Auszug - Aktuelle Informationen zur Umsetzung von Hartz IV im Landkreis Lüneburg
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Wortprotokoll Beschluss Abstimmungsergebnis |
Diskussionsverlauf:
Herr Wiese berichtet einleitend, dass der Verwaltungsrat für
die Arbeitsgemeinschaft für Arbeit und Grundsicherung im Landkreis Lüneburg
(ARGE) sich am Vormittag konstituiert hat. Herr Bernd Passier, Vorsitzender der
Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Lüneburg, wurde als Vorsitzender des
Verwaltungsrates der ARGE gewählt. Darüber hinaus begrüßt Herr Wiese ebenfalls
den neu gewählten Geschäftsführer der ARGE, Herrn Rolf Sixt, von der Agentur
für Arbeit und den stellvertretenden Geschäftsführer Herrn Michael Seegers vom
Landkreis Lüneburg.
Herr Seegers berichtet über die Entwicklung der
Bedarfsgemeinschaften, für die Leistungen nach dem SGB II bewilligt werden. Im
Januar 2005 wurde Arbeitslosengeld II für insgesamt 6.003 Bedarfsgemeinschaften
und im Juni 2005 bereits für 7.368 Bedarfsgemeinschaften bewilligt. Insgesamt
ist der Bund ursprünglich von 5.700 Bedarfsgemeinschaften bei seinen Prognosen für
den Landkreis Lüneburg ausgegangen. Die hieraus resultierende erhebliche Abweichung
spiegelte sich auch bei der Ausstattung des Personals wieder. Insgesamt müssten
laut Planungen 52,5 Mitarbeiter für den Leistungsbereich eingesetzt werden. Der
Landkreis Lüneburg stellt hierfür 12 Mitarbeiter für die Berechnung der Kosten
der Unterkunft ab. Für die Agentur für Arbeit besteht aufgrund der
Fehleinschätzung ein Mitarbeitersoll von 19 Personen. Durch die Einführung von
Teamstrukturen und die Veränderung der Öffnungszeiten konnte trotz der
fehlenden Mitarbeiter der Bearbeitungsstau aus der Vergangenheit reduziert
werden.
Auf Nachfrage von Frau Stange wurde nochmals versichert, dass
trotz der Reduzierung der Öffnungszeiten jeder Hilfeempfänger kurzfristig Zugang
zu einen Ansprechpartner bei der ARGE haben wird.
Auch im Bereich Markt und Integration, der Bereich, der für die
Vermittlung in Arbeit zuständig ist, besteht ein Fehlbedarf an 12 Mitarbeitern.
Ferner führt Herr Seegers aus, dass der Verwaltungsrat den
Kapazitäts- und Qualifizierungsplan beschlossen hat. Insbesondere im
Eingliederungsteil stehen noch Mittel zur Verfügung, da die Vermittlung nunmehr
erst zu laufen beginnt.
Bezüglich der Räumlichkeiten erklärt Herr Seegers, dass die
ARGE zurzeit in Räumen der Agentur für Arbeit untergebracht ist. Zum 01.11.2005
wurde ein Gebäude der ehemaligen Schlieffenkaserne angemietet, so dass ein
Umzug dahin folgen wird.
Herr Sixt führt aus, dass trotz des Personalfehlbedarfes im
Bereich Markt und Integration der Betreuungsschlüssel für den Personenkreis
unter 25 Jahren von 1:75 erfüllt wird; dieses zu Lasten der Personen über 25.
Insgesamt hat jeder der 921 arbeitslosen bzw. arbeitssuchenden Personen unter
25 im Landkreis Lüneburg ein Angebot vom Vermittlungsbereich erhalten.
Herr Sixt geht weiter auf die Arbeitsgelegenheiten, die so
genannten „1-Euro-Jobs“ ein. Insgesamt wurden 481 dieser Stellen geschaffen,
wobei der Verwaltungsrat am Vormittag eine Aufstockung auf 581 Stellen
zugestimmt hat. Hier arbeiten die erwerbsfähigen Hilfebedürftigen 20 Stunden
wöchentlich gemeinnützig und zusätzlich. Die ARGE bedient sich zur Vermittlung
dieser Arbeitsgelegenheiten der Bildungsträger Pro.FI (Pro.Förderung und
Integration) der Ausbildung- und Arbeit GmbH sowie job.sozial, eine
Trägergemeinschaft für Arbeitsgelegenheiten, der AWOCARDO Service gGmbH und
Neuen Arbeit Lüneburg gGbmH. Insgesamt wurden hieraus bereits 49 Integrationen
in Arbeit oder Ausbildung vorgenommen.
Darüber hinaus wird das Pro-Activ-Center (PACE) in Zukunft
weiter geführt. Bisher hat PACE zwar nicht die Ergebnisse gezeigt, wie
erwartet, jedoch wird hier ein neues Konzept und eine neue Kontrolle mit
Erfolgserfordernis eingeführt und von der ARGE vorgegeben.
Nach einer Diskussion über Art, Umfang und Vergabe der
Arbeitsgelegenheiten im Landkreis Lüneburg überreicht die Ausschussvorsitzende
Frau Studtmann der Verwaltung ein vom Samtgemeindebürgermeister Völker
erstelltes Papier, in dem er die seiner Ansicht nach bestehenden Schwachstellen
bei der ARGE-Bildung, aber insbesondere bei der Vermittlung zusätzlicher
Arbeitsgelegenheiten aufzeigt. Die Verwaltung sagt, in Übereinstimmung mit ARGE
Geschäftsführer Sixt zu, die in diesem Schreiben angesprochenen Situationen im
Rahmen eines Runden Tisches, der bereits terminiert ist und zu dem auch der
Samtgemeindebürgermeister Völker eingeladen ist, anzusprechen.
Die Ausführungen der Geschäftsführung werden zur Kenntnis
genommen.