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Abstimmung per Handzeichen in einer Kreistagssitzung.

Auszug - Bericht über die Entwicklung des Geschäftsjahres 2020 der Sparkasse Lüneburg  

Sitzung des Kreistages
TOP: Ö 6
Gremium: Kreistag Beschlussart: (offen)
Datum: Do, 23.09.2021    
Zeit: 14:00 - 16:25 Anlass: Sitzung
Raum: Bürger- und Kulturhaus Dahlenburg
Ort: Bürger- und Kulturhaus Dahlenburg, Dornweg 4, 21368 Dahlenburg
 
Wortprotokoll
Beschluss

Herr Schrell von der Sparkasse stellt seine Präsentation vor. Diese ist dem Protokoll in der Anlage beigefügt.

 

KTA Dr. Bonin erfragt, ob das Thema „Fusion“r die Sparkasse beendet sei, da diese vor einiger Zeit eine Fusion als äerst wirtschaftlich und sinnvoll erachtet habe, man aber in letzter Zeit nichts mehr über die Thematik habe verlauten lassen.

 

Herr Schrell antwortet, dass eine Fusion der Sparkasse in dem aktuellen Stand, in dem sie sich befinde, nichts nutzen würde. Wesentliche Aspekte der Sparkasse seien Regionalität und Nachhaltigkeit und diesenne man am sichersten umsetzen, indem die Sparkasse ihre Selbstständigkeit erhalte, um damit ein entsprechendes Geschäftsmodell entwickeln zu können. Fusionen verursachten immer Kosten und der daraus erwachsende Nutzen sei zudem immer zweifelhaft. Auch wenn hier die Fachmeinungen in der Sparkassenwelt auseinandergingen. Außerdem gebe es zu dem Instrument „Fusion“ auch noch andere Modelle wie „Kooperation“. Die Sparkasse habe sich für die Kooperation entschieden und übe diese auch bereits gemeinsam mit anderen Sparkassen aus, indem man Dienstleistungen für andere Sparkassen erbringe und im Austausch von den Kooperationspartnern auch wiederum andere Dienstleistungen erhalte. Dies sei ein besserer Weg als eine Fusion, da diese dem Leitgedanken der Sparkasse nicht zuträglich sei.

 

KTA Pols erfragt, wie die Existenzgründungsberatung der Sparkasse aufgebaut sei. Ihm sei zugetragen worden, dass viele Handwerksbetriebe mit Existenzgründern zur Konkurrenz abwandern würden, da die Beratung im Hause der Sparkasse nicht so positiv ausfalle. Es entstünde der Eindruck, dass es sich für die Sparkasse finanziell nicht lohne, an diese kleinen bis mittelständischen Unternehmen Kredite auszuzahlen. Gerade vor dem Leitsatz der Regionalität, sei es doch gerade wichtig, dass man diese Betriebe vor Ort unterstütze. Damit würden Arbeitsplätze gesichert und auch neue geschaffen.

 

Herr Schrell antwortet, dass das Geschäftsmodell der Sparkasse zurzeit schwierig sei, da man den Auswirkungen der Finanzmarktkrise ausgesetzt sei, die hrlich zu Mehrkosten führe. Dennoch versichere er, dass die Sparkasse mit ihren Geschäftskunden so viel Geld verdiene, dass das Geschäftsmodell auch weiterhin erfolgreich fortgeführt werden könne. Was die Existenzgründer anbelange, habe man sich eingehend mit der Thematik beschäftigt. Man könne diese in drei Kategorien einteilen. Das wären zum einen bestehende Unternehmen, die schon jahrelang bestünden und bei denen sich die Inhaber altersbedingt zurückzögen und das Geschäft in jüngere Hände übergeben. In diesem Fall würde der Alteigentümer ausgezahlt und der Jungeigentümer bekäme einen Kredit. Dieses Geschäft funktioniere sehr gut und mache zwei Drittel des Existenzgründungsgeschäftes aus. Zum anderen gebe es noch zwei weitere Kategorien von Existenzgründungen, die sich schwieriger gestalteten. Man sei seitens der Sparkasse mit dem Konzept nicht zufrieden und wolle daran arbeiten. Der eine Bereich sei die traditionelle Branche, in die junge Existenzgründer einsteigen wollenrden und mit denen man in eine Finanzierung gehen wolle. Hier sei einer der Hauptablehnungsgründe, die unzureichende Auseinandersetzung mit der Funktionalität des Betriebes unter den aktuellen Bedingungen. Hier müsse man die Beratung dahingehend verbessern, dass den Betroffenen eine Beratung zuteilwerde, die beinhalte, wie man es erreichen könne, dass das angestrebte Unternehmen auch zukünftig funktioniere. Der dritte Bereich sei die sogenannte „New Economie“ die sich aus Unternehmen wie beispielsweise der Leuphana bilde. Hier sei die Problematik, dass diese Gruppe keine Finanzierung im üblichen Sinne benötige und entweder in ein schnelles Wachstum überginge und dann weg sei, oder aber deren Unternehmen es nicht schaffe und deren Existenz dadurch nicht aufrechterhalten werden könne. Man beschäftige sich also eingehend mit der Thematik und strebe eine Verbesserung an.

 

KTA Subke chte wissen, wie es sich bei der Sparkasse bezüglich der Vergabe von KFW-Krediten verhalte. Er wisse, dass die Banken an einer KFW-Finanzierung nicht so viel verdienen und diese daher auch nicht so gerne anböten. Des Weiteren wolle er wissen, ob es eine Zahl oder einen Prozentsatz für die zur Wachstumsförderung vermittelten KFW-Kredite bei der Sparkasse gebe.

 

Herr Schrell bestätigt, dass die Sparkasse an den KFW-Krediten kein Geld verdiene, diese aber in 2020 und 2021 in einer mittleren zweistelligen Zahl, die er adhoc aber nicht genau beziffern könne, auch vermittelt habe. Es sei manchmal schwierig, diese Kredite bei Existenzgründungen und zur Wachstumsförderung einzusetzen. Dennoch versuche man bei Existenzgründungen eine entsprechende Beratung in diese öffentlichen Mittel mit hineinzugeben, um den Gründern eine gute Basis zu verschaffen.

 

KTA Bauschke erfragt, ob die Sparkasser Geringverdiener bessere Konditionen schaffen könne, da ihr die jetzigen Gebühren sehr hoch erschienen und man sich in dem angebotenen „Tarifdschungel“ nur schwer zurechtfinde. Sie erachte beispielsweise eine Staffelung der Gebühren nach Einkommen als sinnvoll. Die Sparkasse habe sich dem Gemeinwohl verpflichtet und solle sich für sozial benachteiligte Kunden doch auch entsprechend einsetzen.

 

Herr Schrell antwortet, dass die letzte Gebührenerhöhung der Sparkasse in Zusammenhang mit den Girokonten von 2017 sei. Das hieße, es sei ja nun schon einige Jahre her, dass die Gebühren erhöht worden seien. Hinzu käme, dass Deutschland das Land mit den niedrigsten Bankgebühren in Europa sei. Es gebe verschiedenste Modelle für die Girokonten, bei denen zum Beispiel ein Festpreis gezahlt werde und der Kunde sooft Geld abheben könne, wie er wolle, ohne für jede Buchung extra bezahlen zu müssen. Daneben gebe es Modelle die Nutzungsabhängig seien, bei denen man sich durchaus überlegen müsse, wie oft man eine Buchung veranlasse. Eine Staffelung nach Einkommen gebe es hingegen nicht. Sicherlich habe man sich seitens der Sparkasse ein Stück weit dem Gemeinwohl verpflichtet, er gebe dennoch zu Bedenken, dass die Sparkasse ihr Geld am Markt verdienen müsse und in Konkurrenz zu vielen anderen Privatbanken stehe. Daher sei man auch gezwungen, entsprechende Gebühren zu verlangen.

 

KTA Kruse-Runge bedankt sich für den Vortrag und teilt mit, dass sie den Nachhaltigkeitsgedanken der Sparkasse sehr begrüße. Dennoch stehe dem entgegen, dass die Sparkasse sehr viel Geld bei der Deutschen Bank angelegt haben solle.

 

Herr Schrell berichtigt, dass es sich dabei um die deutsche Bundesbank und nicht um die Deutsche Bank handele.

 

KTA Pols teilt mit, dass er sehr an den Zahlen der Existenzgründungen und auch an der Qualitätsverbesserung der Beratung für eben diese interessiert sei.

 

Herr Schrell bietet einen Austausch in einem der zuständigen Ausschüsse dazu an.

 

LR Böther findet, dass dies eine gute Idee sei und regt an, dass Herr Schrell im Wirtschaftsausschuss dazu einmal berichtet. Zumal das Thema „Startup“ dort sowieso auf der Tagesordnung stehe.

 

KTA Dieckmann-Kirks schildert, dass sie viel mit sozial benachteiligen Familien arbeite, die zum Teil nicht über Onlinebanking verfügen und damit die Schalterdienste in Anspruch nehmen müssten, die beispielsweise für den Ausdruck von Kontoauszügen Gebühren kosteten. Sie wolle wissen, ob es zwingend erforderlich sei, bei Geringverdienern diese Gebühren zu erheben oder ob man in solchen Fällen die gewünschten Auszüge nicht kostenlos ausgeben könne.

 

Herr Schrell antwortet, dass in Einzelfällen natürlich auch Dinge kostenlos zur Verfügung gestellt würden. Dennoch sei es schwierig, dieses in ein entsprechendes Modell einzuarbeiten. Man versuche den Kunden schon sozial entgegenzukommen, soweit es ginge, auch wenn man mit manchen Modellen am Ende gar kein Geld verdiene.

 

KTA Jacobi bedankt sich für den Vortrag. Er fragt, wieviel Beschäftigte die Sparkasse in der Abteilung Existenzgründung einsetze.

 

Herr Schrell antwortet, dass es in der Sparkasse zwei Kollegen geben, die sich ausschließlich mit dem Thema Existenzgründung befassten, aber es gebe auch viele Kollegen, die dies neben ihrer Haupttätigkeit auch machten. Beispielsweise die Kollegen, die ein Unternehmen betreuen, das an jemand anderen weitergegeben werde. Dort sei dann auch eine Finanzierung zur Existenzgründung erforderlich und diese bliebe dann auch in deren Hand. Daher könne er nicht konkret benennen wieviel Mitarbeiter sich mit dem Thema beschäftigen. Dies wolle er gerne im Wirtschaftsausschuss einmal näher erläutern.

 

 

Anlagen:  
  Nr. Name    
Anlage 1 1 2021.09.23 Bericht Geschäftsjahr 2020 im Kreistag PRÄSENTATION (864 KB)      

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