eigenständigkeit aufzubauen.

 

KTA Nahrstedt liest den vorgelegten Änderungsantrag der SPD-Kreistagsfraktion vor. Ferner beantragt er die namentliche Abstimmung des gemeinsamen Änderungsantrages der CDU-Fraktion und der FDP-Fraktion sowie des Änderungsantrages der SPD-Kreistagsfraktion.

 

KTA Schumann-Schilling erklärt, dass die FDP-Fraktion ihren ursprünglich gestellten Antrag zurückziehe, da ein gemeinsamer Änderungsantrag mit der CDU-Fraktion bestehe

 

KTA Kaidas erklärt ebenfalls, dass die CDU-/Unabh.-Fraktion ihren Antrag vom 22.09.2003 zurückziehe.

 

Auf Nachfrage von KTA Nickel erklärt EKR Dr. Porwol, dass trotz der vorliegenden Änderungsanträge zunächst verfahrenstechnisch über den Kreisausschussbeschluss vom 08.12.2003 abgestimmt werden müsse.

 

Es erfolgt die geheime Abstimmung über den Kreisausschussbeschluss vom 08.12.2003, die mit einer Drittelmehrheit beschlossen worden ist. Als Wahlhelfer werden von den Fraktionen Frau Schulze, Herr Perschel, Herr Köne und Herr Dahms benannt. EKR Dr. Porwol erklärt den Verfahrensablauf der geheimen Abstimmung.

 

Die Empfehlung des Kreisausschusses wird abgelehnt – siehe Beschlussdokument -.

 

Im Anschluss daran wird per Beschluss mit Stimmenmehrheit festgestellt, dass es sich bei dem SPD-Änderungsantrag um den weitergehenden Antrag handelt. Über den SPD-Änderungsantrag wird ebenfalls geheim abgestimmt. Der Antrag wird abgelehnt – siehe Beschlussdokument -.

 

Abschließend erfolgt geheime Abstimmung über den anliegenden CDU-/FDP-Änderungsantrag, der wie aus dem Beschlussdokument ersichtlich beschlossen wird.

 

- 55 –

Beschluss:

Beschluss:

In geheimer Abstimmung werden folgende Beschlüsse gefasst:

1)              Die Empfehlung des Kreisausschusses vom 08.12.2003 wird bei 9 : 45 Stimmen und 1 Enthaltung abgelehnt.

2)              Der anliegende Änderungsantrag der SPD-Kreistagsfraktion (Tischvorlage) zur Umsetzung des vorläufigen Schulentwicklungsplanes wird bei 27 : 28 Stimmen abgelehnt.

3)              Der als Tischvorlage eingebrachte gemeinsame Änderungsantrag der CDU-Fraktion und der FDP-Fraktion wird bei 29 : 26 Stimmen wie folgt  beschlossen:

I.

1.      In Embsen wird eine Auslagerung von Klassen des Gymnasiums Oedeme errichtet.

2.      In Amelinghausen werden Außenstellen der Haupt- und der Realschule Embsen errichtet.

3.      Soweit die Entwicklung der Schülerzahlen eine gesicherte Zweizügigkeit der Hauptschule und der Realschule sowohl in Amelinghausen als auch in Embsen auf Dauer zulässt, ist über eine selbstständige Haupt- und Realschule in Amelinghausen zu entscheiden. Bei erheblich zurückgehenden Schülerzahlen ist über eine Aufhebung der Außenstellen Amelinghausen zu entscheiden.

4.      Für die Schulstandorte Amelinghausen, Embsen, Oedeme ergeben sich daraus folgende Einzugsbereiche und Zügigkeiten:

Haupt- und Realschule Standort Embsen:

Ø       Klasse 5 bis 7

Ø       Einzugsbereich Samtgemeinde Ilmenau

Ø       Hauptschule einzügig, Realschule zweizügig

 

Haupt- und Realschule Standort Embsen:

Ø       Klasse 8 bis 9/10

Ø       Einzugsbereich Samtgemeinde Ilmenau und Samtgemeinde Amelinghausen

Ø       Hauptschule einzügig, ab Klasse 8 zweizügig, Realschule dreizügig

 

Auslagerung des Gymnasiums Oedeme:

Ø       Einzugsbereich Samtgemeinde Ilmenau und Samtgemeinde Amelinghausen

Ø       zweizügig

 

Haupt- und Realschule Standort Amelinghausen:

Ø       Einzugsbereich Samtgemeinde Amelinghausen

Ø       Hauptschule einzügig, Realschule zweizügig

 

Haupt- und Realschule Standort Oedeme:

Ø       Einzugsbereich Samtgemeinde Gellersen, Grundschule Hasenburger Berg, Neubaugebiet der Stadt Lüneburg (Lüneburg-Oedeme-Süd, Schaperdrift, Teufelsküche)

Ø       Hauptschule zweizügig, Realschule bis vierzügig

 

Gymnasium Standort Oedeme:

Einzugsbereich Samtgemeinde Gellersen, Grundschule Hasenburger Berg, Neubaugebiet der Stadt Lüneburg (Lüneburg-Oedeme-Süd, Schaperdrift, Teufelsküche, ggf. Häcklingen)

 

Zusätzlich können die Schüler der Grundschule Häcklingen zukünftig in Absprache mit der Stadt Lüneburg die Hauptschule, die Realschule und das Gymnasium Oedeme besuchen.

 

Spätestens ab Klasse 8 erweitert sich der Einzugsbereich des Gymnasiums Oedeme um die Samtgemeinde Ilmenau und Amelinghausen.

 

5.      In Bardowick werden die Hauptschule zwei- und die Realschule dreizügig (verbundene HRS) geführt. Einzugsbereich ist die Samtgemeinde Bardowick. In Absprache mit der Stadt Lüneburg besuchen die Gymnasialschüler aus der Samtgemeinde Bardowick die Herderschule in Lüneburg.

6.      Dahlenburg:
Die verbundene Haupt- und Realschule wird in der Hauptschule zweizügig, in der Realschule zweieinhalbzügig geführt, der Schuleinzugsbereich umfasst die Samtgemeinde Dahlenburg, die Schüler der Grundschule Barendorf sowie die Gemeinde Thomasburg.
Es wird bei der Hauptschule eine 10. Klasse eingerichtet.

7.      In Bleckede wird sowohl die Haupt- als auch die Realschule zweizügig geführt. Einzugsbereiche sind die Stadt Bleckede und die Schüler der Grundschule Neetze.

Es wird eine Außenstelle eines Gymnasiums eingerichtet. Die Außenstelle wird zweizügig geführt. Der Einzugsbereich umfasst die Stadt Bleckede, die Schüler der Grundschule Neetze.

Schülern aus dem Bereich der Samtgemeinde Dahlenburg wird freigestellt, das Gymnasium in Bleckede oder wahlweise in Lüneburg oder Scharnebeck zu besuchen.

Sollte die Entwicklung der Schülerzahlen dies rechtfertigen, ist zu gegebener Zeit über die Einrichtung eines selbstständigen Gymnasiums in Bleckede zu entscheiden.

8.      In Scharnebeck wird die Hauptschule zweizügig und die Realschule dreizügig geführt. Einzugsbereich ist jeweils das Gebiet der Samtgemeinde Scharnebeck.

Das Gymnasium wird von Klasse 5 bis Klasse 7 mit dem Einzugsbereich Samtgemeinde Scharnebeck geführt, ab Klasse 8 mit dem zusätzlichen Einzugsbereich Bleckede und Grundschule Neetze. Wahlweise haben die Schüler aus Dahlenburg, Ebensberg, Moorfeld und Adendorf die Möglichkeit, auch das Gymnasium Scharnebeck zu besuchen.

9.      In Adendorf wird die Hauptschule einzügig und die Realschule zweizügig (verbundene HRS) mit dem Einzugsbereich Adendorf geführt.
In Absprache mit der Stadt Lüneburg können Schüler aus dem Raum Ebensberg, Moorfeld aufgenommen werden.

10.  In Neuhaus wird die Hauptschule einzügig, die Realschule eineinhalbzügig (verbundene HRS) geführt. Einzugsbereich ist die Gemeinde Amt Neuhaus, Gymnasialschüler aus dem Bereich besuchen weiterhin bis zur Errichtung der neuen Elbquerung die Gymnasien in Dömitz und Boizenburg. Nach Errichtung der Elbbrücke besuchen diese Schüler ein Gymnasium im Landkreis Lüneburg, vorrangig zunächst die Außenstelle in Bleckede.

 

II.

Die Schulreform ist nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten unter Berücksichtigung pädagogischer Aspekte durchzuführen, das heißt, notwendige Erweiterungsbauten sind auf den langfristigen Bedarf zu planen. Kurz- und mittelfristiger höherer Bedarf an Unterrichtsräumen ist durch Mobilklassen oder durch die Inanspruchnahme von Räumen benachbarter Institutionen abzudecken.

 

Die unter I. dargestellten Zügigkeiten können wegen des sich zurzeit entwickelnden Schülerberges kurz- und mittelfristig überschritten werden.

 

Wegen der Finanzierung auf Grund der notwendigen Schulerweiterung wird die Verwaltung beauftragt, mit den betroffenen Gemeinden/Samtgemeinden über eine Beteiligung zu verhandeln.

Abstimmungsergebnis:

 

Diese Themen könnten Sie auch interessieren

Der Landkreis 
Kreisentwicklung
Wahlen
Landrat Jens Böther
Kreispolitik
Kreisverwaltung