Vorlage - 2019/420
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Sachlage:
Das Thema Radverkehr hat in den letzten Jahren im Landkreis Lüneburg immer mehr an Bedeutung gewonnen. Folgende Aktivitäten werden im Landkreis Lüneburg aktuell unternommen und an folgenden Initiativen beteiligt sich der Landkreis, um das Thema Radverkehr aktiv voran zu bringen:
Interne Organisation Radverkehr:
Das Thema Radverkehr verteilt sich organisatorisch auf verschiedene Fachdienste im Landkreis Lüneburg.
Im Fachdienst 55 (Schule und Kultur) sind die Themen Verknüpfung Radverkehr und ÖPNV sowie die Alltagsradmobilität angesiedelt.
Im Fachdienst 02 (Kreisentwicklung und Wirtschaftsförderung) sind die Themen touristische Radrouten, allgemeine Abstimmung Radverkehr und Koordinierung mit anderen Landkreisen, Radschnellwege und die Organisation und Steuerung des ehrenamtlichen Radverkehrsbeauftragten verortet.
Der Fachdienst 42 (Straßenverkehr) ist für verkehrsrechtliche Fragen auch im Radverkehr zuständig.
Der Betrieb Straßenbau und Unterhaltung (SBU) für die baulichen Aspekte des Radwegebaus und von verkehrstechnischen Anlagen.
Die gemeinsame Klimaschutzleitstelle (KSL) von Landkreis und Stadt koordiniert Klimaschutzprojekte und dessen Förderung, hier auch speziell Förderprojekte im Radverkehr.
Diese Organisationseinheiten arbeiten koordiniert als Team zusammen. Diese Form der Projektarbeit hat sich bewährt.
Radverkehrsbeauftragter:
Seit Juli 2015 ist Herr Olaf Pahl als ehrenamtlicher Radverkehrsbeauftragter für den Landkreis Lüneburg im Einsatz. Er kümmert sich v.a. um die Attraktivitätssteigerung der Radverkehrsaktivitäten im Landkreis, vertritt den Landkreis bei Veranstaltungen und regionalen Arbeitsgruppen, wie dem AGFK und bringt Ideen für den Landkreis ein.
Er hat die Aktion „Umsteiger des Monats“, die gemeinsam mit der Lüneburger Landeszeitung jedes Jahr durchgeführt wird, initiiert.
Umsteiger des Monats:
Der Landkreis Lüneburg zeichnet Menschen im Landkreis Lüneburg aus, die sich bewusst entschieden haben, weitgehend auf das Auto zu verzichten und stattdessen das Rad nutzen. Diese Menschen werden in der Lüneburger Landeszeitung und den Internetseiten des Landkreises Lüneburg vorgestellt und ihre Beweggründe zum Umstieg als Denkanstoß für alle dargestellt.
Herr Olaf Pahl berichtet im Ausschuss zu seinen Aktivitäten im vergangenen Jahr.
Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundlicher Kommunen Niedersachsen/Bremen e.V (AGFK):
Die Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundlicher Kommunen ist ein Netzwerk aus insgesamt 54 Kommunen in Niedersachsen/Bremen und erarbeitet Positionen und Leitfäden zum Thema Radverkehr. Die Idee der AGFK ist es, durch überregionalen Erfahrungsaustausch und eine gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit den Radverkehr zu stärken und gleichzeitig Synergieeffekte zu schaffen.
Der Landkreis Lüneburg ist seit dem 1.Januar 2016 Mitglied und in den Unterarbeitskreisen „Landkreise“ und „Radschnellverbindungen“ vertreten.
Die AGFK zertifiziert Kommunen als "Fahrradfreundliche Kommune Niedersachsen", Grundlage hierfür ist u.a. das Vorhandensein eines eigenen, aktuellen Radverkehrskonzeptes.
Mit der Mitgliedschaft in der AGFK ist eine Zertifizierung der Mitglieder vorgesehen.
Der Landkreis Lüneburg plant die Zertifizierung als fahrradfreundliche Kommune in den nächsten Jahren.
Radschnellwege:
Der Landkreis Lüneburg beteiligt sich am Metropolregionsprojekt „Radschnellwege“. Unter der Federführung des Landkreises Harburg wird zurzeit eine Machbarkeitsstudie für den Radschnellweg von Lüneburg nach Hamburg über Winsen erstellt. Das Projekt wird im nächsten Jahr (2020) abgeschlossen.
Radabstellanlagen:
Über die Fördermittel aus dem Fördertopf der kommunalen Klimaschutzrichtlinie stellt die Gebäudewirtschaft in Zusammenarbeit mit der Klimaschutzleitstelle an mehreren Liegenschaften wie Schulen und der Kreisverwaltung ca. 750 Radabstellplätze her. Die Maßnahmen werden zu 65% investiv gefördert
Arbeitsgemeinschaft Radverkehr:
Die AG Radverkehr ist das begleitende Gremium für alle Vorgänge, die mit dem Radverkehr verknüpft sind. Die Mitglieder der AG Radverkehr wurden durch den Kreistag vorgeschlagen und treffen sich regelmäßig.
Im Zuge der Erstellung des Radverkehrskonzeptes hat die Arbeitsgemeinschaft die wichtige Funktion der Steuerungsgruppe übernommen und dadurch maßgeblichen Anteil an dem Konzept.
Radverkehrskonzept Landkreis Lüneburg:
Im Oktober 2015 hat der Kreistag die Erstellung eines Radverkehrskonzeptes beschlossen, im Sommer 2017 wurde ein Förderantrag für die Erstellung des Konzeptes gestellt und bewilligt. Das Konzept wird mit Bundesfördermitteln in Höhe von 70% gefördert.
Das Büro PGV (Planungsgemeinschaft Verkehr) aus Hannover wurde in der Folge mit der Erstellung des Radverkehrskonzeptes beauftragt. Das Konzept ist bis zum Jahresende fertigzustellen.
Das Konzept untersucht die Belange des Radverkehrs im gesamten Landkreis Lüneburg und als Modellkommune die Gemeinde Adendorf.
Hauptaugenmerk sind hierbei die klassifizierten Straßen und welche Maßnahmen notwendig sind, um ein geschlossenes Radwegenetz zu erzeugen.
Das Radverkehrskonzept für den Landkreis Lüneburg soll als Klimaschutzteilkonzept seinen Beitrag zu Einsparungen von Emissionen und Einsparungen im motorisiertem Individualverkehr leisten.
Mit der Erstellung des Radverkehrskonzeptes legt der Landkreis den Grundstein für die weiteren Arbeiten zur Ausgestaltung eines fahrradfreundlichen Landkreises.
Des Weiteren besteht die Möglichkeit, über die Förderschiene des Radverkehrskonzeptes weitere Fördermittel der kommunalen Klimaschutzrichtlinie zu beantragen. Beispielsweise kann für drei Jahre und ein weiteres Anschlussjahr (mindestens) eine Stelle Klimaschutzmanagement zur Umsetzung des Radverkehrskonzeptes mit einer Förderquote von bis zu 65% beantragt werden.
Kooperation Leuphana Radroutenkonzept:
Gemeinsam mit der Leuphana Universität Lüneburg hat der Landkreis einen Projektvorantrag beim BMVI zur Untersuchung kleinteiliger Radrouten im Landkreis Lüneburg gestellt. Das Projekt ergänzt die Arbeiten zum Radverkehrskonzept des Landkreises optimal und soll neben den klassifizierten Straßen flächendeckend weitere Radrouten ausweisen und diese dann auch auf Kartenbasis darstellen.