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Abstimmung per Handzeichen in einer Kreistagssitzung.

Vorlage - 2006/108  

Betreff: Antrag der GRÜNEN-Kreistagsfraktion vom 02.06.2006 (Eingang 06.06.2006)
Stellenerhöhung im Jugendamt
Status:öffentlichVorlage-Art:Antrag an den Kreistag
Verantwortlich:Papenberg, NicoleAktenzeichen:32
Federführend:Interne Dienste Beteiligt:Jugendhilfe und Sport
Bearbeiter/-in: Alkushovski, Anna   
Beratungsfolge:
Kreisausschuss
03.07.2006    Kreisausschuss      
Kreistag
17.07.2006 
Kreistag geändert beschlossen   
Jugendhilfeausschuss
16.01.2007 
Jugendhilfeausschuss zur Kenntnis genommen   
Kreisausschuss
05.02.2007    Kreisausschuss      
Kreistag
12.03.2007 
Kreistag zurückgezogen   

Anlage/n
Beschlussvorschlag
Sachverhalt

Anlage/n:

Anlage/n:

-keine-

Beschlussvorschlag:

Beschlussvorschlag:

Die GRÜNEN-Kreistagsfraktion beantragt folgende Beschlussfassung durch den Kreistag am 17.07.2006:

„Dem Fachdienst 51 (Jugendamt) werden zum nächstmöglichen Zeitpunkt mindestens zwei zusätzliche Vollzeitstellen zur Verfügung gestellt. Vakante Stellen oder Stellenanteile, die durch Elternzeit, Teilzeitarbeit oder langwierige Erkrankungen (mehr als 2 Monate) entstehen, müssen nahtlos neu besetzt werden.“

Sachlage:

Sachlage:

Begründung der GRÜNEN-Kreistagsfraktion zum Antrag vom 02.06.2006:

„ Der Großteil der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Allgemeinen Sozialdienstes (ASD) im Jugendamt hat in den letzten Wochen so genannte „Überlastungsanzeigen“ bei der Fachdienstleitung eingereicht. Mit diesen Überlastungsanzeigen dokumentieren die Mitarbeiter, dass sie die an sie gestellten Aufgaben im Rahmen der ihnen zur Verfügung stehenden Arbeitszeit nicht mehr erledigen können. Die Arbeitsbelastung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Fachdienst 51 ist in vielerlei Hinsicht nicht zu verantworten: eine nicht abreißen wollende Serie von Todesfällen bei Kindern durch Vernachlässigung und Misshandlung erschüttert die Bundesrepublik. Der ASD ist der Arbeitsbereich, der solchen Verdachtsfällen im Landkreis Lüneburg nachgeht. Dies hat höchste Priorität. In diesem sensiblen Bereich darf die hohe psychische Belastung der Mitarbeiter nicht noch durch permanenten Zeitdruck erhöht werden. Lange andauernde Fehlzeiten durch Erschöpfungssyndrome wie „burn-out“ sind die Folge und belasten den Personaletat unnötig.

In der Vergangenheit wurde innerhalb des FD 51 schon versucht durch vielfältige Einsparungen an anderer Stelle (Reduzierung der Erreichbarkeit für die Öffentlichkeit, Nichtbesetzen der KiGa-Fachberatung, …) den Zeitdruck zu verringern. Diese Einschränkungen gehen allerdings zu Lasten der allgemeinen Qualität der Arbeit. Stattdessen sehen wir in der zusätzlichen Bereitstellung von mindestens zwei Mitarbeiterinnen oder Mitarbeitern die einzige Möglichkeit die Arbeitssituation im FD 51 zu entschärfen. Die Verwaltung wird aufgefordert Vorschläge zur personellen Umstrukturierung zu machen.“

 

Ergänzende Sachlage vom 19.12.2006 für die Jugendhilfeausschusssitzung am 16.01.2007:

Im Fachdienst 51 in den Bereichen Allgemeiner Sozialdienst, Pflegekinderdienst und Jugendgerichtshilfe arbeiten auf 11,25 Stellen zurzeit 13 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Voll- und Teilzeit.

 

In den letzten Jahren ist eine kontinuierliche Arbeitsverdichtung festzustellen. Dies hängt zum einen mit der steigenden Zahl der Bevölkerung, zum anderen mit der steigenden Zahl der Jugendhilfeleistungen zusammen.

 

Die Einrichtung der Sozialräume und nicht zuletzt auch das flexible Reagieren auf die konzeptionelle Umstellung des Sozialraumprinzips kommen als höhere Arbeitsbelastung hinzu. In den letzten Wochen und Monaten ist auch die Zahl der Hinweise auf mögliche Kindeswohlgefährdungen angestiegen. Auch wenn hiermit nicht grundsätzlich ein tatsächliches Ansteigen von Kindesschutzfällen einher geht, so muss doch jedem einzelnen Hinweis mit der nötigen Sorgfalt nachgegangen werden.

 

Wenn auch der Kindesschutz höchste Priorität bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Allgemeinen Sozialdienstes genießt, so kann diese Präsenz jedoch nur gewährleistet werden, wenn in anderen Aufgabenfeldern die entsprechende Ressource abgezogen wird. Insoweit kommen insbesondere Dokumentationsaufgaben in der Regel zu kurz. Dass diese Aufgabe jedoch nicht gering zu schätzen ist, ergibt sich aus der Tatsache, dass die Übergabe von Fällen oder auch nur das Vertreten von Fällen durch eine nicht lückenlose Dokumentation erschwert wird. Auch die Planung und damit das effiziente und effektive Arbeiten im jeweiligen Fall sind nur bei entsprechender Dokumentation möglich.

 

Bezüglich der Gestaltung der neuen Sozialräume ist zumindest in der ersten Zeit mit einem erhöhten Arbeitsaufwand zu rechnen. Hierbei muss berücksichtigt werden, dass diese Arbeitsform für alle Beteiligten, somit auch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Jugendamts, neu und weitgehend ungewohnt ist. Dieser gestalterische Prozess erfordert derzeit – und dies sicherlich auch noch mittelfristig – eine erhöhte Aufmerksamkeit der jeweiligen Sachbearbeiter. Seitens der Verwaltung ist daher eine Stellenmehrung im Bereich des Allgemeinen Sozialdienstes angemeldet worden.

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