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Abstimmung per Handzeichen in einer Kreistagssitzung.

Vorlage - 2016/100  

Betreff: Wiesenvogelschutzprogramm des Landkreises Lüneburg
Status:öffentlichVorlage-Art:Berichtsvorlage
Verantwortlich:Bartscht, Stefan
Federführend:Fachbereich Recht und Ordnung Bearbeiter/-in: Mentz, Claudia
Produkte:13.5. 554-000 Naturschutz und Landschaftspflege
Beratungsfolge:
Ausschuss für Umweltschutz, Landwirtschaft, Abfallwirtschaft, Agenda 21 u. Verbraucherschutz
23.05.2016 
Ausschuss für Umweltschutz, Landwirtschaft, Abfallwirtschaft, Agenda 21 u. Verbraucherschutz zur Kenntnis genommen     

Anlage/n
Beschlussvorschlag
Sachverhalt

 

 

 

Anlage/n:

keine

 

 

 

Beschlussvorschlag:

Berichtsvorlage – keine Beschlussfassung erforderlich.

 

 

 

 

Sachlage:

Unsere heimischen Wiesenvogelarten wie Kiebitz, Brachvogel, Bekassine und Braunkehlchen sind seit Jahrzehnten sehr stark rückläufig. Dies gab bereits 1994 Anlass, das Wiesenvogelschutzprogramm des Landkreises zu initiieren. Zunächst wurde es in der Vogeley bei Wittorf für Landwirte angeboten auf deren Flächen Wiesenvögel brüteten. Verschiedene Varianten der Bewirtschaftung wurden dabei finanziell honoriert. Seit 2011 wurde die Kulisse erweitert: die Marschen bei Brietlingen, Barum, Echem, Artlenburg, Vogelsang, Flächen im Amt Neuhaus und Einzelvorkommen kamen hinzu.

Dabei baut die Naturschutzbehörde jährlich Kontakt zu Bewirtschaftern auf, deren Äcker und Grünland als Nist- und Nahrungsräume von Wiesenvögeln genutzt werden. Vom Landkreis beauftragte Biologen/ Gebietsbetreuer beobachten das Brutgeschehen und beraten die Landwirte hinsichtlich der erforderlichen Bewirtschaftung. Die Naturschutzbehörde ist dabei koordinierend tätig und kümmert sich u. a. um die schriftlichen Vereinbarungen mit den Landwirten oder auch Verstöße.

 

Jährlich stehen 12.000,00 € für die Bestandserfassung und die wiesenvogelfreundliche Bewirtschaftung zur Verfügung.

Leider zeigt sich, dass allein Bewirtschaftungsmaßnahmen nicht ausreichen um die Anzahl der Wiesenvögel zu halten. Im Landkreis Lüneburg steht z. B. der Bestand des Brachvogels kurz vor dem Erlöschen; in der Vogeley brüteten 2010 noch 10 Kiebitzpaare; 2015 gab es 4 Paare - ohne Bruterfolg.

 

Der Erfolg von Schutzmaßnahmen hängt u. a. maßgeblich von Standorteigenschaften der Flächen wie Bodenfeuchtigkeit und Nahrungsangebot ab.

Langfristig gelingt der Erhalt der Bestände nur durch Maßnahmen wie Erhöhung der Bodenfeuchtigkeit, Anlage von Senken u.ä. in Verbindung mit einem breit aufgestellten Prädationsmanagement.

 

Das derzeitige Angebot von Agrarumweltmaßnahmen des Landes zum Wiesenvogelschutz ist für Landwirte unserer Region bisher nicht attraktiv genug.

Da der Landkreis seinen Teil der Verantwortung für den Fortbestand der Wiesenvögel trägt und z. B. auch Mitglied der Initiative „Kommunen für biologische Vielfalt“ ist, wird das Wiesenvogelprogramm weiter als wesentliches Instrument gesehen. Dem Landkreis stehen keine Flächen in öffentlicher Hand zur Verfügung.

 

Um einen effektiven Schutz für den Bestand der Wiesenvögel im Landkreis Lüneburg zu erreichen, ist es erforderlich, sich Gedanken über neue Konzepte zu machen. So sind z. B. Überlegungen zur Umsetzung von flächigen Maßnahmen, gerade auch außerhalb von Natura-2000-Gebieten anzustellen. Hierfür wäre die Sicherung größerer zusammenhängender Flächen erforderlich, die dann durch gezielte Vernässungs- und Aufwertungsmaßnahmen zum Zwecke des Wiesenvogelschutzes hergerichtet werden müssen.

 

Am Beispiel der Besichtigung einer Kompensationsfläche, südlich des LBZ Echem, ergibt sich ein praktischer Einblick in das Wiesenvogelprogramm. Außerdem sollen Überlegungen für zukünftige Maßnahmen zum Wiesenvogelschutz vorgestellt werden.

 

 

 

 

 

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