Vorlage - 2021/447
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Hintergrund:
Mit der Vorlage 2019/192 wurde zuletzt zum Sachstand der Umsetzung des Nahverkehrsplans (NVP) am 24.10.2019 berichtet. Im April 2019 wurden im Raum Bleckede die regionalen Hauptlinien optimiert und die Rufbusse eingeführt. Im Sommer 2019 folgten die Bereiche Gellersen und Bardowick. Durch die Corona Pandemie und den Fokus auf die schulbezogenen Fahrten wurde die weitere Umsetzung verschoben.
Mit der Vorlage 2020/370 wurde am 16.11.2020 beschlossen die verbliebenen Rufbusse und die Optimierung der Regionalen Hauptlinien weiter umzusetzen. Dies sind weitere Schritte zur Umsetzung der Maßnahmen aus dem Nahverkehrsplan. Die Planungen wurden im Sommer 2021 wiederaufgenommen. Darüber hinaus wurden in Abstimmung mit der Hansestadt weitere Entlastungen des Platzes Am Sande geplant, wie im Nahverkehrsplan vorgesehen und auch aufgrund des Wunsches der Hansestadt die Achse „Am Berge-Rosenstraße-An den Brodbänken“ insbesondere am Wochenende weiter zu entlasten.
Sachstand:
Die praktische Umsetzung der optimierten Regionalen Hauptlinien und der Rufbusse Scharnebeck, Dahlenburg, Ostheide. Ilmenau und Amelinghausen erfolgt zum Fahrplanwechsel am 12.12.2021. Neben den Anpassungen im ländlichen Raum erfolgt eine weitere Entlastung des Lüneburgers Innenstadtbereichs durch optimierte Linienführungen.
Die Optimierungen werden im Folgenden aufgeführt aufgeteilt nach Stadtverkehr und Regionalverkehr.
Stadtverkehr:
Um die Innenstadt rund um die Fußgängerzone zu entlasten, fahren weniger Busse die Haltestelle Am Sande an. Die Haltestellen Am Sande (B), Markt und Bürgeramt (stadtauswärts) werden nun vorerst aufgehoben. Dafür stehen jedoch andere zentral gelegene Haltestellen zur Verfügung. Grund für diese Veränderung ist, die Sicherheit für die Menschen in den zum Teil engen Straßen wie Am Berge, Rosenstraße und An den Brodbänken zu erhöhen. Diese Umstellungen sind bereits mit der Verwaltung der Hansestadt Lüneburg abgestimmt. Die Umstellung zum Fahrplanwechsel soll im Rahmen einer Testphase durchgeführt werden.
Außerdem wird die Scharnhorststraße entlastet, indem die 5012 eine leicht geänderte Route fährt. Rund um das Universitätsgelände sind weiterhin insgesamt 7 Linien unterwegs.
Mit dem Ziel, stark frequentierte Bereiche zu entlasten, fahren folgende Buslinien geänderte Routen:
5002: ZOB – Bardowick: Die Linie 5002 fährt auf dem neuen Linienweg ZOB – Reichenbachplatz. Die Haltestelle Reichenbachplatz ist damit für diese Linie der neue Innenstadthalt. Die Haltestelle Rathaus wird jetzt auch an den Wochenmarkttagen (nicht aber während des Weihnachtsmarktes) in Richtung stadteinwärts (Bardowick – ZOB) angefahren.
5005: ZOB – Ochtmissen: Die Linie 5005 fährt auf dem neuen Linienweg ZOB – Bürgeramt – Rathaus – Am Graalwall. Die Haltestelle Rathaus ist damit für diese Linie der neue Innenstadthalt. Sie wird allerdings nicht während des Weihnachtsmarktes an Wochenmarkttagen angefahren.
5009: Freibad – ZOB – Vögelsen/Mechtersen: Die Linie 5009 fährt auf dem neuen Linienweg ZOB – Bürgeramt – Rathaus – Am Graalwall. Die Haltestelle Rathaus ist damit für diese Linie der neue Innenstadthalt. Sie wird allerdings nicht während des Weihnachtsmarktes an Wochenmarkttagen angefahren.
5013: ZOB – Reppenstedt: Die Linie 5013 fährt auf dem neuen Linienweg ZOB – Bürgeramt – Rathaus – Am Graalwall. Die Haltestelle Rathaus ist damit für diese Linie der neue Innenstadthalt. Sie wird allerdings nicht während des Weihnachtsmarktes an Wochenmarkttagen angefahren.
5012: Bockelsberg – ZOB – Hagen: Die Linie 5012 bedient nicht mehr die Haltestellen Blücherstraße, Scharnhorststr. DJH und Wichernstraße. Nach der Haltestelle Munstermannskamp fährt sie auf einem neuen Linienweg direkt zur Haltestelle Universitätsallee am Libeskind Auditorium, die Route schließt dann über Heinrich-Böll-Straße und Carl-von-Ossietzky-Straße an den bekannten Linienweg an. Die Haltestelle Leuphana in der Scharnhorststraße wird weiterhin von der 5001 angefahren.
5014: Wilhelm-Leuschner-Straße/Kaltenmoor – ZOB – Kreideberg: Die Linie 5014 fährt auf dem neuen Linienweg ZOB – Reichenbachplatz. Die Haltestelle Reichenbachplatz ist damit für diese Linie der neue Innenstadthalt.
Regionalverkehr:
Die regionalen Hauptlinien verbinden auf den großen Verkehrsachsen die Hansestadt Lüneburg mit der ländlichen Umgebung. Sie werden zum Teil durch zusätzliche Angebote gestärkt, die Fahrten beschleunigt und die Taktungen erhöht. Für folgende Linien ergeben sich wichtige Veränderungen:
5110 (ZOB – Scharnebeck/ Neetze – ZOB): Auf der Linie 5110 wird das Angebot ausgebaut. Die Busse verkehren montags bis samstagmittags im Stunden-Takt und samstagnachmittags, sonntags / feiertags im 2-Stunden-Takt. Am Lüneburger Bahnhof bestehen gute Anschlüsse an die verschiedenen Angebote des metronom für die Weiterfahrt in Richtung Hamburg. Die Haltestelle Am Sande wird nicht mehr bedient. Als Ersatz stehen die Stadtbuslinien zur Verfügung. Der bisherige Linienabschnitt Scharnebeck – Neetze wird ausschließlich in der Hauptverkehrszeit bedient. Zu den übrigen Tageszeiten fährt das RufMobil 5952 die betreffenden Orte an. Hinweis: Auf der Linie werden zur Entlastung der Busse einzelne schulbezogene Fahrten herausgenommen und unter der neuen Linie 5115 angeboten. Diese fährt ausschließlich an Schultagen.
5300 (ZOB – Dahlenburg – ZOB): Auf der Linie 5300 wird das Angebot ausgebaut. Die Busse verkehren montags bis samstagmittags im Stunden-Takt und samstagnachmittags, sonntags / feiertags im 2-Stunden-Takt. Am Lüneburger Bahnhof bestehen gute Anschlüsse an die verschiedenen Angebote des metronom für die Weiterfahrt in Richtung Hamburg. Die Haltestelle Am Sande wird nicht mehr bedient. Als Ersatz stehen die Stadtbuslinien zur Verfügung. Hinweis: Auf der Linie werden zur Entlastung der Busse einzelne schulbezogene Fahrten herausgenommen und unter der neuen Linie 5315 angeboten. Diese fährt ausschließlich an Schultagen.
5335 (Dahlenburg – Bleckede): Die neue Linie 5335 verbindet erstmals auf direktem Weg Dahlenburg und Bleckede, ganzjährig montags bis samstags im 2-Stunden-Takt.
5600 (ZOB – Ilmenau – ZOB): Auf der Linie 5600 wird das Angebot ausgebaut. Die Busse verkehren montags bis samstagmittags im Stunden-Takt und samstagnachmittags, sonntags / feiertags im 2-Stunden-Takt. Am Lüneburger Bahnhof bestehen gute Anschlüsse an die verschiedenen Angebote des metronom für die Weiterfahrt in Richtung Hamburg. Der bisherige Linienabschnitt Embsen – Barnstedt wird nicht mehr bedient; hier verkehrt zukünftig das RufMobil 5651. Hinweis: Auf der Linie werden zur Entlastung der Busse einzelne schulbezogene Fahrten herausgenommen und unter der neuen Linie 5607 angeboten. Diese fährt ausschließlich an Schultagen.
5700 (Amelinghausen): Auf der Linie 5700 wird das Angebot ausgebaut. Die Busse verkehren montags bis samstagmittags im Stunden-Takt und samstagnachmittags, sonntags / feiertags im 2-Stunden-Takt. Am Lüneburger Bahnhof bestehen gute Anschlüsse an die verschiedenen Angebote des metronom für die Weiterfahrt in Richtung Hamburg. Statt mit dem regulären Linienbus wird Oerzen nun mit dem RufMobil 5752 angefahren. Dieser fährt nach Neu Oerzen, wo ein Umstieg in die Hauptlinie 5700 möglich ist. Hinweis: Auf der Linie werden zur Entlastung der Busse einzelne schulbezogene Fahrten herausgenommen und unter der neuen Linie 5707 angeboten. Diese fährt ausschließlich an Schultagen.
Finanzierung der Optimierungen:
Mit Seit Dezember 2019 erfolgt die Finanzierung des ÖPNVs über das Mittel der allgemeinen Vorschrift (aV). Die allgemeine Vorschrift war bis Ende 2020 mit einem festen Ausgleichssatz vereinbart worden. Seit 2021 hätte dann entsprechend die Ausgleichszahlung durch die Systematik der aV erfolgen müssen. Durch die Corona Pandemie und die damit einhergehenden massiven Fahrgeldverluste wurden die vertraglichen Rahmenbedingungen allerdings angepasst, um staatliche Ausgleichsmittel in Anspruch nehmen zu können und insbesondere die schulbezogenen Fahrten weiterhin zu finanzieren, siehe hierzu unter anderem die Vorlage 2021/249-1 (Vereinbarung zur Verlängerung der Notvergabe im ÖPNV).
Unter den neuen Rahmenbedingungen wurden die verkehrlichen Angebote optimiert und die weitere Umsetzung des Nahverkehrsplans vorangebracht, obwohl unklar ist, ab welchem Zeitpunkt sich die finanzielle Lage im ÖPNV wieder stabilisiert. Alternativ wäre die Unterbrechung der Umsetzung des NVP möglich gewesen, dann wäre im Landkreis Lüneburg allerdings ein Ungleichgewicht zwischen den bereits umgesetzten Optimierungen und den nicht beplanten Bereichen entstanden, welches aus Sicht der Verwaltung zu vermeiden ist.
Die Maßnahmen und insbesondere die Nutzung und die Kosten der Rufbussysteme werden analysiert und die entsprechenden Finanzierungsinstrumente angepasst, dafür ist es zwingend notwendig, dass das Gesamtsystem Rufbus als flexible Bedienform im Landkreis Lüneburg ausgerollt wird.
Fazit:
Mit den Fahrplananpassungen zum 12.12.2021 hat der Landkreis Lüneburg trotz der unklaren Rahmenbedingungen einen weiteren Schritt zur Umsetzung des Nahverkehrsplan auf den Weg gebracht. Die Anpassungen erfolgen im Wesentlichen durch Optimierungen.
