Auszug - Antrag der SPD-Kreistagsfraktion vom 20.01.2005 (Eingang: 21.01.2005); Durchführung einer Elternbefragung hinsichtlich der Akzeptanz eines Gymnasiums in Bleckede
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Wortprotokoll Beschluss Abstimmungsergebnis |
Diskussionsverlauf:
KTA Schurreit macht
deutlich, dass die Fortschreibung des Schulentwicklungsplanes zeitnah erfolgen müsse.
Seit dem Regierungswechsel im Jahr 2003 herrsche Stillstand im Hinblick auf die
Entwicklung der Schullandschaft. Die schlechte Abschlussquote von Gymnasiasten
im ländlichen Bereich, die bei 20 bis 25 % liege, mache dies offensichtlich.
Die Abschlussquote in Stadtnähe belaufe sich auf 40 bis 45 %. Der
ländliche Raum müsse gestärkt werden, indem vor Ort gymnasiale Angebote
vorgehalten werden. Die Chance, dass in Gemeinsamkeit mit allen Beteiligten für
dieses Gymnasium geworben werde, sei vertan worden. Da nicht über den
Elternwillen hinweg entschieden werden soll, werde die Einrichtung von
Schulbezirken nach wie vor abgelehnt.
Dem Antrag der Gruppe auf Einrichtung einer überfraktionellen
Arbeitsgruppe zur Fortschreibung des Schulentwicklungsplanes sei entsprochen
worden, wobei diese Arbeitsgruppe den Stellenwert eines Unterausschusses des
Schulausschuss innehabe. Die Arbeitsgruppe habe den Auftrag erhalten,
vorbereitend für eine Beschlussempfehlung eine Befragung hinsichtlich der
Akzeptanz eines Gymnasiums in Bleckede vorzunehmen. Die Befragung soll
vernünftig und fair formuliert und noch vor der Sommerpause durchgeführt
werden. Nach der Sommerpause könne dann die Fortschreibung des
Schulentwicklungsplanes vorgenommen und weitergehende Entscheidungen getroffen
werden.
LR Fietz unterstützt die
Einrichtung einer Arbeitsgruppe zur Fortschreibung des Schulentwicklungsplanes.
In diesem Unterausschuss des Schulausschusses könne dieses sensible Thema ohne
die Hektik öffentlicher Schulausschusssitzungen in Ruhe diskutiert werden. Eine
Chance, diese Angelegenheit in der Vergangenheit auf andere Weise beschließen
zu können, habe zu keinem Zeitpunkt bestanden. Die Arbeitsgruppe müsse sich mit
einer Reihe von schwierigen Fragen auseinandersetzen, die den Inhalt und den
Umfang der Befragung betreffen. Die Vorgabe eines zeitlichen Rahmens werde von
LR Fietz jedoch kritisch gesehen. Im Sinne einer richtigen Aufklärung solle
hierfür auch ausreichend Zeit zur Verfügung stehen. Es spreche kein sachlicher
Grund dafür, dass die Befragung bis zu den Sommerferien abgeschlossen sein
soll. Für die Fortschreibung des Schulentwicklungsplanes bleibe Zeit bis zum
Jahr 2007.
KTA Kaidas äußert
seine Verwunderung darüber, dass die SPD-Fraktion den vorliegenden Antrag
überhaupt gestellt habe. Ein Antrag der Gruppe zur Einrichtung einer
überfraktionellen Arbeitsgruppe zur Fortschreibung des Schulentwicklungsplanes
habe zu diesem Zeitpunkt bereits vorgelegen. Auch ein möglicher Arbeitsplan für
diese Arbeitsgruppe, dass eine Elternbefragung stattfinden solle, sei bereits
bekannt gewesen. Da die CDU-Fraktion jedoch inhaltlich zustimme, werde dem
Antrag entsprochen.
Die Arbeitsgruppe soll unter anderem darüber beraten, wie die
Elternbefragung formuliert werde. Die richtige Formulierung sei von großer
Bedeutung. In einem Vorbericht soll deutlich gemacht werden, dass ein Gymnasium
in Bleckede gewollt sei, das modern, leistungsstark und mit junger Lehrerschaft
ausgestattet sei. Durch die aktive Elterninitiative in Bleckede sei deutlich
geworden, dass es möglich sei, auch die Wirtschaft einzubeziehen. Könne dies in
der Elternbefragung deutlich gemacht werden, führe es sicherlich zu einem
Erfolg.
KTA Nahrstedt erläutert,
dass die Vorgabe eines zeitlichen Rahmens wichtig sei, um zu einem zügigen
Ablauf zu kommen. Der Arbeitsauftrag könne durchaus in dem vorgegebenen
Zeitraum bewältigt werden und die Ergebnisse lägen dann bereits nach den
Sommerferien vor. Die Fortschreibung des Schulentwicklungsplanes müsse bereits bis
zum 31.12.2006 abgeschlossen sein, dieses Datum sei schnell erreicht. Hinzu
komme, dass im Jahr 2006 der Kreistag neu konstituiert werde und die
Fortschreibung des Schulentwicklungsplanes nicht im Wahlkampf untergehen soll.
Vorgaben zum inhaltlichen Ablauf sollten jedoch nicht gemacht
werden, da die Arbeitsgruppe dies selbst erarbeiten solle.
KTA Danzenbächer ist der
Ansicht, dass die Eltern einem Gymnasium, welches lediglich für die
Jahrgangsstufen 5 bis 9 eingerichtet werde, nicht zustimmen werden. Er spricht
sich dafür aus, ein voll ausgebautes Gymnasium mit den Jahrgangsstufen 5 bis 12
einzurichten. Bevor eine Elternbefragung durchgeführt werde, müsse sehr
eingehend über dieses Thema informiert werden. Weiterhin könne die Errichtung
des Gymnasiums nicht mit der Festsetzung von Schulbezirken einhergehen. Die
Übergangsquoten im Bereich Bleckede seien unter dem Landesdurchschnitt.
KTA Dr. Scharf macht
deutlich, dass über die Durchführung einer Elternbefragung Einigkeit bestehe.
Es obliege Herrn Nahrstedt als Vorsitzendem des Unterausschusses, das Tempo für
die Erarbeitung der Elternbefragung vorzugeben und deshalb sei eine vorherige
zeitliche Festlegung nicht sinnvoll. Entscheidend in dieser Sache sei, dass die
Eltern in den Gemeinden Dahlenburg, Bleckede und Neetze eingehend informiert
werden und dass von diesen Gemeinden ein gemeinsames politisches Signal gesetzt
werde.
KTA Staudte
erläutert, dass die GRÜNE-Fraktion sowohl dem Unterausschuss, als auch der
Elternbefragung zustimme. Bei der Formulierung der Elternbefragung sei jedoch
unbedingt darauf zu achten, dass die Fragestellungen neutral gehalten werden.
Die in dem vorliegenden Antrag formulierte Frage „Würden Sie ihr Kind auf das
neu angedachte Gymnasium Bleckede schicken, wenn diese Schule eine attraktive
und zukunftsorientierte Profilierung hätte und ein leistungsstarkes Kollegium,
analog den bestehenden Gymnasien, zur Verfügung stände?“ sei eine
Suggestivfrage und könne so nicht gestellt werden. Weiterhin sei es wichtig zu
wissen, welche Kinder der befragten Eltern voraussichtlich ein Gymnasium
besuchen werden. Dieser Punkt sollte in die Befragung aufgenommen werden.
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Beschluss:
Die Befragung der Eltern soll bis zu den Sommerferien
durchgeführt werden. Die Einzelheiten der Befragung erarbeitet die
Arbeitsgruppe des Schulausschusses.
Abstimmungsergebnis: einstimmig bei 1 Enthaltung