Vorlage - 2024/318
|
|
Sachlage:
Der Landkreis hat im Rahmen eines Pilotprojekts den Avatar AV1 angeschafft, um langzeiterkrankten Schüler*innen die Teilnahme am Unterricht zu ermöglichen. Der Avatar AV1 wurde speziell für Schüler*innen entwickelt, die über einen längeren Zeitraum krankheitsbedingt nicht am Präsenzunterricht teilnehmen können. Der Avatar sitzt dabei anstelle der Person im Klassenraum, sodass sie sowohl sehen als auch am Unterrichtsgeschehen teilhaben kann.
Die Steuerung erfolgt von zu Hause über eine App aus. So kann beispielsweise die Kamera schwenken, um die Tafel, die Lehrkraft oder Mitschüler*innen zu sehen. Der Avatar kann per Mikrofon Sprachbeiträge übermitteln. Eine Leuchtanzeige signalisiert, wenn „die Hand gehoben“ wird, um Fragen zu stellen oder sich an Diskussionen zu beteiligen.
Im Rahmen des Pilotprojekts wurde der AV1 zunächst von einer Schülerin der Sekundarstufe I getestet. Die Schülerin, die über einen längeren Zeitraum erkrankt war, konnte mithilfe des Avatars trotz ihrer Abwesenheit von zu Hause aus am Unterricht teilnehmen. Ihre Rückmeldungen waren durchweg positiv. Sie zeigte sich begeistert davon, dass sie durch den Avatar wieder Teil des Klassenverbandes sein und an Diskussionen sowie Gruppenarbeiten teilnehmen konnte. Der Einsatz des AV1 hat ihr nicht nur die Möglichkeit gegeben, den Lernstoff zeitnah zu verfolgen, sondern auch den Kontakt zu ihren Mitschüler*innen aufrechtzuerhalten. Die Wiedereingliederung war dadurch stark erleichtert.
Dieser Erfahrungsbericht unterstreich den pädagogischen Mehrwert des Avatars und zeigen das Potenzial, das diese Technologie für erkrankte Schüler*innen bietet.
Nach den positiven Erfahrungen in der Sekundarstufe I plant der Landkreis nun, den AV1 in einer zweiten Testphase an einer Grundschule einzusetzen. Eine Grundschülerin, die ebenfalls langzeiterkrankt ist, wird den Avatar nutzen, um ihre Teilnahme am Unterricht zu ermöglichen. Der Einsatz des Avatars in der Grundschule bietet eine besondere Herausforderung, da jüngere Schüler*innen tendenziell stärker auf soziale Interaktionen und den physischen Kontakt zu Lehrkräften und Mitschüler*innen angewiesen sind. Hier gilt es zu beobachten, wie sich der Avatar auf das Lernen und die soziale Eingliederung der Schülerin auswirkt und ob es weitere Anpassungen oder Unterstützungsmaßnahmen braucht.
Die Verwaltung wird im Ausschuss den Avatar vorstellen.