Vorlage - 2023/158  

Anlage/n:
keine

Sachlage:

Die Leitstudie „100% Erneuerbare-Energie-Region Landkreis und Hansestadt Lüneburg“ aus dem Jahr 2012 wurde von der Fakultät Nachhaltigkeit der Leuphana entwickelt und hat die Potenziale erneuerbarer Energien im Landkreis aufgezeigt (1). Sie wurde vielfach für Klimaschutzaktivitäten des Landkreises, auch im European Energy Award, und als Grundlage für Klimaschutzkonzepte einzelner Kommunen im Landkreis verwendet. 11 Jahre später haben sich Bedarfe, Infrastrukturen und Potenziale Erneuerbarer Energien stark verändert. Daher würden wir gerne die folgenden Punkte, auch mit dem beratenden Mitglied der Leuphana, in der kommenden Ausschusssitzung besprechen:

1. Sieht die Verwaltung Bedarf an einer Aktualisierung der Leitstudie "100% Erneuerbare Energie Region Stadt und Landkreis Lüneburg"?

2. Auf welche konkreten Aspekte sollte sich in einer solchen Aktualisierung fokussiert werden, um auf dem Weg zu Klimaneutralität 2030 eine möglichst hilfreiche Grundlage für die weiteren Maßnahmen im Rahmen des EEA zu haben?

3. Welche Möglichkeiten bestehen seitens der Leuphana und welche nächsten Schritte wären notwendig, um eine Aktualisierung auf den Weg zu bringen?

Mit freundlichen Grüßen
Lea Findeis für die Grüne Fraktion

(1) Link zur Studie: https://www.lueneburg.de/Portaldata/1/Resources/lklg_dateien/lklg_dokumente/6_bauen_und_umwelt/klimaschutzleitstelle/Leitstudie_100__EE_Lueneburg_ohne_ANHANG.pdf

Stellungnahme der Verwaltung vom 26.04.2023:

Eine Analyse und Darstellung von Potenzialen der erneuerbaren Energien für den Landkreis Lüneburg ist ein wesentlicher Teil der Erstellung des Solarpotenzialkatasters sowie des Wärme(potenzial)katasters. Die Verwaltung steht bereits im Austausch mit der Universität zu laufenden und möglichen ergänzenden Studien. Entscheidend sind in Bezug auf die in der Anfrage (VO 2023/158) genannten Fragen die Ressourcen- und Semesterplanungen der Leuphana Universität. Mit dem beratenden Mitglied Herrn Dr. Lars Holstenkamp wurde bereits Rücksprache zu der Anfrage gehalten und er wird zu der Aktualisierung der Studie im Ausschuss seine Einschätzung geben.

Stellungnahme der Verwaltung vom 18.08.2023:

zu Frage 1:

Herr Dr. Lars Holstenkamp hat der Verwaltung eine Einschätzung des Aktualisierungsbedarfs der Leitstudie "100% Erneuerbare Energie Region Stadt und Landkreis Lüneburg" von 2012 zukommen lassen. Darin wird deutlich, dass viele der Ergebnisse nicht mehr aktuell sind bzw. bestimmte Annahmen aufgrund der aktuellen Datenbasis und dem Stand der Technik heute andere Ergebnisse erzielen würden. Auch thematische Lücken in der Studie wurden festgestellt (z.B. Einschätzungen der Wirtschaftlichkeit von Technologien im Bereich der erneuerbaren Energien, Strom- und Wärmespeicher oder Fragen von dem Aus-, Um- und Abbau von Netzinfrastrukturen). Um sich in der Klimaschutzarbeit auf die Studie stützen zu können, müsste sie grundlegend neu aufgelegt werden.

zu Frage 2:

Im Zuge des im Jahr 2024 zu erstellenden Klimaschutzkonzeptes sowie für die Erstellung des Solar-, Wärme- und Gründachkataster des Landkreises werden bereits umfangreiche Potenzialanalysen für den Landkreis erstellt. Eine neue Studie müsste auf den Potenzialanalysen aufbauen, diese vertiefen und/oder ergänzen.

zu Frage 3:

An der Leuphana Universität gibt es derzeit keine aus Haushaltsmitteln finanzierten Kapazitäten, um die Studie zu erstellen. Daher müssten Fördermöglichkeiten zur Finanzierung gefunden werden. Herr Dr. Lars Holstenkamp hat sich bereiterklärt, seine Einschätzung zu Fördermöglichkeiten im Ausschuss darzustellen.

Aus Sicht der Verwaltung ist eine reine Aktualisierung der Studie nicht sinnvoll. Eine neu aufgelegte Studie müsste aufbauend, vertiefend und/oder ergänzend auf den ohnehin kommenden, bereits geplanten Potenzialanalysen erfolgen (siehe „zu Frage 2“). Dafür muss die Einschätzung des Aktualisierungsbedarfs mit den geplanten Potenzialanalysen abgeglichen werden und Möglichkeiten für die finanzielle und personelle Realisierung gefunden werden (siehe „zu Frage 3“). Hierfür wird von der Verwaltung ca. ein halbes Jahr Zeitaufwand veranschlagt.