Vorlage - 2006/129
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Sachlage:
Sowohl die Vorsitzende als auch die stellvertretende
Vorsitzende des Sozialausschusses hatten, da sie aus ihrer Mitgliedschaft im
Psychiatriebeirat Gelegenheit haben, die verschiedenen Aspekte der Arbeit des
Sozialpsychiatrischen Dienstes, aber auch die entstehenden
Spannungsverhältnisse wahrzunehmen, darum gebeten, die Bewilligungspraxis für
ambulante Maßnahmen nach § 53 SGB XII für seelisch behinderte bzw. für von
seelischer Behinderung bedrohter Menschen im Sozialausschuss vorzustellen und
zu besprechen.
Insoweit schließt diese Darstellung an bereits erfolgte
Berichte und den gemeinsamen Workshop mit den Trägern der Wohlfahrtspflege an.
Festzustellen ist, dass der Landkreis seine Bewilligungspraxis
– und dies sowohl im Hinblick auf das Verfahren als auch auf die
Bewilligungsumfänge – verändert hat.
Dies resultiert aus der Tatsache, dass
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die Fallzahlen der ambulanten Hilfen
exorbitant hoch waren und deutlich über dem Landesdurchschnitt lagen
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die Effektivität und Effizienz der Hilfen
nicht immer im zu erwartenden Maß gegeben schienen
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der Landkreis Lüneburg seine Rolle im
Bewilligungsverfahren im Hinblick auf Sachverhaltsaufklärung, Bedarf,
Feststellung und Entwicklung der Hilfekonzepte im Einzelfall nicht im
notwendigen Umfang wahrgenommen hat.
Dies führte zu einer auch von den Aufsichtsbehörden sehr
kritisch beobachteten und kommentierten Kostenentwicklung, die sich nicht nur
in diesem Bereich, sondern auch und insbesondere im Bereich der Hilfen nach §
67 SGB XII (vormals § 72 BSHG) wieder fand.
Hier hat es insoweit Handlungsbedarf gegeben. Die Verwaltung
wird in dieser Sitzung darstellen,
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wie die Fallzahlenentwicklung der letzten
Jahre (nach Einführung der Gegensteuerungsmaßnahmen) war
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wie sich das neue Hilfeverfahren gestaltet
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welche Qualitätsverbesserungen in der
konkreten Hilfeplanerstellung damit einher gingen
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welche Auswirkungen dies auf die
Betreuung/Lage der Betroffenen hatte
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in welcher Weise im SpD selbst
Hilfeleistung in diesem besonderen Bereich erfolgt
Die Verwaltung wird allerdings auch darstellen, dass es
durchaus Kritik an dieser für die Region neuen Situation gibt wie:
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Fokussierung auf Haushaltskonsolidierung
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Abbau von Arbeitsplätzen bei den Trägern
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Doppelrolle des SpD als
Organisationseinheit des Landkreises, der zugleich begutachtend tätig ist