Auszug - Antrag der Fraktion Die Linke vom 20.12.2009 (Eingang: 21.12.2009); Resolution: Unterstützung der Kommunen durch Bundesmittel
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Wortprotokoll Beschluss Abstimmungsergebnis |
Diskussionsverlauf:
KTA Kamp teilt mit, dass dieser Antrag nicht von den Linken stamme. Der
Antrag sei ursprünglich von der SPD/CDU-Gruppe in den Stadtrat eingebracht und
dort mehrheitlich verabschiedet worden. Den Antrag dann wortwörtlich zu
übernehmen und als eigene Idee zu verkaufen, sehe er als unmögliches Verhalten
an. In der Schule, so KTA Kamp, gebe es für das Abschreiben eine glatte sechs.
Da dieser Antrag von der SPD stamme und so auch im Stadtrat verabschiedet worden
sei, werde man heute selbstverständlich zustimmen.
KTA Blume macht deutlich, dass die Kommunen eine sichere und
zuverlässige Finanzausstattung benötigen um ihre Aufgaben nachhaltig und
eigenständig erfüllen zu können. Die von der Bundesregierung einberufene
Gemeindefinanzkommission werde Wege aufzeigen, wie die notwenigen
Strukturänderungen erreicht werden können. Demnach sei die vorliegende Resolution
zum jetzigen Zeitpunkt völlig überflüssig. Die CDU/Unabhängige-Fraktion werde
dieser Resolution nicht zustimmen, so KTA Blume abschließend.
KTA Köne weist darauf hin, dass die Grüne-Fraktion dieser Resolution
zustimmen werde. Die Ausführungen von KTA Blume könne man nicht befürworten.
Ohne den öffentlichen Druck der Kommunen sei bei der jetzigen Bundesregierung kein Kurswechsel zu erkennen.
KTA Berisha bezeichnet die Resolution als unvernünftig. Die Zustände, welche jetzt bemängelt
werden, seien vor Jahren von der Gruppe SPD und CDU verabschiedet worden. Für
ihn handele es sich um politische Werbung in der Öffentlichkeit ohne
ernsthaften Hintergrund. Er werde dieser Resolution nicht zustimmen.
KTA Barufe sieht die Forderungen in der Resolution als
etwas Selbstverständliches an. Der Bund dürfe die Kommunen nicht in den
finanziellen Ruin treiben. Somit müsse man den Druck auf die Landes- und
Bundesregierung erhöhen, um auf die Not der Kommunen aufmerksam zu machen. Das sei letztlich auch das einzige Motiv für
die FDP diesen „kopierten“ Antrag zu unterstützen.
KTA Ziemer merkt an, dass das Wachstumsbeschleunigungsgesetz nur einzelne
Interessen bediene und Steuerausfälle von 8,4 Mrd. € verursachen werde.
Davon entfallen auf Städte und Kommunen rd. 1,6 Mrd. €.
Neue Schulden, der
Stopp notweniger Investitionen und kaum Spielraum für freiwillige Leistungen
seien Auswirkungen, die den Landkreis und die Stadt Lüneburg treffen werden.
Solange keine konkreten Aussagen durch die Bundesregierung getroffen werden,
sei diese Resolution auch noch nicht überholt.
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Beschluss:
Der Kreistag möge die Resolution der Stadt Lüneburg, die am
10.12.2009 mit großer Mehrheit im Stadtrat beschlossen wurde, unterstützen und
folgenden Appell verabschieden:
„Wir befürchten, dass das Wachstumsbeschleunigungsgesetz
auf kommunaler Ebene zu enormen finanziellen Defiziten führt und sich die
ohnehin schwierige Finanzlage in unserem Landkreis noch weiter verstärkt.
Weitere Einnahmeausfälle sind für den Landkreis Lüneburg nicht verkraftbar.
Wir fordern daher die Landesregierung und unsere regionalen
Abgeordneten des Bundestages auf, sich bei der Bundesregierung für einen
Ausgleich der finanziellen Belastungen einzusetzen. Vom Bund zusätzlich
bereitgestellte Mittel für Bildung und Betreuung sind an die Kommunen
weiterzuleiten.
Wir unterstützen die kommunalen Verbände in ihren Forderungen,
die Kommunen funktionsfähig zu erhalten. Für wichtige Aufgaben der kommunalen
Daseinsvorsorge wie Investitionen in Schulen, Einrichtungen der frühkindlichen
Bildung und Betreuung sowie für die Umsetzung notwendiger investiver Maßnahmen
müssen die Kommunen auch in Zukunft finanziell entsprechend ausgestattet sein.
Ferner fordern wir unsere regionalen Abgeordneten des
Bundestages und des Niedersächsischen Landtages auf, sich für eine Verbesserung
der Finanzbeziehungen zwischen Bund, Ländern und Gemeinden (u.a.
Konnexitätsprinzip) im Sinne eines besseren Gestaltungsspielraumes für die
Kommunen stark zu machen.“
Abstimmungsergebnis: 31 Ja-Stimmen, 14 Gegenstimmen und 5
Enthaltungen