Auszug - Antrag der Gruppe, eingegangen am 16.08.2005; Machbarkeits- und Wirtschaftlichkeitsstudie im Rahmen eines Public Private Partnership (PPP)-Modells für die bauliche Instandsetzung und Erhaltung der kreiseigenen Schulen und deren Bewirtschaftung
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Wortprotokoll Beschluss Abstimmungsergebnis |
Diskussionsverlauf:
KTA Röding erinnert, dass Ende Juni d.J. für alle
Kreistagsabgeordneten eine Informationsveranstaltung in Zusammenarbeit mit dem
Landkreis Offenbach und einem Berliner Beratungsbüro stattgefunden habe. Bei
der Veranstaltung sei es um öffentlich–private Partnerschaften am Beispiel des
Landkreises Offenbach gegangen. Diese könnten durchaus Vorteile bringen. So sei
im heutigen Kreisausschuss als Finanzausschuss bekannt geworden, dass bei den
kreiseigenen Schulen ein Rückstau an Unterhaltungsmaßnahmen in Höhe von rund 18
Millionen EUR bestehe. Dies bedeute, dass der Landkreis Lüneburg mindestens 10
– 15 Jahre benötige, um diesen Rückstau abzubauen. Die GRUPPE habe sich daher
das Ziel gesetzt, die kreiseigenen Schulen bis zum Jahre 2010 auf einen
modernen Stand zu bringen. Dieses sei bereits begonnen worden, indem Jahr für
Jahr mehr Mittel zur Verfügung gestellt wurden. Es ginge nun darum, die
Bewirtschaftung und eventuelle Neubaumaßnahmen untersuchen zu lassen, um festzustellen,
ob dieses nicht besser mit privatem Kapital hinzubekommen sei. Der Landkreis
Offenbach habe in einem recht kurzen Zeitraum die Schulen mit privaten Mitteln
saniert, indem dieses in eine Gesellschaft ausgegliedert wurde, an der der
Kreis mit 5 % beteiligt gewesen sei. Es solle untersucht werden, ob es solche
Maßnahme auch für den Landkreis Lüneburg in Betracht käme. Ebenso solle die
Wirtschaftlichkeit untersucht werden, um prüfen zu können, ob tatsächlich Einsparungen
erzielt und ob diese Schulen schneller als bisher auf einen neuen und modernen
Stand gebracht werden können.
KTA Stange sagt, dass ein solches ppp-Modell recht
einfach funktioniere, indem die Stadt X das Unternehmen Y beauftrage eine
Schule zu bauen und zu betreiben. Das Unternehmen erhalte dafür von der Stadt
jährlich einen bestimmten Betrag. Nach 10 – 15 Jahren gehe die Schule dann in
das Eigentum der Kommune über. Auch das Personal könne in einer privaten
Projektgesellschaft angegliedert sein und werde nicht von der Kommune bezahlt.
Städte und Gemeinden würden sich durch die Zusammenarbeit mit privaten
Investoren eine Möglichkeit erhoffen neue öffentliche Gebäude zu erstellen und
bewirtschaften zu lassen. Eine solche Gesellschaft wolle allerdings natürlich
finanziell auch nicht leer ausgehen. Für die Kommunen liege die Kostenersparnis
trotzdem noch bei etwa 10 %. KTA Stange sagt, dass aber gerade die Kommunen mit
einer klammen Haushaltslage sehr vorsichtig sein müssten solche Verträge
einzugehen, da ppp-Modelle auch für eine Kommune nicht kostenlos seien. Die
Geschäftsführerin des Deutschen Städtetages habe nicht umsonst davor gewarnt,
dass gerade verschuldete Kommunen diese Vorhaben kaum umsetzen könnten.
PPP-Vorhaben seien kreditähnliche Geschäfte, die man nur mit Genehmigung der
Kommunalaufsicht durchführen dürfe. KTA Stange führt weiter aus, dass dieses
ein Gesichtspunkt sei, der für den Landkreis Lüneburg von großer Bedeutung sei.
Trotzdem solle zunächst geprüft werden, ob ein solches Vorhaben nicht auch für
den Landkreis wirtschaftlicher sei. Sie erwarte aber auch regelmäßige
Informationen von der Verwaltung, wie etwas umgesetzt werden könne, ob sich
dieses für den Landkreise Lüneburg rechne und ob die Kommunalaufsicht diesem
Vorhaben überhaupt zustimme.
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Beschluss:
Die Verwaltung wird beauftragt, ein
Public-Private-Partnership-Modell als alternative Möglichkeit der Erledigung
von Aufgaben der Schulbausanierung und –bewirtschaftung des Landkreises
Lüneburg zu prüfen. Zu diesem Zweck ist im Rahmen einer Machbarkeitsstudie mit
Wirtschaftlichkeitsprüfung zu untersuchen, ob und unter welchen Bedingungen die
PPP-Variante wirtschaftlicher als die bisherige Erledigung dieser Aufgaben
durch die Kreisverwaltung ist.
Abstimmungsergebnis: einstimmig bei 1 Enthaltung