Auszug - Antrag der SPD-Kreistagsfraktion vom 15.01.2006 (Eingang 16.01.2006); Konzeption zum Anbau oder Umbau der Sporthalle Oedeme
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Wortprotokoll Beschluss Abstimmungsergebnis |
Diskussionsverlauf:
KTA Dörbaum bezieht
sich auf die Ablehnung dieses Antrages durch den Kreisausschuss am 06.02.2006
und bittet darum, die Entscheidung noch einmal zu überdenken. In dieser Region
werde eine Sporthalle gebraucht, in der auch größere Zuschauermengen Platz
finden. In Lüneburg gebe es keine Halle, die diese Kapazität biete. Es sei
überlegt worden, welche Halle für diesen Zweck in Betracht komme. Kaltenmoor
komme wegen eines Umbaus nicht in Frage. Die Nordlandhalle soll zu einer
Veranstaltungshalle umgebaut werden und sei somit nicht förderfähig. Deswegen
seien die Überlegungen nach Oedeme gegangen. Dort trainiere der HSG mit den
größten Veranstaltungen und führe auch Punktspiele durch. Die für Oedeme
ohnehin anstehende Renovierung könnte mit einem Ausbau verbunden werden.
Zwischenzeitlich habe sich die Situation allerdings etwas verändert. Es gebe
Überlegungen, dass der MTV Treubund einen Teil der Tennishalle Pfohe übernehmen
will. Die Stadt Lüneburg stehe dem sehr wohlwollend und positiv gegenüber und
KTA Dörbaum möchte auch von Seiten des Landkreises Zustimmung erreichen. Für
dieses Anliegen sei nicht allein die Stadt zuständig, sondern die Kompetenz
liege auch beim Landkreis. Es gehe um eine Sporthalle, die sowohl dem Landkreis
als auch der Stadt dienen würde. MTV und VfL haben gemeinsam über 10.000
Mitglieder. Davon kommen zwischen 25 % und 30 % aus dem Landkreis. Und
sicherlich werden die Zuschauer, die nach Oedeme kommen, nicht nur aus der
Stadt Lüneburg kommen sondern genauso auch aus dem Landkreis.
Über die Einzelheiten müssen noch Gespräche geführt werden. Es
gehe jedoch erst einmal darum, dass der Kreistag des Landkreises Lüneburg
gemeinsam mit der Stadt eine Lösung finden soll, um eine regionale
Veranstaltungshalle für Sport zu bekommen. Davon profitiere die
Kreisbevölkerung genauso wie die Bevölkerung der Stadt. KTA Dörbaum bittet um
Unterstützung dafür, den ursprünglich nur für die Sporthalle Oedeme geltenden Antrag
allgemeiner zu gestalten und möglicherweise auch auf die Pfohe Halle zu
beziehen. Beides müsse geprüft werden.
KTA Staudte
kritisiert, dass von der Opposition zwar schön lautende Anträge gestellt
werden, aber keine Finanzierungsvorschläge gemacht werden. Dafür habe sie kein
Verständnis. Natürlich sei eine Veranstaltungshalle für Sport in der Stadt eine
gute Sache. Der Landkreis habe jedoch die Auflage erhalten, im nächsten Jahr keine
Neuverschuldungen zu machen.
KTA Körner hält es
für unüberlegt, die Sporthalle in Oedeme vergrößern zu wollen. Es müsse sich
einmal die Frage gestellt werden, wo die ganzen Autos parken sollen. Mit den
Anliegern komme es schon heute zu Problemen, was auch berechtigt sei. Es sei
einfach kein Platz vorhanden, so viele Menschen und Autos dort unterzubringen.
KTA Kaidas ist der
Ansicht, dass es sich hier um einen typischen Wahlkampf-Antrag handele.
Auffällig sei, dass KTA Dörbaum dies nur aus Sicht der Stadt Lüneburg
betrachte. Bei den Sportvereinen der Gemeinden, beispielsweise dem SV Ilmenau
oder dem TUS Hohnstorf gebe es auch Mitglieder, die aus der Stadt Lüneburg
kommen. Es könne nicht sein, dass der Landkreis für die verfehlte Sportpolitik
der Stadt gerade stehen soll. Es sei nicht Aufgabe des Landkreises, eine funktionierende
Sporthalle für den Sportbetrieb der Stadt auszubauen, hier müsse die Stadt
andere Überlegungen anstellen. Gegebenenfalls könne die Stadt einen Antrag an
den Landkreis stellen, dann könne sicherlich über die eine oder andere
Beteiligung an Renovierungskosten gesprochen werden. Aber nicht in dieser Form.
Hier sollte die Stadt aktiv werden.
KTA Dahms berichtet,
dass er von Oberbürgermeister Mädge angesprochen worden sei, mit der Bitte,
Landkreis und Stadt zusammenzuführen und zu prüfen, welche Hallen in Lüneburg
überhaupt für eine größere Halle geeignet seien. KTA Dahms habe diese Prüfung
vorgenommen und das Ergebnis Herrn Nack vom Kreissportbund übergeben. Bereits
da konnte festgestellt werden, dass weder Oedeme, noch die Nordlandhalle, noch
Kaltenmoor für eine größere Halle in Frage kommen. Dafür sollte ein Standort am
Rande von Lüneburg gewählt werden. Weiter sei KTA Dahms gebeten worden, einen
Kostenvoranschlag für eine dementsprechende neue Halle in Auftrag zu geben, die
für etwa 3.000 Zuschauer Platz biete. Auch dies sei geschehen. Seitdem habe er
jedoch nichts wieder davon gehört und deshalb bittet er die SPD-Fraktion,
diesen Antrag für den Moment auf Eis zu legen, zurückzuziehen. Es sollten erst
einmal weitere Gespräche mit der Stadt erfolgen, um eine Möglichkeit für die
Halle zu finden. Die Situation, die der MTV Treubund jetzt geschaffen habe,
indem er möglicherweise das Tenniszentrum von Herrn Pfohe übernehme, dies sei
eine der Möglichkeiten. Es müsse noch darüber gesprochen und weiterverfolgt
werden.
KTA Graff
erläutert, dass die finanziellen Beziehungen zwischen der Stadt Lüneburg und
dem Landkreis im Lüneburg Vertrag geregelt seien. Wenn also derartige Absichten
geplant seien, müsse erst einmal Einigkeit darüber bestehen, dass der Lüneburg
Vertrag gekündigt werde. Dann könne sicherlich auch über eine Mitfinanzierung
diskutiert werden. Die finanzielle Situation des Landkreises sei ohnehin sehr
kritisch.
Laut KTA Meißner gehe es auch darum, dass die Sporthalle
Oedeme in die Jahre gekommen sei. Es komme immer wieder zu Problemen. Bereits
in der Finanzausschussberatung am 27.10.2003 sollte auf Anfrage vom ihm selbst
und von KTA Dahms von der Verwaltung geprüft werden, ob die Sporthalle Oedeme
einen Sanierungsbedarf aufzeige. Darüber sei jedoch nie berichtet worden. Es
sei Fakt, dass die Halle marode und renovierungsbedürftig sei. Die
Landeszeitung habe vor drei Wochen darüber berichtet, dass ein Punktspiel
abgebrochen werden sollte, weil es durch das Dach geregnet habe. Dies sei eine
peinliche Situation gewesen. Auch habe KTA Dahms im Ausschuss für Sport und
Politik bereits darauf hingewiesen, dass sich die Tribüne nicht ein- und
ausfahren lasse. Bei der Sporthalle Oedeme müsse also ohnehin etwas passieren. Hinsichtlich
der Nordlandhalle und der Veranstaltungshalle müsse tatsächlich abgewartet
werden, da die Finanzierung unklar sei und nicht sicher sei, ob aus den
Fördermitteln nach EU etwas gezahlt werde.
Auf jeden Fall müsse im sportlichen Bereich etwas passieren.
KTA Dörbaum habe bereits darauf hingewiesen, dass auch eine mögliche
Kooperation denkbar sei. Es sei nicht so, dass die Kosten dem Landkreis
zugeschoben werden sollen. Die Stadt beteilige sich an einer Kreishalle, die
Stadt würde also auch ihren Obolus dazu beitragen bei einer Renovierung oder
bei einem Neu-/Anbau. Der Verein würde zuzahlen und der Landessportbund
sicherlich auch. Dass der Neu-/Anbau von mehreren Partnern getragen werde, sei
die eine Lösung. Die andere Lösung sei, die Tribüne instand zu setzen und um
Plätze zu erweitern. Es lasse sich einiges machen.
Ein weiterer Gesichtspunkt sei, dass die Oedemer Schulen zu Ganztagsschulen
werden und in diesem Zusammenhang Mittel für die Sporthalle fließen könnten.
Auch könne man es machen wie die Stadt. Die Stadt Lüneburg habe die BGS Halle
ohne Not gekauft und sie dem VfL zur Verfügung gestellt, also in Obhut eines
Vereins gegeben. Es sei mittlerweile bundesweit schon Standard, dass so
verfahren werde. Weshalb also sollte die Sporthalle Oedeme nicht renoviert
werden und beispielsweise dem HSG die Obhut dafür übertragen werden. Der Kreis
benutze die Halle für seine Schüler und der HSG sei für die Halle
verantwortlich. Solche Kooperationen seien denkbar und sollten überdacht
werden.
Nach Auffassung von KTA Meißner sollten die Überlegungen in
Richtung Pfohe Halle gehen. Diese Halle lasse 1.000 Zuschauer zu und sei
ausbaufähig für eine Sporthalle, auch für Hallenhandball zum Beispiel. Der
Kreis soll ein Signal setzen, dass er sich in der Region auch in diese Richtung
beteilige. Die Angelegenheit sollte in den Ausschuss verwiesen und dort in Ruhe
diskutiert werden.
EKR Dr. Porwol
bestätigt, dass es bei der Sporthalle Oedeme tatsächlich einen
Unterhaltungsbedarf gebe, der möglichst kurz- oder mittelfristig abgearbeitet
werden müsse. Dies sei jedoch nicht Gegenstand des Antrages, wie er hier
ausgeführt worden sei. Den Gemeinden in der Fläche mache der Landkreis immer wieder
klar, dass Sportstättenbau eine gemeindliche Aufgabe sei. Der Landkreis
beteilige sich allenfalls aus der Kreisschulbaukasse, was die Anteile am
Schulsport angehe. Die Stadt nehme hier eine gemeindliche Funktion wahr. Im
Sinne der Gleichbehandlung sollten Stadt und Gemeinden nach gleichen Maßstäben
behandelt werden. Weiter weist EKR Dr. Porwol darauf hin, dass es sich bei der
Sporthalle Oedeme um eine Schulsportanlage handele, die eigentlich nur den
Anforderungen für den Schulsport gerecht werden soll. Dies sei Aufgabe des
Landkreises und dies habe er vorzuhalten. Eine Tribüne werde dafür nicht
benötigt. Die Schulsportanlagen werden den Vereinen zur Verfügung gestellt, was
ja auch gewollt sei. Aber in dieser Frage müsste es so sein, dass die Vereine
auf den Landkreis zukommen und ihr Anliegen klar machen. In diesem Sinne seien
auch bereits Gespräche mit der HSG geführt worden und in Kürze werde der
Präsident des MTV auf die Verwaltung zukommen, um über eine Unterstützung
hinsichtlich des Hallenkomplexes am Wienebütteler Weg zu sprechen. So müsse es
laufen, dass der Bedarf aus der Reihe des Sports formuliert werde. Die
Verwaltung erkläre sich dann auch gern bereit, Gespräche zu führen.
KTA Dörbaum zieht
den Antrag für die SPD-Fraktion zurück. Er bittet jedoch, den Gedanken, dass
etwas Gemeinsames entstehen soll, weiter zu verfolgen. Die Gemeinsamkeit sollte
soweit gehen, dass Gespräche geführt werden für eine Halle, die Kapazitäten
dieser Art biete.
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Vor dem Hintergrund der Kreistagsdiskussion und der
Berichterstattung der Verwaltung zieht die SPD-Kreistagsfraktion den Antrag
zurück. Damit erübrigt sich eine Beschlussfassung.