Vorlage - 2005/018
|
|
Anlage/n:
1 Vertragsentwurf
Beschlussvorschlag:
Der
geplanten Errichtung einer Bürgersolaranlage auf der Schule Am Katzenberg in
Adendorf wird zugestimmt. Der Landkreis stellt der AG Klima die dortige
Dachfläche für diesen Nutzungszweck unentgeltlich zur Verfügung.
Die
Bereitstellung kreiseigener Flächen zur Errichtung von Solaranlagen privater
Investoren wird grundsätzlich befürwortet. Mit professionellen Betreibern ist
dafür in aller Regel ein angemessener Mietzins zu vereinbaren.
Sachlage:
In der Gemeinde Adendorf hat sich auf Initiative
des dortigen Umweltbeauftragten, Herrn Udo Marzinowski, eine Arbeitsgruppe
Klima (AG Klima) zusammengefunden, die sich zum Ziel gesetzt hat, die
Kohlendioxidemissionen zu senken und den Verbrauch von endlichen Energieträgern
zu reduzieren. Dies entspricht auch dem Ziel der
Agenda 21.
In wenigen Jahrzehnten werden die alten
Energieträger Uran, Öl und Gas erschöpft bzw. so teuer sein, dass sie für
Energiezwecke nicht mehr brauchbar sind. Zudem haben diese Energieträger
negative Auswirkungen auf die Umwelt. Für eine Umstellung auf die in weite
Zukunft verfügbaren Energien der Sonne erscheint es also höchste Zeit. Unter
allen Arten Strom zu erzeugen, ist der Solarstrom am wenigsten anfällig: Keine
beweglichen Teile werden benötigt, kein Dampf, kein Lärm, keine Abgase werden
frei, keine Abfälle entstehen. Daher hat sich die AG Klima entschieden, die
Nutzung der Solarenergie zu fördern.
Konkret verfolgt sie jetzt das Ziel, eine
Bürgersolaranlage in Adendorf zu verwirklichen. Hier hätten Bürger ohne geeignetes
Dach, oder wenn sie allein die finanziellen und organisatorischen Aufwendungen
scheuen, die Möglichkeit sich zu beteiligen und so diese zukunftsweisende Art
der Energieerzeugung mit zu fördern. Bundesweit – vor allem in Süddeutschland –
gibt es schon mehrere Dutzend solcher Anlagen, meist auf Schulen, Kirchen und
öffentlichen Gebäuden.
Wichtig ist der AG Klima die
Vorbildwirkung einer solchen Solaranlage. Daher entwickelte sie die Idee, diese
Anlage auf dem Dach einer Schule zu errichten. Die Schulerinnen und Schüler
könnten so während des Unterrichts mit der Technik der Solarenergie vertraut
gemacht werden, sowie alle Aspekte des Baus und Betriebs einer solchen Anlage
kennen lernen. Eine geeignete Schule wäre, sowohl von der Dachausrichtung wie
auch von der pädagogischen Betreuung her, die landkreiseigene Schule Am
Katzenberg.
Die Schule unterstützt das Vorhaben. Nach
Auffassung von Herrn Schulleiter Peters wäre eine solche Anlage für die Schule
auch aus pädagogischen Gründen ausgesprochen wertvoll, könnten hier doch
Schülerinnen und Schüler konkret erfahren, wie man sich für Belange der
Nachhaltigkeit einsetzen kann. Von Seiten der Schule ist beabsichtigt, den
Betrieb einer solchen Anlage mit Schülerinnen und Schülern unterrichtlich zu
begleiten sowie mit anderen Schulen und Institutionen zusammenzuarbeiten, die
sich für alternative Energieerzeugung verwenden.
Dem Landkreis würden im Zusammenhang mit
der Errichtung, der Instandhaltung, Instandsetzung, dem Betrieb und dem
anschließenden Abbau der Fotovoltaikanlage keinerlei Kosten entstehen. Ihm böte
sich so die Möglichkeit, ohne eigene finanzielle Aufwendungen einen Beitrag zur
umweltverträglichen Energiegewinnung zu leisten.
Der Schule würden alle technischen Daten
der Anlage zur Verfügung gestellt. Die AG Klima betreibt an der Schule auf
eigene Kosten eine Informationstafel o.ä. im Wert von ca. 1.000,-- € , auf der
jederzeit die Leistung der Anlage abgelesen werden kann. Zusätzlich ist
angedacht, Experimentierkoffer durch den Hersteller der Fotovoltaikanlage für
die Schule zu beschaffen.
Nach den bisher angestellten
Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen trägt sich das Vorhaben nur, wenn die
Dachfläche der AG Klima unentgeltlich zur Verfügung gestellt wird. Diesen
Beitrag möchte die Verwaltung zur Förderung regenerativer Energien gerne
leisten.
Die weiteren praktischen Schritte zur
Verwirklichung einer Bürgersolaranlage auf dem Dach der Schule Am Katzenberg
würden nach Zustimmung der politischen Gremien des Landkreises wie folgt
aussehen:
Nach positiver Prüfung der statischen und
technischen Eignung des Daches (Vorprüfung ist im Zusammenwirken mit der
Gebäudewirtschaft des Landkreises bereits erfolgt!) erstellt die AG Klima in
Zusammenarbeit mit einem Steuerberater und einem Juristen ein Finanzierungskonzept
und klärt die Gesellschaftsform. Anschließend wird zu einer öffentlichen
Veranstaltung eingeladen, in der das Projekt vorgestellt und nach lokalen
Investoren gesucht wird. Finden sich genügend Investoren, wird eine
Gesellschaft gegründet und eine genaue Finanzierungsplanung erstellt. Es folgt
dann die Ausschreibung des Projektes, die vertragliche Regelung der Dachnutzung
mit dem Landkreis, der Bau und die Inbetriebnahme der Solaranlage.
Ein erster Entwurf des abzuschließenden
Gestattungsvertrages liegt der Vorlage bei. Aufgenommen werden hier noch
technische Vorgaben für eine gesundheitsverträgliche und brandschutzgerechte
Installation sowie eine „Öffnungsklausel“ für den Fall einer wider Erwarten
positiven Gewinnentwicklung.
Neben diesem Pilotvorhaben sollten aus
Sicht der Verwaltung auch anderen interessierten privaten Investoren
kreiseigene Flächen für Solaranlagen zur Verfügung gestellt werden. Auf die
Anfrage von KTA Staudte im Kreisausschuss am 17.01.2005 wird Bezug genommen.