Vorlage - 2013/099
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Sachlage:
Die öffentliche Wertschätzung der Kindertageseinrichtungen (Kitas) ist in den letzten Jahren erheblich gestiegen. Deutlich gestiegen sind auch die Erwartungen an Qualität und Quantität der fachlichen Arbeit. Der Ausbau der Plätze für unter Dreijährige, die institutionelle Ausweitung zu Familienzentren, eine systematische Bildungsförderung, die Sprachförderung oder die Umsetzung inklusiver Bildungskonzepte, sind nur einige der Themenfelder.
Der Bildungsauftrag im Elementarbereich wird durch den Orientierungsplan für Bildung und Erziehung im Elementarbereich niedersächsischer Tageseinrichtungen für Kinder konkretisiert. Der Plan hat einen empfehlenden Charakter und kann als Grundlage für die Bildungsarbeit angesehen werden.
Als weitere Grundlagen dienen die fachliche Empfehlung zur Qualität der Bildung, Erziehung und Betreuung der unter Dreijährigen in Kindertageseinrichtungen und Kindertagespflege und die Handlungsempfehlung zur Sprachbildung und Sprachförderung sowie der nationale Kriterienkatalog, der durch die Verwaltung im Rahmen der Qualitätsentwicklung in den Kitas eingeführt wurde.
Landkreisspezifisch ist die vertragliche Grundlage, § 3 der Vereinbarung zwischen den Gemeinden und dem Landkreis Lüneburg, zu benennen. In dieser Vereinbarung haben sich die Gemeinden zur Qualitätsentwicklung und -sicherung verpflichtet. Der Landkreis fördert und unterstützt sie hierbei (siehe auch Aufgaben Ziffer 1).
Aufgrund der umfassenden Aufgaben ist eine fachliche Beratung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus den Kindertageseinrichtungen besonders wichtig. Diese Aufgabe wird vom Landkreis als öffentlichem Jugendhilfeträger im Fachdienst Jugendhilfe und Sport durch die Mitarbeiterin Frau Rebecca Harneit geleistet. Die Fachberatung richtet sich an die pädagogischen Fachkräfte sowie an die Träger von Kitas und soll dabei unterstützen, ein fachlich und organisatorisch tragfähiges Angebot für Kinder und Eltern zu schaffen und aufrechtzuerhalten.
Aufgaben:
1. Qualitätssicherung und -entwicklung:
Der Qualitätsprozess in den Kitas im Landkreis Lüneburg wird durch die Kita-Fachberaterin koordiniert. Durch geeignete Verfahren und Methoden (z. B. Bereisungen, Beratungen) wird auf den Qualitätsstandard in der jeweiligen Einrichtung Einfluss genommen.
Im Zeitraum September 2012 bis November 2013 wird mit dem Kooperationsinstitut der freien Universität Berlin PädQUIS ein Qualifizierungsprogramm für die Leitungskräfte der Kindertagesstätten durchgeführt. Auf der Grundlage des § 3 der Vereinbarung mit den Gemeinden im Landkreis über das Kindertagesstättenwesen nehmen 49 Kitas dieses Angebot wahr. Die Leitungskräfte werden geschult, pädagogische Qualitäten zu entwickeln, umzusetzen und zu sichern und ein dauerhaftes Qualitätsmanagement zu verankern.
Frau Harneit nimmt ebenfalls an der Fortbildung teil und lässt sich zur Multiplikatorin ausbilden. Hierdurch besteht in der Zukunft die Möglichkeit, neue Leiterinnen und Leiter durch Frau Harneit ausbilden zu können.
Die Kita-Fachberaterin nimmt außerdem an der AG Qualitätsmanagement, die sich aus Kita-Leitungskräften und Vertretern aus den Gemeinden zusammensetzt, teil. In der Zusammenarbeit mit den beiden Personengruppen können geeignete Maßnahmen für die Qualitätsarbeit entwickelt werden, die einen direkten Bezug zur Praxis aufweisen.
2. Qualifizierung und Beratung der Fachkräfte:
Frau Harneit leitet (Koordinierung, Moderation, Referate, Protokoll) unterschiedliche Arbeitsgemeinschaften. Fortbildungen für die pädagogischen Fachkräfte werden durch Frau Harneit durchgeführt oder von ihr organisiert. Angebote der Volkshochschule für die Zielgruppen werden von ihr angeregt und begleitet. Leitungen und Mitarbeiter aus den Einrichtungen werden zu unterschiedlichsten pädagogischen Themen und Fragestellungen beraten.
3. Bearbeitung von Landesprogrammen:
Das eigens entwickelte „Handlungskonzept über die Durchführung der Sprachbildung und Sprachförderung in den Kindertageseinrichtungen im Landkreis Lüneburg“ erläutert die Situation im Landkreis. Für alle Kindertageseinrichtungen im Landkreis werden für diesen Bereich Beratungen und Studientage angeboten. Diese Angebote erfolgen in Kooperation zwischen der VHS Region Lüneburg und dem Landkreis Lüneburg.
4. Trägerorientierte Aufgaben:
Träger von Kindertagesstätten werden hinsichtlich Organisation, bei der Angebotsentwicklung oder der räumlichen Gestaltung beraten.
5. Koordinierung und Vernetzung:
Frau Harneit nimmt an unterschiedlichen Arbeitsgruppen (Kriminalpräventionsrat, Sozialpädagogischer Beirat, Leitungstreffen) teil.
Eine Zusammenarbeit besteht mit dem niedersächsischen Kultusministerium nach § 45 SGB VIII bei der Erteilung der Betriebserlaubnis (Besichtigungen, Angebote entwickeln oder verändern).
Die Aufgaben werden für 71 Kitas im Landkreis Lüneburg durchgeführt. Insgesamt bestehen 80 Einrichtungen:
Krippen | = 22 |
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Kindergärten | = 36 |
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Waldkindergärten | = 9 |
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Spielkreise | = 2 |
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Horte | = 2 |
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Ev. Kindertageseinrichtungen | = 9 | Einrichtungen (1 x Krippe, 8 x Kiga) |
Diese Einrichtungen befinden sich in Trägerschaft von 36 unterschiedlichen Trägern (Kommunen, DRK, Kirchenkreisamt und weitere freie Trägerschaften) Die evangelischen Kindertageseinrichtungen verfügen über eine eigene Kita-Fachberaterin.