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Abstimmung per Handzeichen in einer Kreistagssitzung.

Vorlage - 2022/163  

Betreff: Entlastung der Lüneburger Innenstadt vom ÖPNV (im Stand der 3. Aktualisierung vom 28.09.2022)
Anlass: keine wesentlichen Auswirkungen
Status:öffentlichVorlage-Art:Beschlussvorlage
Verantwortlich:Heilmann, Sebastian
Federführend:Mobilität Beteiligt:Verwaltungsleitung
Bearbeiter/-in: Heilmann, Sebastian   
Produkte:12.1.2. Mobilität
 30.1. 547-000 ÖPNV/ Mobilität
Beratungsfolge:
Ausschuss für Mobilität
09.06.2022 
Sitzung des Ausschusses für Mobilität zurückgestellt   
11.07.2022 
Sitzung des Ausschusses für Mobilität ungeändert beschlossen     
Kreisausschuss
10.10.2022 
Nichtöffentliche Sitzung des Kreisausschusses      
Kreistag
13.10.2022 
Sitzung des Kreistages ungeändert beschlossen   

Anlage/n
Beschlussvorschlag
Sachverhalt
Finanzielle Auswirkungen
Anlagen:
Stellungnahme_Behindertenbeirat  
Stellungnahme_FUSS_e.V.  
Stellungnahme_Seniorenbeirat  
Entwurf Liniennetzplan  

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Anlage/n:

Stellungnahme Behindertenbeirat

Stellungnahme FUSS e.V.

Stellungnahme Seniorenbeirat

Entwurf Liniennetzplan

Anlagen:  
  Nr. Name    
Anlage 1 1 Stellungnahme_Behindertenbeirat (483 KB)      
Anlage 2 2 Stellungnahme_FUSS_e.V. (28 KB)      
Anlage 3 3 Stellungnahme_Seniorenbeirat (115 KB)      
Anlage 4 4 Entwurf Liniennetzplan (695 KB)      

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Beschlussvorschlag:

 

Der Vorzugsvariante der in der aktualisierten Vorlage vom 28.06.2022 beschriebenen Änderungen der Buslinienwege zum Fahrplanwechsel am 10.12.2022 im Bereich der Lüneburger Innenstadt wird zugestimmt, vorbehaltlich der Zustimmung der Gremien der Hansestadt Lüneburg.

 

Die Maßnahme wird im Rahmen der Umsetzung mit einer intensiven Öffentlichkeitsarbeit begleitet.

 

Für die Linie 5008 (ZOB – Kreideberg) wird ein kostenneutraler 30-Minuten-Takt beauftragt.

 

 

 


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Sachlage:

 

        Hintergrund

 

Die Lüneburger Innenstadt ist geprägt von historischen Gebäuden und Straßenzügen sowie von Fußngerzonen mit ausgeprägtem Einzelhandel, Gastronomie und Aufenthaltsorten. Um die Aufenthaltsqualität in der Innenstadt zu erhöhen, soll die Innenstadt in vertretbarem Umfang vom Busverkehr entlastet und gleichzeitig bzw. weiterhin eine gute Erreichbarkeit mittels ÖPNV gewährleistet werden. Durch diese Veränderung soll mehr Raum für den Fuß- und Radverkehr sowie durch die Verkehrsreduzierung mehr Aufenthaltsqualität geschaffen werden. Damit ist auch eine Erhöhung der Verkehrssicherheit verbunden, da das Konfliktpotenzial von Busverkehr und Fuß- bzw. Radverkehr entschärft wird. Im Fokus der Überlegungen steht insbesondere die Achse Am Sande Am Berge Rosenstraße An den Brodbänken, auf der der knappe zur Verfügung stehende Verkehrsraum in der Vergangenheit immer wieder zu Konflikten zwischen den verschiedenen Verkehrsteilnehmenden geführt hat, wie von Verkehrsbehörde, Polizei und auch  Betriebsrat des Verkehrsunternehmens KVG deutlich gemacht worden ist. Auch für die Busfahrenden, die diese Linienwege befahren, stellt die Verringerung dieses Konfliktpotenziales durch eine veränderte verkehrssicherere Linienführung eine Entlastung dar. Am ZOB bestehen kurze räumliche wie zeitliche Umsteigbeziehungen, die es den Fahrgästen der betroffenen Linien erlauben, mit den weiterhin über den Sande verkehrenden Buslinien zügig und bequem in die Innenstadt und zurück zu gelangen.

 

Aufgrund der vorgenannten Erwägungen hatte die Verwaltung der Hansestadt Lüneburg nach vorausgegangenen Erörterungen mit dem Aufgabenträger, dem Verkehrsunternehmen KVG und der Polizei zunächst den Vorschlag erarbeitet, den Busverkehr der Buslinien 5002, 5005, 5009, 5013 und 5014 an Sonntagen umzuleiten und stattdessen vom ZOB über den Stadtring zu führen. Die Umleitung sollte somit die aktuelle Regelung an den beiden Markttagen auf die Sonntage erweitern.

Der vorgenannte Vorschlag wurde dem Landkreis unterbreitet, von diesem jedoch abgelehnt, weil damit mit Blick auf den Fahrplan ein sehr uneinheitlicher Linienweg für die o.g. zentralen Linien des Stadtverkehrs verbunden wäre und dies nicht den Grundsätzen klarer Fahrgastkommunikation sowie den Zielen des Nahverkehrsplan entspricht. Einer weiteren Abweichung vom Nahverkehrsplan zusätzlich zu den Markttagen wurde somit von Seiten des Aufgabenträgers nicht zugestimmt.

 

        Neue Linienwege

 

Nichtsdestotrotz hat der Aufgabenträger die Argumente der Hansestadt ernst genommen und ist in Abstimmung mit dem Verkehrsunternehmen KVG eingetreten und hat einen erweiterten Vorschlag, die genannten Buslinien generell alternativ zur bisherigen Route über ZOB Reichenbachplatz rgeramt Rathaus (5005, 5009 und 5013) bzw. ZOB Reichenbachplatz (5002, 5014) zu führen. Die Haltestellen Am Sande (B), Markt und Bürgeramt (stadtauswärts) würden dann vorerst aufgehoben. Dafür stünden mit den Haltestellen „Reichenbachplatz“, „rgeramt“ und „Rathaus“ jedoch andere zentral gelegene Haltestellen zur Verfügung. Die neuen Linienwege werden aufgrund des dann noch geringeren Platzangebotes bereits an den Markttagen Mittwoch und Samstag gefahren. Durch die Änderungen werden damit wieder einheitliche Linienwege zustandekommen, auf denen die betroffenen Linien an allen Wochentagen verkehren werden. Damit wird auch die Verständlichkeit und Fahrgastfreundlichkeit erhöht werden.

 

Die Änderung der Linienwege erfolgt in enger Abstimmung mit der Hansestadt Lüneburg als betroffener Gemeinde; der Ausschuss für Mobilität der Hansestadt Lüneburg hat den Änderungen in seiner Sitzung am 31.03.2022 bereits zugestimmt.

Konkret ergeben sich damit folgende Linienwege, welche auch den grafischen Darstellungen entnommen werden können. Folgend ist immer der Linienweg stadtauswärts dargestellt:

 

5002:  ZOB - Bardowick: Die Linie 5002 fährt auf dem neuen Linienweg ZOB - Reichenbachplatz. Die Haltestelle Reichenbachplatz ist damit für diese Linie der neue Innenstadthalt. Die Haltestelle Rathaus wird jetzt auch an den Wochenmarkttagen (nicht aber während des Weihnachtsmarktes) in Richtung stadteinwärts (Bardowick - ZOB) angefahren.

5005:  ZOB - Ochtmissen: Die Linie 5005 fährt auf dem neuen Linienweg ZOB - Bürgeramt - Rathaus - Am Graalwall. Die Haltestelle Rathaus ist damit für diese Linie der neue Innenstadthalt. Sie wird allerdings nicht während des Weihnachtsmarktes an Wochenmarkttagen angefahren.

5009:  Freibad - ZOB - Vögelsen/Mechtersen: Die Linie 5009 fährt auf dem neuen Linienweg ZOB - Bürgeramt - Rathaus - Am Graalwall. Die Haltestelle Rathaus ist damit für diese Linie der neue Innenstadthalt. Sie wird allerdings nicht während des Weihnachtsmarktes an Wochenmarkttagen angefahren.

5013:  ZOB - Reppenstedt: Die Linie 5013 fährt auf dem neuen Linienweg ZOB - Bürgeramt - Rathaus - Am Graalwall. Die Haltestelle Rathaus ist damit für diese Linie der neue Innenstadthalt. Sie wird allerdings nicht während des Weihnachtsmarktes an Wochenmarkttagen angefahren.

5014:  Wilhelm-Leuschner-Straße/Kaltenmoor - ZOB - Kreideberg: Die Linie 5014 fährt auf dem neuen Linienweg ZOB - Reichenbachplatz. Die Haltestelle Reichenbachplatz ist damit für diese Linie der neue Innenstadthalt.

 

Auf dem Abschnitt Am Sande Am Berge Rosenstraße An den Brodbänken verkehren auch wenige Fahrten einzelner regionaler Buslinien, die insbesondere im Schulbusverkehr unterwegs und die Schulzentren Kaltenmoor und Kreideberg ansteuern. Diese werden analog zu den o. a. Stadtbuslinien ebenfalls neu über die Haltestellen ZOB Reichenbachplatz geführt, um diese Achse vollständig vom Busverkehr zu entlasten.

 

Variante 1

 

 

 

 

Der Aufgabenträger hat aus der Beratung zur Vorlage „Entlastung der Innenstadt vom ÖPNV (VO/09928/22) im Mobilitätsgrundsatzausschuss am 14.02.2022 eine Reihe an Prüffragen mitgenommen, die insbesondere die Linienführungen der Linien 5002 und 5014 betreffen und zum Teil auch in der Sitzung des Mobilitätsausschusses des Rates der Hansestadt am 30.03.2022 geäert wurden.

 

3. Veränderungen für die Linien 5002/5014 in Bezug auf die Innenstadterreichbarkeit:

 

In den Blick genommen hat der Landkreis auch die Erreichbarkeit der Oberschule am Wasserturm. Hier ist festzuhalten, dass gegenwärtig sechs Kinder auf der 5011 und sieben Kinder auf der 5014 eine Schülerfahrkartenberechtigung haben, wobei ein großer Teil der Kinder nach aktueller Satzung der Schülerbeförderung ihre Berechtigung auf eine kostenfreie Fahrkarte in den kommenden Jahren verlieren würde. Jedoch ist ein Nutzen der 5011 grundsätzlich für alle Kinder, die aktuell auf der 5014 unterwegs sind, möglich, da die Ersatzhaltestelle St.-Stephanus-Platz nur wenige hundert Meter entfernt ist.

 

Die Linien 5002 und 5014 verlieren in der vorliegenden Lösung Ihre Halte an der Haltestelle „Markt“, wodurch eine zusätzliche 350 Meter Gehdistanz zwischen der Höhe der aktuellen Haltestelle „Markt“ und dem zukünftigen Innenstadthalt „Reichenbachplatz“r Fahrten von der Innenstadt zum Kreideberg/Zeltberg entsteht.

 

Fahrgäste der Linie 5002, die Ihren Start zukünftig am Sande haben, müssen am ZOB umsteigen und können vorher mit jeder Linie vom Sande zum ZOB fahren. Ein Schließen der Verbindung Sande-ZOB-Reichenplatz auf dem Weg in Richtung Zeltberg ist aus folgenden Gründen nicht sinnvoll:

        Die Linie 5002 fährt Stand heute mit einer Hin- und Rückfahrt beginnend am ZOB Lüneburg. Im 30 Minuten Takt mit Anbindung zum Metronom, morgens für die Pendler zum Zug, nachmittags vom Zug zum Bus.

        Bei den Fahrten zur Endhaltestelle Bardowick Wendeplatz wäre die Möglichkeit vorhanden die Überlage im Wendeplatz zu machen. Hier wären die Zeiten anzupassen, um die Zuganbindung weiterhin zu gewährleisten.

        Bei den Fahrten zur Endhaltestelle Bardowick Vor der Westermarsch gibt es das Problem, dass die Haltestellen Bardowick, St.-Nikolai-Straße, Nikolaihof, Pieperstraße, Markt, Schulstraße, Huderstraße, Wallstaße, Im Sande und Vor der Westermarsch nur einseitig bedient werden. Das heißt der Zustieg Richtung Lüneburg erfolgt schon beim Befahren dieser Haltestellen und die Fahrgäste wären bei einer Überlage in Bardowick Vor der Westermarsch im Bus.

        Die Haltestelle Bardowick Vor der Westermarsch liegt außerdem an der alten B4 in der Ortsdurchfahrt mit Querungshilfe, so dass dort auch keine Überlage stattfinden kann.

 

 

Ähnlich problematisch wäre das Führen der 5014 von ZOB über Bürgeramt/Rathaus in Richtung Stoeteroggestr. und Kreideberg.

        Die Linie 5014 fährt Stand heute mit einer Hin- und Rückfahrt von Bülows Kamp über ZOB auf den Kreideberg, im 15 Minuten Takt mit Anbindung zum Metronom.

        Neu ist vorgesehen, dass diese nicht mehr über Sande/Markt/Bürgeramt in dieser Richtung verkehrt, sondern vom ZOB über Reichenbachplatz.

        rde man die Linie nun über ZOB/Bürgeramt/Rathaus/Stoeteroggestr. Süd führen, um einen Halt aus der Richtung Kaltenmoor am Markt sicherzustellen, kann die eng getaktete Linie den Fahrplan nicht mehr einhalten, aufgrund hoher Mehrkilometer, die auftreten würden. Dadurch ist der Anschluss am Bahnhof nicht mehr sicher und es würde gegen ein zentrales Ziel des Nahverkehrsplans, die Anbindung an den SPNV, verstoßen.

        Darüber hinaus entstünde Verwechselungsgefahr für Fahrgäste an den Haltestellen Bürgeramt und Rathaus, da beide Haltestellen mit zwei unterschiedlichen Linienwegen belegt wären.

 

4. Optimierungsüberlegungen zur Umsetzung zum Dezember 2022

 

Um die Veränderungen gut zu steuern, wird vorgeschlagen, dass die Umstellung im Dezember 2022 im Vorfeld mit einer groß angelegten Öffentlichkeitskampagne begleitet wird und auch zur Umstellung im Dezember entsprechendes Fahrgastinformationspersonal durch KVG und Aufgabenträger am ZOB unterwegs ist. Der Landkreis würde hierfür Mittel im ÖPNV-Haushalt zur Verfügung stellen. Hierzu haben bereits erste Gespräche mit der KVG und der Hansestadt Lüneburg stattgefunden. Auch eine Unterstützung durch den Behindertenbeirat im Rahmen eines gemeinsamen Projektes wird aktuell diskutiert. Der Aufgabenträger begrüßt das Angebot. Ebenso hat ein Ortstermin von Hansestadt und Landkreis Lüneburg mit der KVG und dem Seniorenbeirat der Hansestadt und dem Behinderbeirat von Landkreis und Hansestadt Lüneburg stattgefunden. Dort wurde eine Reihe an Verbesserungsvorschlägen hinsichtlich der Fahrgastinformation aufgenommen, um deren Umsetzung sich Hansestadt, Landkreis und KVG gemeinsam kümmern werden. Um alle Maßnahmen, die den ÖPNV betreffen, sorgfältig zu planen und alle Gremien einzubinden, möchte der Landkreis eine grundlegend optimierte Form des Prozesses der Fahrplanänderungen eingehen. Fahrplanänderungen sollen nur noch zu einem festen Zeitpunkt im Jahr im Dezember, oder September sowie zwei Mal jährlich für den Schülerverkehr zum Schulbeginn und zum Halbjahreswechsel erfolgen. Fahrplanentwürfe werden seitens des Landkreises über die Verkehrsunternehmen in der ersten Jahreshälfte erarbeitet und dann der Öffentlichkeit bereitgestellt, so dass über die Gremien und darüber hinaus Rückmeldungen erfolgen können und in der zweiten Jahreshälfte die Abstimmungen mit der Genehmigungsbehörde und den Verkehrsunternehmen erfolgen können und zum Fahrplanwechsel dann eine einheitliche Fahrgastinformation erfolgen kann.

 

Um diesen Prozess mit Blick auf eine Umsetzung im Dezember mit ausreichend zeitlichem Vorlauf zu starten, ist eine Beschlussfassung spätestens in der Juli-Sitzung des Mobilitätsausschusses des Landkreis Lüneburgtig. Weitere Varianten können bis zu dieser Sitzung erarbeitet werden und eventuell entstehende Kosten beziffert werden. Eine Befassung des Mobilitätsgrundsatzausschusses Ende Juni 2022 sollte der finalen Beschlussfassung vorausgehen. Bei der aktuell vorliegenden Variante kommt es nicht zu Mehrkosten.

 

 

Aktualisierte Sachlage vom 30.05.2022:

 

Wie bereits oben erläutert wurden nach Erstellung der Vorlage am 05.05.2022 noch in Zusammenarbeit mit der Hansestadt Lüneburg und dem Verkehrsunternehmen KVG zwischen dem 09.05. und 23.05.2022 zwei weitere Varianten erarbeitet und berechnet. Beide Varianten gehen auf das berechtigte Fahrgastbedürfnis einer Verbesserung der Erreichbarkeit der Innenstadt gegenüber der Ursprungsvariante (ab hier „Variante 1“ genannt, bei der es weder zu Einsparungen noch Mehrkosten käme) und dem Bedürfnis einen Umstieg beim Ziel „Am Sande“glichst zu vermeiden ein. Am 25.05.2022 wurden die betroffenen Kommun en Bardowick, Lüneburg, Reppenstedt und Wendisch Evern sowie die Verbände VCD, FUSS und der Behinderten- sowie der Seniorenbeirat zur Abgabe einer Stellungnahme gebeten, die zur Sitzung am 09.06.2022 vorliegen sollten. In der Sitzung könnten zunächst die vorliegenden Argumente gesammelt und ausgetauscht werden. Danach sollen seitens Verkehrsunternehmen Aufgabenträger und Hansestadt Bürgerbeteiligungs-veranstaltungen in Kaltenmoor und Kreideberg durchgeführt werden, bevor der Mobilitätsgrundsatzausschuss die Ergebnisse abwägt und die Beschlussempfehlung dann durch den Mobilitätsausschuss am 11.07.2022 erfolgen kann. Aufgrund der weitreichenden Änderungen am Liniennetz des Stadtverkehrs ist ein Beschluss durch den Kreistag vorgesehen.

 

5. Neue Varianten zur Verbesserung der Erreichbarkeit der Innenstadt für die Quartiere Kaltenmoor, Kreideberg und Zeltberg

 

Variante 2:

 

        Kreideberg: In der Variante 2 verkehrt die Linie 5005 stadtauswärts nur noch im 60-Minuten-Takt auf dem bekannten Linienweg aus Variante 1. Dafür verkehrt die Linie in dieser Variante im 60-Minuten-Takt auch über Stoeteroggestraße und Thorner Straße, um eine Anbindung des Kreidebergs über die Haltestelle Rathaus sicherzustellen. Dadurch wäre jedoch das Quartier im Bereich Magdeburger Straße von der Erreichbarkeit einer der beiden Innenstadthaltestellen Rathaus oder Am Sande auf der stadtauswärtigen Richtung nach wie vor abgeschnitten, da beide von der 5014 nicht bedient würden.

        Kaltenmoor: Die Linien 5011 und 5014 werden optimal aufeinander abgestimmt, so dass ein Umstieg für die Fahrgäste mit Ziel Bülows Kamp/Klosterkamp am St.-Stephanus-Platz erfolgen kann. Dort verkehren nur diese beiden Linien und die Haltestelle ist barrierefrei ausgebaut, so dass ein barrierearmer Umstieg gegeben wäre. Ein Umstieg wäre dennoch nötig.

        Zeltberg: Linienbeginn und -ende der Linie 5002 wäre Am Sande, weshalb aus Richtung Bardowick und Zeltberg der Sande immer (außerhalb der Hauptverkehrszeit) stadteinwärts angefahren würde. Zur Hauptverkehrszeit würde weiterhin der Reichenbachplatz angefahren (wie bisher).

        Kosten: Es könnte zu Einsparungen von bis zu 47.500 € pro Jahr kommen in dieser Variante.

 

 

Variante 3:

 

        Kreideberg: Die alte Liniennummer des Kreidebergs wird wieder eingeführt (5008). Der aktuelle Westast der 5014 wird die 5008, welche zwischen ZOB und Stoeteroggestraße (Nord) verkehrt. Aufgrund der im Verhältnis zum Ostast (Kaltenmoor) deutlich geringeren Fahrgastzahlen erhält die 5008 zukünftig einen 30-Minuten-Takt. Linienbeginn und -ende der Linie 5008 wäre Am Sande, weshalb aus und in Richtung Kreideberg immer Am Sande ausgestiegen und eingestiegen werden könnte.

        Kaltenmoor: Der Ostast der Linie 5014 (Bülows Kamp) und die Linie 5019 (Wendisch Evern) würden zusammengeführt. Der 15-Minuten-Takt wird wieder bis Bülows Kamp verlängert. Der Klosterkamp erhält einen 30-Minuten-Takt und Wendisch Evern behält den 60-Minuten-Takt. Für Fahrgäste aus Wendisch Evern verlängert sich der Fahrtweg in Richtung Innenstadt um wenige Minuten. Dafür wird zukünftig eine Direktfahrt zum Sande aus Wendisch Evern möglich sein. Bisher hat die Linie 5019 Ihren Endhalt am ZOB/Bahnhof. Linienbeginn und -ende der Linie 5014/5019 wäre Am Sande, weshalb aus und in Richtung Kaltenmoor/Wendisch Evern immer Am Sande ausgestiegen und eingestiegen werden könnte.

        Zeltberg: Linienbeginn und -ende der Linie 5002 wäre Am Sande, weshalb aus Richtung Bardowick und Zeltberg der Sande immer (außerhalb der Hauptverkehrszeit) stadteinwärts angefahren würde. Zur Hauptverkehrszeit würde weiterhin der Reichenbachplatz angefahren (wie bisher).

        Kosten: Es könnte zu Einsparungen von bis zu 21.500 € pro Jahr kommen in dieser Variante, je nach Fahrzeugeinsatz (Standardbus vs. Gelenkbus für die Linie 5014/5019). Sollte es gelingen einen durchgängigen Gelenkbuseinsatz auf der 5014 sicherzustellen, könnte es auch zu Mehrkosten kommen.

 

 

 

 

Aktualisierte Sachlage vom 28.06.2022:

 

1. Hintergrund und Erarbeitung der Vorzugsvariante

 

Der Landkreis hat gemeinsam mit der KVG neue Linienwege erarbeitet sowie mit der Verwaltung der Hansestadt abgestimmt. Nach der in diesem Zuge entwickelten Vorzugsvariante wurde der Linienstart einiger Linien auf den Platz Am Sande verlegt, um so eine direkte Rückfahrt zu ermöglichen und die Notwendigkeit eines Umstieges weitestgehend zu vermeiden. Zudem wurden die Linien teilweise neu aufgeteilt und mit den im Nahverkehrsplan (NVP) entsprechenden Taktungen versehen.

 

Ziel ist, dass die Lüneburger Innenstadt immer leicht fußufig erreicht werden kann und allen Nutzer:innen ein Ein-/Ausstieg in der Innenstadt (Rathaus oder Am Sande) ermöglicht werden kann. Die entwickelte Vorzugsvariante berücksichtigt aus Sicht der beiden Verwaltungen alle Interessen bestmöglich, kann aber nicht alle individuellen Fahrplan- bzw. Mobilitätsbedürfnisse antizipieren. Aus diesem Grunde ist vor einer möglichen Fahrplanumsetzung im Dezember 2022 ein Beteiligungsprozess vorgesehen (dazu s.u. 3.)

 

 

2. Linienwegsänderungen und Kosten Vorzugsvariante

 

Die entwickelte Vorzugsvariante (siehe oben) sieht im Detail folgende Linienwegsänderungen vor: Der graphische Überblick der Vorzugsvariante sowie die linienbezogen den Entwürfen der Liniennetzpläne der KVG sind der Anlage zu entnehmen.

 

a) Kreideberg:

 

r die Erreichbarkeit des Kreidebergs wird die Liniennummer 5008 wiedereingeführt. Der aktuelle Westast der Linie 5014 wird die künftige Linie 5008, welche zwischen ZOB und Stöteroggestraße (Nord) verkehrt. Aufgrund der im Verhältnis zum Ostast (Kaltenmoor) deutlich geringeren Fahrgastzahlen soll die 5008 zukünftig einen 30-Minuten-Takt erhalten. Eine Beibehaltung des 15-Minuten-Taktes wurde geprüft. Die Prüfung hat ergeben, dass es zu Mehrkosten in Höhe von 350.000 € kommen würde. Linienbeginn und -ende der Linie 5008 wäre Am Sande, weshalb aus und in Richtung Kreideberg immer Am Sande ausgestiegen und eingestiegen werden könnte.

 

b) Kaltenmoor:

 

Der Vorschlag sieht weiterhin eine Zusammenführung des Ostastes der Linie 5014 (Bülows Kamp) und der Linie 5019 (Wendisch Evern) vor. Der 15-Minuten-Takt wird wieder bis Bülows Kamp verlängert. Der Klosterkamp erhält einen 30-Minuten-Takt und Wendisch Evern behält den 60-Minuten-Takt.

 

r Fahrgäste aus Wendisch Evern verlängert sich der Fahrtweg in Richtung Innenstadt um wenige Minuten. Dafür wird zukünftig eine Direktfahrt zum Sande aus Wendisch Evern möglich sein. Bisher hat die Linie 5019 Ihren Endhalt am ZOB/Bahnhof. Linienbeginn und -ende der zusammengeführten Linie 5014 / 5019 wäre Am Sande, weshalb aus und in Richtung Kaltenmoor / Wendisch Evern immer Am Sande ausgestiegen und eingestiegen werden könnte. Der Einsatz von Gelenkbussen auf dieser Achse soll sichergestellt werden.

 

c) Zeltberg:

 

Linienbeginn und -ende der Linie 5002 wäre Am Sande, weshalb aus Richtung Bardowick und Zeltberg der Sande immer (außerhalb der Hauptverkehrszeit) stadteinwärts angefahren würde. Zur Hauptverkehrszeit würde weiterhin der Reichenbachplatz als innenstadtnahe Haltestalle angefahren (wie bisher).

 

d) Hagen

 

Der Ostast der aktuellen Linie 5009 (Vögelsen Freibad) würde abgetrennt und als Linie 5016. Beide so entstehenden unabhängigen Äste (Vögelsen ZOB und Am Sande Freibad) würden einen Ein- und Ausstieg Am Sande erhalten. Die Linie 5016 wird dann über das Freibad hinaus bis zur Haltestelle Hagen Wendeplatz verlängert.

 

3. Verfahren der Beteiligung:

 

Um vor einer Änderung des Fahrplanes entsprechend der Vorzugsvariante eine umfassende Beteiligung der politischen Gremien, der Interessenvertretungen sowie der Bürgerschaft zu gewährleisten, haben Landkreis und Hansestadt den nachfolgenden Zeitplan abgestimmt. Gerade auch auf den Bürger-Dialogen konnten noch weitere Anregungen gesammelt werden, die im Rahmen der Beratungen zu Linienwegsänderungen in 2023 Berücksichtung finden sollen, um das Angebot zu verbessern.

 

a) vergangene Termine:

 

        27.03.   Mobilitätsausschuss Hansestadt Lüneburg (1. Lesung)

        20.04.   Ortstermin am ZOB mit den Beiräten

        20.04. - 10.05. Planung der alternativen Varianten mit der KVG

        01.06.   Infoveranstaltung für Beiräte/Verbände/Kommunen

        09.06.   Mobilitätsausschuss Landkreis Lüneburg (1. Lesung)

        24.06.   rger-Dialog, Paulus-Gemeinde Kreideberg

        27.06.   rger-Dialog, St. Stephanus-Gemeinde Kaltenmoor

 

b) ausstehende Termine:

 

        30.06.   Mobilitätsgrundsatzausschuss von LKLG und HLG

        04.07.   Mobilitätsausschuss Hansestadt Lüneburg (2. Lesung)

        11.07.   Mobilitätsausschuss Landkreis Lüneburg (2. Lesung)

        13.09.   Verwaltungsausschuss Hansestadtneburg

        15.09.   Rat Hansestadt Lüneburg

        26.09.   Kreisausschuss Landkreis Lüneburg

        29.09.   Kreistag Landkreis Lüneburg

 

Daraus folgt, dass nach der weiteren Vorberatung des Mobilitätsausschusses des Rates die abschließende Beschlussfassung des Rates für seine Sitzung am 15.09.2022 vorgesehen ist. Auf Seitens des Landkreises ist die abschließende Beschlussfassung durch den Kreistag am 29.09.2022 geplant. Die finale Linienwegsfassung würde dann in den Genehmigungslauf bei der Landesnahverkehrsgesellschaft gegeben, so dass die Umsetzung zum Fahrplanwechsel im Dezember 2022 erfolgen kann.

 

Ein Kooperationsprojekt zwischen KVG und Behindertenbeirat ist mit Blick auf die Information der Fahrgäste in der Umsetzung im Dezember 2022 in Planung. Mit der KVG sind Hansestadt und Landkreis verblieben, dass diese die Überarbeitung der Fahrgastinformation am Bahnhof hinsichtlich der Anregungen des Behindertenbeirates angeht.

 

Aktualisierte Sachlage vom 28.09.2022:

 

Nach einer Zustimmung sowohl des Mobilitätsausschusses des Rates der Hansestadt, dem eine positive Diskussion im Mobilitätsgrundsatzausschuss vorausging, als auch des Mobilitätsausschusses des Kreistages steht nun noch die Befassung der Entscheidungsgremien Verwaltungsausschuss/Rat und Kreisausschuss/Kreistag aus. Aufgrund geänderter Sitzungstermine wird die Beschlussfolge nun geändert auf:

        11.10.   Verwaltungsausschuss Hansestadtneburg

        12.10.   Rat Hansestadt Lüneburg

        10.10.   Kreisausschuss Landkreis Lüneburg

        13.10.   Kreistag Landkreis Lüneburg

Da der Kreisausschuss vor dem Verwaltungsausschuss tagt, wird der Beschluss angepasst mit dem Satz vorbehaltlich der Zustimmung der Gremien der Hansestadt Lüneburg, um der Abstimmung derHansestadt nicht vorzugreifen.

 

Finanzielle Auswirkungen:

 

a)

r die Umsetzung der Maßnahmen:

                          0 €

 

 

 

 

 

 

 

 

 

b)

an Folgekosten:

0 €

 

 

 

 

 

 

 

 

 

c)

Haushaltsrechtlich gesichert:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

im Haushaltsplan veranschlagt

 

 

 

 

 

 

 

 

 

durch überplanmäßige/außerplanmäßige Ausgabe

 

 

 

 

 

 

 

 

 

durch Mittelverschiebung im Budget

 

 

 

 

Begründung:

 

 

 

 

 

 

 

 

X

Sonstiges:  bei Variante 1 (15-Minuten-Takt Linie 5008) sind zusätzliche Mittel im Haushalt 2023 anzumelden.

 

 

 

 

d)

gliche Einnahmen:

wenn ja, umsatzsteuerliche Relevanz der Einnahmen:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

ja

 

 

 

 

 

 

 

 

 

nein

 

 

 

 

 

 

 

 

 

klärungsbedürftig

 

 

 

Klimawirkungsprüfung:

 

Hat das Vorhaben eine Klimarelevanz?

 

 

 

 

 

 

 

 

keine wesentlichen Auswirkungen

 

 

 

 

 

 

 

 

X

positive Auswirkungen (Begründung)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

negative Auswirkungen (Begründung)

 

 

 

 

 

 

 

 

Begründung: Aufgrund der Verkürzung der Linienwege im Bereich der Innenstadt kommt es zu weniger Fahrzeugkilometern. Da die Busflotte der KVG aktuell noch vollständig mit Dieselfahrzeugen betrieben wird, führt die Verkürzung der Linienwege zu weniger Spritverbrauch.

 

 

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