Auszug - Antrag der Gruppe CDU-Unabhängige / SPD im Kreistag des Landkreises Lüneburg vom 20.12.2006 zur Förderung von "Offenen Ganztagssschulen"
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Wortprotokoll Beschluss Abstimmungsergebnis |
Diskussionsverlauf:
KTA Dr. Scharf merkt an, dass das Land Niedersachsen
seit einiger Zeit nur noch offene Ganztagsschulen, also Ganztagsschulen an denen
die Schülerinnen und Schüler an max. drei Nachmittagen in der Woche freiwillig beschult
werden, genehmige. Entscheidend sei, dass es für diese offenen Ganztagsangebote
keine zusätzlichen Lehrerstunden gebe. Die Beantragung von Ganztagsschulen an
den Hauptschulen verlaufe grundsätzlich etwas zögerlich. Dieses sei seiner
Auffassung nach auch verständlich, da insbesondere die Lehrerkollegen der
Ansicht seien, ein sinnvolles Angebot an Ganztagsschulen sei nur dann möglich,
wenn zusätzliche Lehrerstunden eingerichtet würden.
KTA Dr. Scharf sagt, das Angebot des Landkreises Lüneburg
30.000 EUR zur Förderung der Ganztagsschulen im Haupt- und Realschulbereich
bereitzustellen, beziehe sich nur auf die bestehenden Ganztagsschulen. Dieses
sei bisher einzig die Haupt- und Realschule Adendorf. Der Schulausschuss habe
sich bereits mit der Problematik befasst und sei sich einig gewesen,
Hilfestellung dahingehend zu leisten, das Personalangebot am Nachmittag zu
stützen bzw. bereit zu stellen, wie beispielsweise bei der Essensausgabe. Es
solle aber auch ein Anreiz für die Schulen sein, die einen Antrag auf
Einrichtung einer Ganztagsschule in absehbarer Zeit stellen würden.
KTA Stilke betont, eine volle Ganztagsschule zeichne
sich dadurch aus, dass all die Dinge, die das Bildungssystem den Eltern auferlegt
habe, von der Schule übernommen würden. Dies beinhalte z.B. dass sämtliche
Hausaufgaben in der Schule erledigt, geregelte Mahlzeiten eingenommen und die
Kinder einen Tagesablauf vorfinden würden, der sich an ihren Bedürfnissen
orientiere. Die hier gemachten Ansätze seien seiner Auffassung nach nicht
richtig. So müssten die Förderkriterien zunächst einmal eine Unterstützung bei
der Entwicklung eines pädagogischen Konzeptes vorsehen. Dieses sei der erste
Schritt um überhaupt eine Ganztagsschule einrichten zu können.
KTA Stilke ergänzt, dass die Grüne-Kreistagsfraktion jeden Cent
in die Bildung als positiv bewerte und hoffe, dass die Förderrichtlinien noch
entsprechend erarbeitet bzw. ergänzt werden. Daher werde sie sich dem Antrag
nicht verweigern.
KTA Röckseisen fragt, ob alle Bewerber berücksichtigt
worden seien. Sie gibt zu Bedenken, dass unter Umständen nicht ausreichend
finanzielle Mittel zur Verfügung gestellt würden.
Vors. Fricke sagt, nach dem Wortlaut des
Beschlussvorschlages beinhalte es alle in eigener Trägerschaft stehenden
offenen Ganztagsschulen im Haupt- und Realschulbereich sowie alle sich auf dem
Wege befindlichen Schulen.
KTA Peters führt hinsichtlich der Erstellung eines
pädagogischen Konzeptes aus, dass er dieses als durchaus wertvoll erachte. In
Zeiten knapper Ressourcen sei jedoch zunächst angefangen worden, offene
Ganztagsschulen mittels einer Ausnahmegenehmigung zu genehmigen. Hintergrund
sei gewesen, dass die Schulen von IZBB-Mitteln profitieren wollten. Hierbei
handele es sich um Bundesmittel in Höhe von 4 Milliarden EUR, von denen das
Land Niedersachsen ca. 400 Millionen EUR erhalten habe. Es habe Schulen
gegeben, die sich auf den Weg zu einer offenen Ganztagsschule gemacht hätten.
Daraus habe sich, wie bei der Schule in Adendorf, eine Eigendynamik entwickelt.
Die Schule habe eine hohe Beteiligung sowohl von Haupt- wie auch von
Realschülern.
KTA Peters erläutert, dass eine offene Ganztagsschule nicht nur
an drei sondern an bis zu vier Nachmittagen ein Ganztagsangebot vorhalten
könne.
Er ergänzt, dass der Landkreis Lüneburg als Schulträger keine
Landesaufgaben wie z.B. Personalausgaben übernehmen dürfe. Daher seien im
nächsten Schulausschuss genaue Förderrichtlinien zu verabschieden.
KTA Zimmermann bittet nochmals um eine konkrete
Mitteilung, ob alle Schulen berücksichtigt worden seien.
KTA Kamp erläutert, dass die Gruppe in ihrem
Vertrag festgelegt habe, pro offener Ganztagsschule im Haupt- und
Realschulbereich 30.000 EUR bereitzustellen. Zurzeit gebe es im Landkreis Lüneburg
nur eine offene Ganztagsschule, nämlich die in Adendorf. Diese erhalte
vermutlich zum Sommer einige Lehrerstunden, benötige daher die Mittel - zumindest
teilweise - nicht. Da die Mittel nur für 4 Monate, nämlich vom
Schuljahresbeginn am 01.09. bis zum 31.12.2007 benötigt würden, vertrete die
Gruppe die Auffassung, dass der Betrag in Höhe von 30.000 EUR ausreichend sei.
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Beschluss:
Vom Landkreis Lüneburg sind die in eigener Trägerschaft
stehenden „Offenen Ganztagsschulen“ (HS + RS) sowie die auf dem Weg
zur Offenen Ganztagsschule befindlichen HS + RS für die Durchführung von
pädagogischen Konzepten zu fördern.
Bei der Festlegung der Förderungskriterien soll berücksichtigt
werden, dass
·
eine Förderung auf Antrag und Darstellung
des pädagogischen Gesamtkonzeptes erfolgt und
·
im Haushalt 2007 insgesamt 30.000 Euro für
solche Fördermaßnahmen einzuplanen sind.
Einzelheiten der Umsetzung sollen im Schulausschuss beraten und
festgelegt werden.
Abstimmungsergebnis: einstimmig