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Abstimmung per Handzeichen in einer Kreistagssitzung.

Vorlage - 2006/077  

Betreff: Bericht über die Schulanfängeruntersuchung 2005
Status:öffentlichVorlage-Art:Berichtsvorlage
Verantwortlich:Dr. Friederike RaithelAktenzeichen:53.20
Federführend:Gesundheit   
Beratungsfolge:
Ausschuss für Soziales, Gesundheit und Sport
23.05.2006 
Ausschuss für Soziales, Gesundheit und Sport, Sitzungssaal der Kreisverwaltung zur Kenntnis genommen   

Sachverhalt

Sachlage:

Sachlage:

Im Landkreis Lüneburg hat sich im Gegensatz zum Trend in anderen Landkreisen die Zahl der Einwohner in den letzten Jahren ständig vergrößert, und dass der Landkreis Lüneburg besonders für Familien mit kleinen Kindern attraktiv ist, zeigt sich auch daran, dass auch die Zahl der Schulanfänger ständig gestiegen ist.

In der Zeit von Dezember 2004 bis ca. 4 Wochen vor Beginn der Sommerferien 2005 untersuchten die schulärztlichen Teams, bestehend aus einer Schulärztin und einer Arzthelferin, 1936 Kinder.

Die Untersuchung wird nach dem standardisierten Untersuchungsprogramm Sophia durchgeführt, das bereits für den Untersuchungsjahrgang 1999 dem Ausschuss ausführlich dargestellt wurde. Weit mehr als die Hälfte der niedersächsischen Gesundheitsämter arbeiten nach Sophia. Regelmäßige Qualitätssicherung der beteiligten Jugendärztlichen Dienste sorgt für ständige Aktualisierung und Absicherung der Untersuchungsdaten.

 

An das Ergebnis der schulärztlichen Untersuchung knüpfen sich Erwartungen aus verschiedenen Richtungen:

 

1. Die Eltern wollen erfahren, ob nach dem derzeitigen Entwicklungsstand ihres Kindes zu erwarten ist, dass die schulischen Belastungen ohne Probleme bewältigt werden können.

2. Die Schulleiterinnen und Schulleiter erwarten eine Stellungnahme zur Schulfähigkeit des Kindes aus gesundheitlicher Sicht.

3. Gesetzliche Vorgaben fordern eine Erhebung der Daten für die Gesundheitsberichterstattung des Landes und des Bundes. Auch für die lokale Berichterstattung zur Situation der Kinder werden die Daten zur Verfügung gestellt.

 

Ausgesuchte Ergebnisse der Schulanfängeruntersuchung im Landkreis Lüneburg:

 

Ø      Bei 86 Prozent unserer Schulanfänger konnte die Schulärztin die Einschulung empfehlen,

Ø      bei 3,2 Prozent empfahlen wir eine Zurückstellung von der Einschulung aus Gründen eines Entwicklungsrückstandes des schulpflichtigen Kindes,

Ø      in 2,2 Prozent wurde von einer Einschulung eines „Kannkindes“, d.h. eines noch nicht schulpflichtigen Kindes, abgeraten und

Ø      in 3,5 Prozent wurde eine sonderpädagogische Überprüfung des Kindes empfohlen, d. h. nach der Untersuchung muss angenommen werden, dass das Kind einen besonderen Förderbedarf hat.

Ø      Bei 5,1 Prozent der Schulanfänger empfahlen wir der Schule eine pädagogische Begutachtung des Kindes, weil sich nach der Untersuchung keine entwicklungsbedingten medizinischen Auffälligkeiten, aber Hinweise auf Defizite fanden, die im pädagogischen Bereich lagen.

 

Große Sorgen bereitet uns die Entwicklung des Körpergewichts der Kinder. Immer mehr Kinder sind bereits im Schulanfängeralter übergewichtig. Diese Zunahme ist zurück zu führen auf die leichte Verfügbarkeit von Speisen mit unnötigen Kalorien (Fast food, Süßigkeiten, Chips), sie ist aber auch bedingt durch das Nachlassen der körperlichen Aktivität der Kinder. Zunehmender Fernsehkonsum und Computerbeschäftigung stehen hier an erster Stelle.

Therapien bei Kindern zur dauerhaften Gewichtsabnahme zeigen nur sehr begrenzte Erfolge. Deshalb muss früher angesetzt werden: Vorsorge ist angesagt!

Bevor die Kinder übergewichtig werden, müssen Eltern, Kindergarten, Schule und Vereine sowie Institutionen ihre Möglichkeiten nutzen.

Die Ergebnisse:

Im Landkreis Lüneburg waren 2005 93 Prozent der Kinder normalgewichtig.

Für die Gruppe der übergewichtigen Kinder hat uns besonders interessiert, welchen sozialen Hintergrund die Kinder haben. Nach den Angaben der Eltern können wir unterscheiden nach hohem, mittleren und niedrigem Bildungsgrad.

Das Übergewicht wird in 3 Schweregrade unterteilt:

Ø      grenzwertig Übergewichtig

Ø      übergewichtig

Ø      krankhaft übergewichtig

Wissenschaftlich ist die Entwicklung von Übergewicht bei niedrigem Sozialstatus in vielen Erhebungen belegt.

Auch im Landkreis Lüneburg kommen Kinder mit Übergewicht zum größten Teil aus einem Elternhaus mit niedrigem Bildungsgrad.

Interessante Unterschiede gibt es bei der Betrachtung des Grades der Übergewichtigkeit: Bei den Kindern mit krankhaftem Übergewicht kam die größte Gruppe aus einem Elternhaus mit niedrigem Bildungsgrad, bei den Kindern mit Übergewicht stellte sich heraus, dass die größte Gruppe aus einem Elternhaus mit einem mittleren Bildungsgrad kam und bei den Kindern mit Übergewicht im Grenzbereich stellten wir fest, dass die größte Gruppe aus einem Elternhaus mit einem hohen Bildungsgrad kam.

Im Gesundheitsamt Lüneburg ist ein Informationsblatt für Eltern entwickelt worden, in dem kurz einfache Tipps zur Vermeidung oder zum Abbau von Übergewicht gegeben werden.

 

 

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